Wo Mathe und Physik richtig Spaß machen
Die Grundschule Teuschnitz ist „MINT-freundliche Schule“. Schüler lernen hier kindgerecht den sicheren Umgang mit digitalen Medien. Hemmnissen vor naturwissenschaftlichen Fächern wird vorgebeugt.
Sie befassen sich mit dem Leben der Roten Waldameise und züchten Schmetterlinge. Sie analysieren den Energieverbrauch ihrer Schule und entwickeln Energiespartipps für ihre eigene Familie. Und sie haben ein Theaterstück mit dem Titel „Die Sonne macht Urlaub“ auf die Bühne gebracht, in dem es um die vielfältigen Wirkungen und den Nutzen der Sonnenenergie geht. Das sind Beispiele aus dem Lehrplan der Grundschule Teuschnitz. Die Schüler entdecken hier die Welt und lernen deren Gesetzmässigkeiten kennen. Recherchearbeit findet in der Natur und auch am PC statt. Ergebnisse werden am Whiteboard präsentiert. So lernen die jungen Forscher zugleich - ganz spielerisch - den Umgang mit digitalen Medien. Dazu ermuntert sowie sicher und fachkundig begleitet werden die Erst- bis Viertklässler von erfahrenen Lehrkräften. Dafür wurde die Grundschule Teuschnitz als „MINT-freundliche Schule“ ausgezeichnet. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik - Bereiche die die heutige, hoch technisierte und digitalisierte Welt mehr und mehr beherrschen.
Ausgezeichnet wurde die Schule von der bundesweiten Bildungsinitiative „MINT Zukunft schaffen“ unter Schirmherrschaft von Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spänle sowie der Kultusministerkonferenz, KMK.
Die Förderung im MINT-Bereich fängt in Teuschnitz schon im Kindergarten an. Hier gibt es das Projekt „Haus der kleinen Forscher“. Die Grundschule Teuschnitz, in der die Jahrgangsstufen 1 bis 4 unterrichtet werden, setzt hier nahtlos an und ist ebenfalls am Projekt beteiligt. So entsteht ein durchgängiges „Forschercurriculum“. „Vor fünf Jahren haben wir uns auf den Weg gemacht und den Fokus unserer Schule auf die naturwissenschaftlichen Fächer sowie die Digitalisierung gelenkt“, erläutert die Rektorin der Grundschule Teuschnitz, Kerstin Zapf. In ihrer Schule sind die Klassenzimmer mit Whiteboards ausgestattet. Die Kinder arbeiten an PCs bzw. Tablets. Werden weiterführende Informationen benötigt, dann lernen die Kinder, wie man sich sicher durch das Netz navigiert. „Wir zeigen, dass MINT-Kompetenz nicht nur ein Thema für weiterführende Schulen ist. Das Schulprogramm haben wir in Zusammenarbeit mit Eltern, Lehrerkollegen und Schülern, aber auch gemeinsam mit unserer Bürgermeisterin und den Vertretern des Schulamtes entwickelt. Das Projekt wird nicht nur durch den breiten gemeinsamen Konsens getragen, sondern auch aktiv unterstützt. So bringen sich zum Beispiel auch Eltern bei praktischen Übungen mit ein. Die Welt zu entdecken wird so zu einem gemeinsamen Erlebnis. Wir haben in unseren Stundenplan dafür um eine zusätzliche ‚Forschungs- und Experimentier-Stunde‘ pro Woche erweitert.“ Die Schwerpunkte dieser Forschungs- und Experimentierstunde ranken sich um die Bereiche Wasser, Luft, Bewegung, Energie/Strom und Natur. Sie ergeben sich aus den Fragen der Kinder rund um die Phänomene der Natur. Zwei Lehrkräfte, Andrea Hofmann und Andreas Rentsch, kümmern sich schwermässig um den Bereich „MINT“. „Wir arbeiten konsequent und nachhaltig an diesem Thema. Mit unserer Arbeit legen wir die Grundlagen für Interesse an den MINT-Fächern und für Medienkompetenz. Die Welt hat sich gewandelt und wir müssen die Kinder bestmöglich darauf vorbereiten. Bei uns lernen die Kinder, dass das Spaß macht und ganz selbstverständlich ist. Je früher man damit anfängt, um so besser. Dann können sich Hemmnisse erst gar nicht ausprägen.“
Kerstin Zapf: „Als Schule der Arnikastadt Teuschnitz nehmen wir auch das Profil der Stadt auf und beschäftigen uns mit der Arnika. So haben unsere Kinder erforscht, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit die Heilpflanze gedeihen kann. Wir haben dafür einen eigenen kleinen ‚Forschergarten‘ angelegt. Daneben nutzen wir den Kräuterlehr- und Schaugarten der Arnika Akademie für unseren Unterricht.“
Die Teuschnitzer Grundschule ist Inklusionsschule. Hier werden 81 Kinder von 10 Lehrern unterrichtet. Als erste „MINT-freundliche“ Grundschule des Landkreises Kronach nimmt sie eine Vorreiterrolle ein. Sie zeigt beispielhaft, wie zeitgemässer und gleichzeitig kindgerechter Unterricht funktionieren kann.
Hintergrund:
Der Wirtschaftsstandort Deutschland ist gefährdet durch den Mangel an Nachwuchs in den MINT-Qualifikationen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Der Engpass an naturwissenschaftlich-technisch qualifizierten Fachkräften ist ein strukturelles Problem, das als Wachstums- und Innovationsbremse gilt und einen hohen Wertschöpfungsverlust für die deutsche Volkswirtschaft verursacht – mit steigender Tendenz. Unterricht und Lehre in den MINT-Fächern sollen deshalb an Schule und Hochschule quantitativ und qualitativ verbessert werden. Die Initiative „MINT Zukunft schaffen” will zu einer positiven Einstellung von jungen Menschen, Eltern, Lehrkräften sowie einer breiten Öffentlichkeit zu MINT beitragen. Die notwendige Stärkung von MINT-Fähigkeiten und -Fertigkeiten betrifft alle Bildungsbereiche: von der frühkindlichen Bildung über die allgemeinbildende Schule, die Berufsbildung, die Hochschule und die berufliche Weiterbildung.
Grundschule Teuschnitz
Schulstr. 3
96358 Teuschnitz
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