Der Stadtrat Teuschnitz kannte in seiner Sitzung vom Montag den zusätzlichen Bedarf für eine altersgemischte Gruppe mit 20 Kindern in Wickendorf an. Architekt Oliver See stellte die Planung für die Generalsanierung und Erweiterung vor.

Visualisierung Kita Wickendorf, vorne

Visualisierung Kita Wickendorf, hinten

Der 1995 errichtete Kindergarten „Wickie“ in Wickendorf ist sanierungsbedürftig und braucht mehr Platz. Die Kita wird derzeit von 31 Kindern, davon 25 aus dem Stadtgebiet sowie sechs auswärtigen besucht. Für das neue Kiga-Jahr liegen Anmeldungen für 38 Kinder vor, davon 30 aus dem Stadtgebiet sowie acht auswärtigen. Die Entwurfs- sowie Bedarfsplanung wurden sowohl mit der Regierung von Oberfranken als auch mit der Fachaufsicht Michaela Schneider vom Landratsamt Kronach abgestimmt.

„Der Anbau erfolgt an das Bestandsgebäude“, erklärte Architekt Oliver See, der die Planungen für eine Regelkindergruppe sowie eine altersgemischte Gruppe vorstellte. Hierfür wird der zwischen dem Kiga und dem Pfarrhaus befindliche marode Zwischentrakt abgerissen. Für die Bebauung wird ein Erbbau-Pachtvertrag geschlossen. Das Bestandsgebäude erfährt eine Generalsanierung. Die Fenster werden komplett ausgetauscht, die Fassade und das Dach gedämmt. Das Dach wird vom Bestand aus zum neuen (Pult-)Dach des Anbaus geführt. Der Zugangsbereich erhält eine Rampe. Zudem wird es einen neuen Außeneingang vom Garten in das Bestandsgebäude geben.

Im Innern des Bestandsgebäudes werden Wände gesetzt, die Treppe ertüchtigt, neue Bodenbeläge aufgebracht, gemalert sowie der komplette Badbereich als auch die Garderoben neu gestaltet. Der Windfang wird entfernt und durch einen neuen ersetzt, der den Bestand mit dem Anbau verbindet. Neu gemacht werden auch die Küche und der Speisesaal. „Eine neue Heizung wird nicht erforderlich, da die im Gebäude vorhandene Heizung für den Anbau mit ausreicht“, so der Architekt. Die Regelkindergruppe bleibt im bestehenden Gruppenraum; die altersgemischte Gruppe wird im Anbau untergebracht. Dort wird es einen großen Gruppenhauptraum geben. Die Krippenkinder erhalten zusätzlich ein eigenes Reich in Form einer abgetrennten Spiel- und Schlafecke. Auch die Sanitärräume befinden sich im Erdgeschoss. Über eine Außenterrasse gelangt man in den Garten.

Im Obergeschoss der Kita sind unter anderem Verwaltungs- und Funktionsräume untergebracht. Die Räumlichkeiten können flexibel für Angebote wie Logopädie, Ergotherapie und Sprachförderung oder auch als Schlafgelegenheit genutzt werden. Die Gesamtfläche der Kita beträgt 296 m². Man geht aktuell von Kosten von gut 1,1 Mio. Euro brutto aus. Als Ausweichquartier während der Bauphase kann der Pfarrsaal genutzt werden oder - für eine kleinere Gruppe - der Bürgerraum. Die vorgestellte Entwurfsplanung wurde einstimmig anerkannt.

Da das sich im Zwischentrakt befindliche Jugendzimmer wegfällt, können die Jugendlichen im Ort evtl. den Bürgerraum mit nutzen. Für die wegfallenden Toiletten wird evtl. seitens der Kirche ein Außen-WC errichtet.

Zuvor hatte das Gremium den zusätzlichen Bedarf einer altersgemischten Gruppe mit 20 Kindern (fünf Krippen- und 15 Regelkinder) in Wickendorf anerkannt. Damit werden insgesamt in der Stadt drei Regelkindergruppen, eine Kinderkrippengruppe sowie - neu - eine altersgemischte Gruppe anerkannt. Diese teilen sich auf in zwei Regelkindergruppen und eine Kinderkrippe in Teuschnitz sowie eine Regelkindergruppe und eine altersgemischte Gruppe in Wickendorf. Die Ausschreibung für den Krippen-Anbau in Teuschnitz erfolgt voraussichtlich im Oktober. Baubeginn soll im Frühjahr 2022 sein. Man hofft, dass der Anbau bis Ende 2022 bezugsfertig ist. Die Außenanlagen folgen im Frühjahr 2023.

Bekanntgaben:
Für das Gebäude Reichenbacher Straße 2, ehemaliger Schlecker, erfolgten verschiedene Vergaben. Für die Tragwerksplanung im Zusammenhang mit dem Abriss wurde das Ingenieurbüro Konradi aus Mitwitz (ca. 900 €) beauftragt, für die Beweissicherung das Büro Fichtl aus Neuenmarkt (1.225,70 €) sowie für die Erstellung eines Schadstoffberichts das Ingenieurbüro Ruppert & Felder aus Bayreuth (3.564,05 €). Die Regierung hat ein neues Förderprogramm „Innenstädte beleben“ erstellt. Die Stadt hat hierfür drei Projekte angemeldet: die Umsetzung Besucherleitsystem und die Platzgestaltung „Mittlere Straße“/Schwarzes Kreuz mit jeweils 50.000 € sowie den Projektfonds zur Innenstadtentwicklung (für Feste etc.) mit 60.000 €.

