Der erste Bauabschnitt für den Spiel- und Festplatz liegt voll im Zeitplan. Im Frühjahr 2019 soll es mit dem zweiten Bauabschnitt „Schlossgarten und Marktplatzumfeld“ weitergehen. Am Montag war die Bevölkerung zu einer Bürger-Werkstatt in das Pfarrheim eingeladen.

In Teuschnitz forciert man die Neugestaltung des Schlossgartens und Marktplatzumfeld. Voraussichtlich müssen die Linden an der Hauptstraße kleineren Bäumen weichen.

Bei der ersten - im Oktober 2017 abgehaltenen - Veranstaltung waren Ideen für den zweiten Bauabschnitt gesammelt, analysiert und diskutiert worden. „Wir haben versucht, so viele Vorschläge und Ideen wie möglich aufzunehmen“, verdeutlichte Marcus Hamberger vom Büro „freiraumpioniere“, als er am Montagabend den aktuellen Stand der Planungen vorstellte. Darin waren eine Vielzahl wertvoller Anregungen für die Neugestaltung von Schlossgarten und Marktplatzumfeld eingeflossen.

Hierzu zählte auch der Wunsch einer Ausweitung der Maßnahmen bis zum Torhaus und Gefallenendenkmal. Umgesetzt wird dies durch das Neuanlegen der Flächen beziehungsweise eines Wegs sowie der Schaffung von Sitzmöglichkeiten. „Wichtig war den Bürgern auch ein barrierefreier Zugang der Kirche, nachdem diese derzeit nur über zwei Stufen erreichbar ist“, führte der Architekt aus. Geplant ist eine Rampe mit Geländer auf der linken Seite der Kirche. Die Infotafel an der Kirchenfassade soll einen separaten Platz finden. Die Lampen bleiben bestehen, aber eventuell auf LED umgestellt. Barrierefreiheit zum Rathaus wurde im Zuge der Sanierung durch eine Rampe erreicht. Beim Baumbestand in der Stadtmitte wird es zu Veränderungen kommen. Der Baum bei der Sparkasse könne nicht richtig wachsen, da er - aufgrund der über ihn hinweg verlaufenden Oberleitung - ständig zurückgeschnitten werden müsse. Hamberger schlug dessen Entfernung und Anpflanzung eines kleiner wachsenden Baumes vor. Gleiches gelte für die Baumreihe entlang der Hauptstraße. „Die Linden sind nicht mehr vital. Sie haben Risse und Stammschäden“, verdeutlichte er. Wie eine Wand machten sie den Schlossgarten dicht und störten das Stadtbild nachhaltig, weswegen er ebenfalls Neuanpflanzungen empfahl. Auch die „massiv schiefen“ Linden an der Kirchgasse gelte es zu entfernen.

Derzeit ausgearbeitet werde ein neues Beschilderungskonzept - vom Orteingangs- bis zum Ortsausgangsschild. Dabei ermittle man, welche Schilder tatsächlich notwendig seien. Auf dem Markplatz sei ein analoger Infostand denkbar. Vor dem Rathaus soll nur eine kleine Tafel mit städtischen Nachrichten entstehen sowie bei der Sparkasse ein attraktiver, abschließbarer Informations-Kasten für heimische Vereine. Für Auswärtige solle eine Plakatierungsverordnung gelten. Die angeregte Elektrotankstelle soll in Verbindung mit dem Umbau Schwarzes Kreuz realisiert werden, ein WLAN-Hotspot an der Arnika-Akademie. Als Beleuchtung ist eine Anstrahlung des Kirchturms von allen Seiten angedacht sowie einzelner identitätsstiftender Elemente wie den Nepomuk, den Rathausturm, den Brunnen und das Kriegerdenkmal. Die Beleuchtung aller Fassaden habe man verworfen, da dies auf Dauer überinszeniert wirke. In Sachen Verkehr wurde eine Reduzierung des Geräuschpegels - beispielsweise durch das Aufbringen von Flüsterasphalt - gewünscht. Bei einem Vor-Ort-Termin mit der Straßenverkehrsbehörde habe man sich auf die Einführung einer Tempo-30-Zone von der Sparkasse bis Einmündung Weidenstraße verständigt - „Ein großer Schritt für eine Lärmreduzierung“, wie Hamberger bekundete.

