FREIRAUM FÜR ZUKUNFT.
Wie werden wir in Zukunft arbeiten und leben? An welchen Orten wird Arbeit künftig stattfinden und wie müssen diese Umgebungen gestaltet sein, um Gründer- und Innovationsgeist, um Motivation, Leistung und Kreativität nachhaltig zu fördern? Was erwarten Menschen in individuellen Lebensphasen und mit unterschiedlichen Lebensstilen von der Stadt in der sie leben? Was braucht man, um sich in einer Stadt wohlzufühlen? Welche Erwartungen haben junge Familien? Wie wollen wir leben, wenn wir alt sind? Und was kann eine kleine Stadt im Frankenwald bieten, damit sich Menschen aller Generationen hier zuhause fühlen?
Teuschnitz hat die Antworten darauf für sich definiert - auf Basis aufwändiger Studien, im Gespräch mit Stadtplanern und Architekten, aber vor allem im engen Dialog mit seinen Bürgern. Teuschnitz dient heute vielen anderen Kommunen als Vorbild für eine gelungene Umstrukturierung und zukunftsweisende Neuausrichtung.
CHANCEN ERKENNEN. PERSPEKTIVEN SCHAFFEN.
Hand auf’s Herz, es gibt zwei Möglichkeiten, mit dem demografischen Wandel, mit Abwanderung, fehlenden Arbeitsplätzen und einer schwächelnden Infrastruktur umzugehen: Man kann den Kopf einziehen und abwarten - oder man ist kreativ und tut was. Für letzteren Weg hat sich die Stadt Teuschnitz entschieden.
Worauf die Stadtverantwortlichen in Teuschnitz bauen, ist in dieser Kombination bundesweit einmalig: eine einzigartige und noch erkennbare Altstadt-Architektur, erhaltenswerte aber leerstehende Gebäude und eine üppige „Naturapotheke“ quasi vor der Haustür. Was es hier in Fülle gibt: Möglichkeiten, Chancen, Freiraum und Perspektiven für Familien und Unternehmen.
Leben in Teuschnitz bietet Antworten auf die wesentlichen Megatrends, die sich rund um Leben und Arbeiten abzeichnen: Der Wunsch nach Individualität, nach Natur, Bildung, der Möglichkeit, Familie und Arbeit möglichst nahe beisammen zu haben, nach einer ausgeglichenen Work-Life-Balance, nach Freiraum für neue Ideen und Kreativität, aber auch nach Vernetzung, Verbundensein und Sicherheit.
Das strategische Zukunftsprojekt Arnikastadt Teuschnitz wird von einem durchsetzungsstarken Team, bestehend aus Netzwerk-Management, Stadtumbau-Management und dem Arnika Verein unter Leitung von Bürgermeister Frank Jakob umgesetzt.
Das alles geht nicht ohne die nötigen finanziellen Mittel. Die gab es aus dem LEADER-Programm der Europäischen Union, dem Städtebau-Förderprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden“ sowie der Oberfranken Stiftung. Damit hat sich die 600 Jahre alte Stadt im nördlichen Landkreis Kronach auf den Weg nach ganz vorne gemacht.
Die ganze Geschichte.
Wie es dazu kam? Auf Basis eines 2006 erarbeiteten, touristischen Entwicklungskonzeptes und einer 2009 durchgeführten ISEK-Studie (Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept) hat Teuschnitz zwei wesentliche Entwicklungspotenziale herausgearbeitet: Gesundheit und Natur. Teuschnitz kann Menschen das bieten, was sie heute am meisten brauchen: unberührte Landschaft soweit das Auge reicht, Gesundheit, Wellness, Entschleunigung - und daneben jede Menge günstigen Wohnraum und Gewerbeflächen. Und deshalb hat sich die Stadt dafür entschieden, das, was sie in Fülle hat, sinnvoll zu nutzen und damit den Lebens- und Wirtschaftsraum zu stärken. Das erklärte Ziel lautet: Perspektiven schaffen.
Die beiden wesentlichen strategischen Handlungsfelder, die sich daraus ergeben, sind zum einen die Stärkung des Profils „Arnikastadt“ als Hotspot für Gesundheit und alternative Heilmethoden - und zum anderen die Aufwertung des Altstadt-Gebietes mit gleichzeitigem Aufbau zukunftsweisender Nutzungskonzepte. Handlungsfelder und Ziele wurden in einem Städtebaulichen Rahmenplan festgeschrieben.
Netzwerk-Management, Stadtumbau-Management und Arnika Verein
Mit bewilligten Geldern aus dem europäischen LEADER-Programm wurde u.a. die Stelle für den Netzwerkmanager in Teuschnitz geschaffen. Im August 2013 wurde das Stadtumbau-Management ins Leben gerufen, das sich unter Federführung eines externen Beratungsunternehmens (CIMA Beratung + Management GmbH) mit den städtebaulichen Maßnahmen im Rahmen der Neustrukturierung beschäftigt. Im Oktober 2014 fiel der Startschuss für die Arnika Akademie, die im ehemaligen Grundschulgebäude eine ideale Heimat fand.