Bekanntgaben aus der letzten nichtöffentlichen Sitzung vom 17.05.2021:
Einen Zuschuss nach dem Kommunalen Städtebauförderprogramm erhalten Regina Hofmann für die Neugestaltung der Gartenböschung am Torberg 8 sowie Karin Sesselmann für die Aufwertung des Vorgartens und Eingangsbereiches in der Wiesenstraße 8. Der Auftrag für die Architektenleistungen für das Projekt „Reichenbacher Straße 2“ erging an Architekt Oliver See zum Angebotspreis von 11.292,61 €. Die Stadt erwarb Grundstücke in Wickendorf: 41 m² von Christine Förtsch, 1.291 m² von Stefan Martin, 48 m² von Manuela Förtsch und Friedlinde Jakob sowie 352 m² von Heinrich Martin; jeweils für 2 €/m². Die Aufträge für die Ersatzbeschaffung eines Radladers mit Anbaugeräten ging an die Fa. KLMV aus Kulmbach (72.387,70 €), für die Ersatzbeschaffung einer Rüttelplatte an die Fa. Wacker Neuson aus München (5.533,50 €), für die Neuanschaffung einer Rohrleitungskamera über die Fa. Schiffauer aus Kronach (6.584,87 €) sowie für die Fachplanerleistungen Kampfmittelräumung an die Fa. PeTerra aus Knetzgau-Zell (8.853,96 €).

Informationen:
Der Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße Teuschnitz-Wickendorf wird bis Ende Juni abgeschlossen sein. Danach folgt die Installation der verkehrstechnischen Einrichtungen, sprich der Schilder und Leitplanken. Erfreulicherweise kann der Radweg nach Wickendorf mit Fördermitteln realisiert werden. „Ich hätte mir gewünscht, dass der Radweg auf einer Seite durchgehend geworden wäre“, erklärte Erster Bürgermeister Frank Jakob (FW). Dies sei aber aufgrund naturschutzrechtlicher Belange nicht möglich, weswegen es einen Sprung auf die andere Seite gebe. Der Radweg wurde der bestehenden Topographie angepasst. Gut voran geht es mit den Bauarbeiten am Schwarzen Kreuz. Bei der Ausschreibung der Zimmerer-Arbeiten sei man etwas erschrocken. „Die Preise für Bauholz haben sich verdreifacht“, bedauerte der Bürgermeister. Aus fördermitteltechnischen Gründen muss die Fertigstellung und Abrechnung bis Ende 2022 erfolgen. Evtl. ist aufgrund der Corona-bedingten Verzögerung eine Verlängerung möglich. Definitiv nach hinten verschiebt sich die zunächst für den Beginn des Schuljahres geplante Fertigstellung des Hallenbads. Hier kam es zu Verzögerungen aufgrund Corona-Fällen bei Firmen wie auch wegen des strengen Winters. Zudem musste die Glasfassade aufgrund der Insolvenz der beauftragen Firma komplett neu ausgeschrieben werden. Man hofft auf eine Freigabe des Bades bis Jahresende.

Die Abbrucharbeiten des ehemaligen Schlecker-Marktes beginnen voraussichtlich im September/Oktober. Die freiwerdende Fläche wird über den Winter provisorisch befestigt; Parkplätze werden zur Verfügung stehen. Ziel ist ein Abbruch noch in diesem Jahr sowie die Neugestaltung im Jahr 2022. Der darin wohnhafte Mieter hat bereits eine neue Wohnung gefunden und den Mietvertrag unterschrieben. Hinsichtlich des Sturzflutmanagements in Wickendorf wurden bereits verschiedene Maßgaben ausgelotet. Die Infos werden aufbereitet und in der nächsten Sitzung erläutert. Ein großer Dank des Bürgermeisters galt in diesem Zusammenhang den Stadträten, die bei einem Starkregenereignis vor zwei Wochen bei einem auf einem Hang liegenden Anwesen Schnellhilfe geleistet hätten. Auch diese Situation wird man begutachten lassen. Um den mit Algen stark bewucherten Teichen Herr zu werden, wird eine Fachfirma Wasserproben entnehmen und Ursachenforschung betreiben.

Anfragen aus dem Gremium:
Mario Stingl (SPD) prangerte Schlaglöcher beispielsweise im Hohen Weg an. Laut dem Bürgermeister wird eine Fachfirma in einer Kompaktaktion die Risse in allen Straßen beseitigen, da der Bauhof hierfür nicht das entsprechende Equipment habe. Zudem monierte Stingl den seit Wochen im Bereich Torberg an der Straße abgestellten Sperrmüll. Auch darum wird man sich kümmern.

Hedwig Schnappauf (FL) sprach der Familie Raab ein großes Dankeschön für die Getränkebox auf dem Naturweg aus.

3. Bürgermeisterin Susanne Daum (MiM) begrüßte die „Blitzer“-Aktion am Pfingstmontag in Rappoltengrün. Dabei seien eine Reihe von Motorradfahrern „geblitzt“ worden.

Michael Hebentanz (FW) gratulierte der Fußball-Spielgemeinschaft Teuschnitz/Wickendorf zum Aufstieg.

Der Bürgermeister hatte schon persönlich gratuliert. Erfreulicherweise gibt es Interesse von Ärzten, sich in Teuschnitz niederzulassen.

Bürgerfragestunde:
Moniert wurde, dass ein Gehsteig in der Rappoltengrüner Straße vom verantwortlichen Anwohner nicht sauber gehalten werde. Man wird auf diesen zugehen. Ebenfalls angeprangert wurde das gefährliche Fahrverhalten im Bereich der Schule. Diesbezüglich wird man sich mit der Polizeiinspektion Ludwigsstadt in Verbindung setzen.