Die Eröffnung der Teuschnitzer Naturmanufaktur-grünerleben zog viele Besucher in den Oberen Frankenwald.

Klara Rebhan und Max Pfadenhauer lesen Geschichten, wie die Arnika nach Teuschnitz kam.

Der Laden der Naturmanufaktur-grünerleben zog viele Besucher in die Arnika-Akademie nach Teuschnitz.

Christina Zehnter erzählt Spannendes über die Wildkräuter auf der Kulturwiese.

Dass Oberfranken als Genussregion gilt, kommt nicht von ungefähr. Da sind auf der einen Seite die vielen Betriebe, die auf handwerkliches Können und hohe Qualität setzen und auf der anderen Seite die Menschen, die genau das zu schätzen wissen. Regionale Herkunft von Produkten, Nachhaltigkeit und die Besinnung auf lokale Fertigkeiten liegen im Zeitgeist. Und so ist es kein Wunder, dass die Eröffnung des Ladens Naturmanufaktur-grünerleben in der Arnika-Akademie in Teuschnitz ein voller Erfolg war. Ab vierzehn Uhr war der Laden für den Publikumsverkehr freigegeben – soweit der Plan. Denn schon lange vorher strömten die Leute herein und wer sich nicht rechtzeitig sein Stück Torte gesichert hatte, ging am Ende leer aus.

Bis zum Vorabend war das sechsköpfige Ladenteam damit beschäftigt, dem neuen Aushängeschild der Arnika-Akademie den letzten Schliff zu verpassen. Die Mühe hatte sich gelohnt: im hellen freundlichen Ambiente ist das Sortiment einladend präsentiert und wirkt trotz des vielseitigen Angebots nicht überladen. Zu den festen Öffnungszeiten kann man hier in aller Ruhe shoppen und dabei Kaffee trinken.

Bürgermeisterin Gabi Weber lobte bei der Eröffnung das verzahnte Vorgehen, das mit Gründung der Arnika-Akademie begann und seither zur sukzessiven Erweiterung der Aktivitäten führte. „Für unsere Produkte brauchen wir Rohstoffe, die haben wir im eigenen Garten und wir brauchen Knowhow, dafür haben wir die TEH-Praktiker an der Arnika-Akademie ausgebildet.“ Auch der Vorsitzende des Arnikavereins, Hans-Peter Müller, freute sich über den weiteren Baustein in der Arnika-Familie. Am Anfang gelingender Projekte stünde jeweils eine Idee, dann brauche man ein Team, eine gehörige Motivation und Geld. Mit dieser These traf Pfarrer Detlef Pötzl den Nagel auf den Kopf. Die spürbare Begeisterung des Teams sei ein Geschenk für Teuschnitz, für den Frankenwald und für seine Menschen. Den Segen erbat er daher nicht nur für den Laden und sein Mobiliar, sondern „für uns, damit wir zum Segen für andere werden.“

Für den Geldsegen hatte vorher schon das Modellvorhaben Land(auf)Schwung des Landkreises gesorgt, das vom Regionalmanagement betreut wird. Netzwerkmanager Oliver Plewa bedankte sich an dieser Stelle ausdrücklich für das Engagement von Susanne Faller und Willi Fehn. Eine Finanzspritze hatte es auch von der Sparkassenstiftung gegeben.

Ab jetzt müssen der Arnikaverein und sein Team selbst dafür sorgen, dass der Laden läuft. Entsprechend begeistert waren die Verantwortlichen vom guten Zuspruch am ersten Tag. Es war ja auch einiges geboten: das Kuchenbuffet im Arnika-Café war schnell geplündert. Viele Besucher genossen die Sonne auf der Terrasse und im Garten. Einige erkundeten ihn auf eigene Faust, andere schlossen sich der Kräuterführung von Christina Zehnter an. Als ergiebige Fundstelle erwies sich die Kulturwiese mit ihren Wildkräutern. So erfuhren die Gäste, warum die Schafgarbe auch den poetischen Namen „Augenbraue der Venus“ trägt: es sind die filigranen Blätter,die wie Augenbrauen geschwungen sind.

Die Natur schafft selbst die größten Kunstwerke, aber auch Menschenhände leisten Erstaunliches, sogar, wenn sie noch ziemlich klein sind, wie die der Teuschnitzer Grundschüler. Die Klassenzimmer grenzen unmittelbar an die Arnika-Akademie und den Kräuterschau- und Lehrgarten an, daher bietet sich die Auseinandersetzung mit der Pflanze direkt an. „Wir wollten die Arnika in den Kunstunterricht integrieren“, erläuterte Schulleiter Klemens Löffler. Andrea Hofmann, deren „Unterricht immer ein bisschen anders als sonst ist“ nahm sich des Themas gerne an und schickte ihre Zöglinge mit Klemmbrett und Stift in die Natur. Aus Beobachtung und Interpretation in verschiedenen Techniken kam eine Vielfalt von Meisterwerken hervor, die die Schülerinnen und Schüler stolz präsentierten. Klara Rebhan und Samira Stingl ließen ihre Phantasie noch ein Stück weiter wandern: sie erzählten, wie die Arnika nach Teuschnitz kam und welche Rolle der hässliche Troll Stupsi dabei spielte, der in Wirklichkeit ein verzauberter Prinz war – einem Happyend stand also nichts im Weg. In Teuschnitz werden eben Blütenträume wahr.