Unter den Nägeln hatte der Bevölkerung insbesondere die Parkplatzsituation in der Stadtmitte gebrannt. Derzeit parkten, so der Planer, uneinsichtige Bürger auch auf nicht ausgewiesenen Parkplätzen - gerade auch im Bereich „In der Heimat wohnen“, was die Senioren die Nutzung der Rampe teilweise unmöglich mache. Hier wie auch vor dem Rathaus solle nicht mehr geparkt werden. Aus der Versammlung kam die Frage auf, ob nicht durch Maßnahmen - wie beispielsweise die angedachten Wasserspiele und Sitzgelegenheiten - Parkplätze „unnötig“ verloren gingen. Die Wasserspiele erfüllten, so der Planer, wichtige Funktionen. Für eine touristische Aufwertung der Stadt müsse man Besuchern etwas bieten. „Die Ortsmitte muss repräsentativ sein“, appellierte er. Darüber hinaus sei „Wasser und Kinder“ ein großes Thema. Es fielen keine Parkplätze weg. Geplant seien 52 Parkplätze in dem Bereich - ebenso viele wie die derzeit ausgewiesenen. Angedacht sind Kurzzeitparkplätze für die Dauer des Einkaufs in den Geschäften. „Das Problem sind die Dauerparker“, bestätigte Rainer Tautz. Die Parkplatz-Diskussion werde man - laut dem Planer - nie ganz lösen können. Hauptziel der Neugestaltung sei eine Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Stadtmitte - und zwar für alle Generationen. Derzeit habe man keinen Aufenthalts-, sondern einen Durchgangsraum in Form einer ganztägigen Autoabstellfläche. „Wir investieren eine stattliche Summe. Wenn wir den Raum nutzen wie zuvor, können wir uns das Geld sparen“, verdeutlichte er.

Am 4. Oktober findet ab 11.30 Uhr ein Planungsspaziergang statt, zu dem alle Interessierten eingeladen sind. Dies ist die letzte Möglichkeit, sich einzubringen, da es danach in die Planung geht. Bürgermeisterin Gabriele Weber (CSU) dankte Hambergerfür die gelungenen Planungen der neuen „guten Stube“ von Teuschnitz, worauf sie sich sehr freue.

Maßnahmen liegen voll im Plan
Vor der Altstadt wurden im ersten Bauabschnitt der Spiel- und Festplatz angegangen. Hamberger informierte über den aktuellen Sachstand.

„Wir kommen sehr gut voran“, bestätigte der Planer. Das Fortschreiten der im April auf dem Spielplatz begonnenen Maßnahmen verdanke man insbesondere dem schönen Wetter. Demzufolge werde man am Mittwoch kommender Woche mit der Asphaltierung beginnen. Voraussichtlich können die Landschaftsbau- und Pflanzarbeiten heuer noch durchgeführt werden. Guten Mutes zeigte er sich, die Gesamtmaßnahme im Frühjahr 2019 abschließen zu können und den Spielplatz freizugeben. In einem Beteiligungsprozess der Teuschnitzer Jugendlichen sei - in Zusammenarbeit mit der Bauhaus-Universität Weimar - das Häuschen des Jugendtreffs entstanden mit einer Länge/Tiefe von 22 Metern und einer Breite von vier Metern. Der ausgewählte Entwurf wurde in eineinhalb Wochen nahezu komplett umgesetzt. Nach Erledigung kleinerer, noch ausstehender Arbeiten könne man das Projekt im Frühjahr abschließen. Insgesamt schaffe man ein zusammenhängendes Gelände von der Arnika-Akademie bis in die Stadtmitte, was auch erklärtes Ziel sei.