Verleihung des Ehrentitels Altbürgermeisterin an Gabriele Weber
Bürgermeister Frank Jakob führte aus, dass früheren kommunalen Wahlbeamten und Wahlbeamtinnen die Ehrenbezeichnungen „Altbürgermeister“ oder „Altbürgermeisterin“ verliehen werden können. Der Träger muss sich besonders verdient gemacht haben und somit stellt die Verleihung eine besonders große Ehre und Wertschätzung dar.
Die Entscheidung zur Verleihung dieses Ehrentitels an die frühere Bürgermeisterin Gabriele Weber wurde vom Stadtrat bereits Ende 2020 getroffen.
Dieser hat sich bewusst für die Verleihung des Ehrentitels entschieden, denn wer mit offenen Augen durch die schöne Arnikastadt Teuschnitz und ihren Ortsteilen läuft, wird bemerken, dass in der 18-jährigen Amtszeit von Gabriele Weber sich sehr viel getan und zum Positiven verändert hat.
In allen Bereichen, in den eine Kommune aktiv sein muss, konnte während ihrer Amtszeit einiges vorangebracht werden – so wurden im gesamten Stadtgebiet 25 Straßen gebaut bzw. saniert. Es wurde zudem beim Bau von überörtlichen Straßen mitgewirkt (z.B. der Kreisstraße KC 17 von der Kapelle Richtung Marienroth).
Den Schulverband hat sie als Vorsitzende in ihrer gesamten Amtszeit, also von 2002 bis 2020, geleitet. Als Meilensteine sind hier die Einführung der Ganztagsschule für die Klassen 3 und 4 im Jahr 2006, die Einführung des Kinderhortes für die Klassen 1 und 2 sowie die Einführung des Modelprojektes Inklusionsschule im Jahr 2011 zu nennen.
Während ihrer Amtszeit wurde auch das Rathaus saniert. Begonnen wurde dies mit dem Umbau des Bürgermeisterzimmers direkt nach dem Amtsantritt im Jahr 2002. Im Jahr 2016 wurde eine energetische Sanierung im Rahmen des Kommunalinvestitionsprogramms durchgeführt und 2018 folgten noch Umbauten im Bereich Kasse und Bürgerbüro.
Einer der wohl größten Bereiche, der nach außen hin auch am deutlichsten wahrgenommen wird, ist der Bereich der städtebaulichen Maßnahmen in all seinen Facetten. Seinen Ursprung hatten all die durchgeführten Maßnahmen im sogenannten Interkommunalen Entwicklungskonzept – kurz genannt ISEK – welches im Jahr 2012 von den beteiligten Rennsteiggemeinden offiziell verabschiedet wurde. Bereits damals hat man sich für die Stadt Teuschnitz das Leitbild Natur und Gesundheit auf die Fahne geschrieben und somit den Grundstein für das gelegt, was in den vergangenen Jahren entstanden ist.
Im Jahr 2014 wurde im ehemaligen Werkraum der Schule das Arnika-Cafe eingerichtet, welches vom Arnika-Verein bewirtschaftet wird. Es hat sich zu einem beliebten Treffpunkt für den Cafe-Betrieb an Sonntagen sowie für viele andere Veranstaltungen und dergleichen entwickelt.
Der Bau des Kräutergartens folgte im Jahr 2015. Er galt damals als Musterbeispiel des sog. „New German Style“ und war in der Region einmalig. Im Vordergrund standen dabei insbesondere die standortgerechte Auswahl möglichst pflegeleichter Sträucher, Stauden und Gräser. Der Kräutergarten erfreut sich sowohl in Teuschnitz, als auch regional sowie überregional großer Beliebtheit. Mittlerweile wurde der Kräutergarten zum Ort für Trauungen gewidmet.
Im Jahr 2015 wurden auch die Lehr- und Schauküche sowie die Wirtschaftsküche in der Akademie eingerichtet. Im Jahr 2017 folgte dann noch der Arnika-Laden, der das ganze schlüssig abrundede. Die in der Arnikamanufaktur hergestellten Naturprodukte erfreuen sich zwischenzeitlich sehr großer Beliebtheit.
Damit das Arnikaprojekt kosequent und stetig weiterentwickelt werden kann, wurde mit entsprechenden Fördermitteln das Arnika Netzwerkmanagement etabliert. Als Nachfolger von Oliver Plewa ist hier seit Mai 2020 Andreas Bayer im Amt.
Der Begriff Arnikastadt war letztlich auch das Schlagwort für alle städtebaulichen Maßnahmen, welche im Rahmen der sogenannten vorbereitenden Untersuchungen (VU) definiert wurden. Es wurden dabei nicht nur die jeweiligen Einzelprojekte in den Vordergrund gestellt – nein – man sah jedes einzelne Projekt als ein Puzzleteil des großen Gesamten. Nur dadurch konnte letztlich eine Weiterentwicklung der Stadt Teuschnitz garantiert werden.
Im städtebaulichen ersten Bauabschnitt ging man den Bereich Spielplatz, Zentralparkplatz und Jugendtreff an. Es folgten in einem zweiten Bauabschnitt der Schloßgarten, das Kirchenumfeld und der Rathausvorplatz. Ein weiterer wichtiger Baustein ist der Umbau bzw. die Sanierung des Schwarzen Kreuzes mit dem angrenzenden ehemaligen Löfflerhaus in der Hauptstraße. Durch dieses Projekt soll ab 2023 eine noch vorhandene Lücke im Bereich Gastronomie und Übernachtungen geschlossen werden.
In Sachen städtebauliche Angelegenheiten hat man sich das Büro CIMA Beratung und Managment GmbH aus Forchheim an die Seite geholt, denn der mit den genannten Maßnahmen verbundene Aufwand wäre ohne zusätzliche Unterstützung gar nicht möglich.
Weitere städtebauliche Maßnahmen in der Amtszeit von Gabriele Weber waren die Sanierung des Alten Torhauses, das Projekt In der Heimat Wohnen sowie der Umbau der alten Schule in Wickendorf. Herausragendes Projekte, welche noch auf den Weg gebracht wurden ist auch der Umbau bzw. die Sanierung des Hallenbades sowie die Terrassen an der Arnika-Akademie.
Die gegebenen Einblicke vermitteln nur einen Teil der Maßnahmen aus der Amtszeit von 2002 – 2020. Sie zeigen aber eindruksvoll auf, dass sich im Laufe dieser Zeit sehr viel getan hat. So etwas kostet natürlich auch sehr viel Geld. Nun war und ist die Stadt Teuschnitz ja finanziell nicht gerade auf Rosen gebetet. Gabriele Weber musste neben der ganzen Bautätigkeit und dem Streben nach Umsetzung der Ziele, welche man sich ja letztlich gesetzt hat, immer die Finanzen im Auge behalten.
Während Ihrer Amtszeit wurden insgesamt Investitionen in Höhe von 33 Mio. Euro getätigt, wovon 18 Mio. Euro in Form von Zuschüssen zurückgeflossen sind.
Gabriele Weber hat sich stets für das Wohl der Arnikastadt Teuschnitz eingesetzt und diese weiterentwickelt, auch wenn sie hier ab und an auf Widerstand und vielleicht manchmal auf Unverständnis gestoßen ist. Sie hat das Ziel vor Augen behalten und wenn es notwendig war auch dafür gekämpft.