Das Gesamt-Konzept wird ergänzt durch den Arnika Verein, der am 27. März 2015 offiziell ins Leben gerufen wurde. Der Verein hat sich u.a. die Bewahrung, die Pflege und den Schutz von Natur, insbesondere der Teuschnitz-Aue und ihr vielfältiges Artenvorkommen, von Brauchtum und fränkischer Kulinarik auf die Fahnen geschrieben. Ins Aufgabengebiet des Vereins fällt außerdem die Organisation der Arnika Akademie. Der Akademie-Betrieb startete 2016 mit dem Ausbildungslehrgang zum „TEH-Praktiker“; der Arnika Verein bietet ergänzend dazu ein umfassendes Angebot an Seminaren und Workshops. Ebenfalls 2016 wurde der Kräuterlehr- und Schaugarten an der Arnika Akademie eröffnet. Eine Naturmanufaktur soll das Ensemble abrunden.
Schöner Wohnen für alle.
Bereits seit 1984 profitiert Teuschnitz vom Bund-/Länder-Städtebau-Förderprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden“. Mit dem 2013 realisierten Gemeinschaftsprojekt „In der Heimat wohnen“ von Stadt Teuschnitz, Caritas und Joseph-Stiftung gilt Teuschnitz bayernweit als Vorreiter und Impulsgeber für zukunftsorientertes Wohnen im Alter. In einem leerstehenden Geschäftshaus, mitten im Ortskern, sind acht schmucke Mietwohnungen entstanden; öffentlich gefördert und entsprechend günstig. Die Kaltmiete für ein 36 Quadratmeter großes Ein-Zimmer-Appartement liegt bei ungefähr 150 Euro. Alle Wohnungen sind barrierefrei ausgestattet und über Aufzug bzw. Plattformlift erreichbar. Professionelle ambulante Pflege bzw, hauswirtschaftliche Dienstleistungen sind jederzeit buchbar. Im Gemeinschaftsraum gibt es ein buntes Programm, Spielnachmittage, Vorträge, Frühstücksrunden oder Kaffee und Kuchen.
Teuschnitz 2.0.
Das Konzept wird ausgeweitet: Mit ‚Teuschnitz 2.0‘ entsteht ein neues Pilotprojekt, mit dem der Leerstand in der Altstadt wieder belebt werden soll. Die Idee dahinter: Leerstehende Häuser werden saniert und moderner, bezahlbarer Wohnraum bzw. Ferien-Appartements geschaffen. Häuser, in denen nur eine einzelne ältere Person lebt, können mit staatlichen Fördergeldern umgebaut werden. Oft sind die Gebäude für eine Einzelperson zu groß und nicht mehr bewirtschaftbar. Aber das lässt sich vielfach beheben, wenn man beispielsweise aus einem Stockwerk eine zweite Wohnung mit separatem Eingang macht und so günstigen Wohnraum z.B. für eine junge Familie schafft. Auf diese Weise können die älteren Menschen in ihrem gewohnten Zuhause bleiben, finanzielle Last ist genommen und junge Menschen finden attraktive Wohnungen im Stadtzentrum. Und mehr noch. Bayernweit bisher einmalig, sieht das neue Konzept ein ideales Zusammenspiel von Wohnen, Sozialem, Pflege und Gesundheit vor. Diese privaten Mehrgenerationen-Häuser und Wohngemeinschaften bringen Vorteile für alle. So zu leben macht einfach Freude.
Attraktiver Lebensraum sowie Gründer- und Kreativquartier.
Private Sanierungsmaßnahmen gehen in Teuschnitz Hand in Hand mit städtebaulichen Gesamtmaßnahmen. Immobilienbesitzer aufgepasst: Private Sanierungsvorhaben können von der Stadt gefördert und eine erhöhte steuerliche Abschreibung der Herstellungskosten in Anspruch genommen werden. Eingebettet sind diese Aktivitäten in eine umfassende Sanierung und Neugestaltung der Stadtmitte von Teuschnitz, einem Projekt des Bund-Länder-Städtebauförderprogramms „Kleinere Städte und Gemeinden“.
Auf Basis einer Ausschreibung und eines anschließenden städtebaulichen Wettbewerbs, an dem 13 Architekturbüros aus dem Bundesgebiet teilgenommen hatten, wurden die drei besten Vorschläge für die Neugestaltung der Stadtmitte prämiert.
Der Siegerentwurf sieht die Neugestaltung rund um Marktplatz und Schlossgarten vor, bezieht aber auch die Randbereiche, wie die Festwiese, mit ein. Die typische, historische Anmutung der malerischen Frankenwald-Stadt soll dabei erhalten bleiben. U.a. werden die Freiflächen neu gestaltet; es gibt mehr Grün, stolperfreies Granitpflaster, ein neues Beleuchtungskonzept. Die Hauptstraße soll deutlich aufgewertet werden. Der Marktplatz wird mit barrierefreien Wegen und einem Wasserspiel versehen; Schlossgarten und das Senioren-Wohnaus „In der Heimat wohnen“ werden miteinander verbunden. Der Bereich rund um das frühere Gasthaus „Schwarzes Kreuz“ soll sich zum Gründer- und Kreativquartier mausern.