Ein seltsam anmutendes Schauspiel ereignete sich am vergangenen Sonntag im Kräutergarten von Teuschnitz: 13 ausgewachsene Arnikatrolle des Teuschnitzer Männerballetts tanzten, unter Leitung von Trainerin Anja Fleischmann, vor einer sommerlichen Traumkulisse im Kräuterlehr- und Schaugarten anlässlich des Arnikafestes.

Jedes zweite Jahr findet in der Arnikastadt Teuschnitz ein Fest zu Ehren der Symbolpflanze, der Heilpflanze Arnika statt. Die Pflanze ist in den letzten Jahren zur Hoffnungsträgerin geworden. Nicht wegen Ihrer Heilwirkung, sondern weil sie für die Kommune am fränkischen Rennsteig für einen neuen Weg steht. So hat man sich unter Bürgermeisterin Gabriele Weber in den vergangenen Jahren auf die Themen Gesundheit und Natur konzentriert, für die die Johannisblume, wie die Arnika im Frankenwald auch genannt wird, sinnbildlich steht.

Die leerstehende Grundschule des Städtchens konnte man durch die Gründung der Arnika Akademie wiederbeleben. Hier finden nun seit 2014 Seminare, Vorträge, Workshops und seit Oktober 2016 eine Weiterbildung zur Traditionellen Europäischen Heilkunde statt. Vor dem Schulgelände entstand ein Kräuterlehr- und Schaugarten, der im innovativen Stil gestaltet ist und seit der Eröffnung im vergangenen Jahr viele Besucher nach Teuschnitz lockt.

Das nun 6. Arnikafest wurde vom Arnikaverein Teuschnitz und mit Unterstützung der Stadt Teuschnitz ausgerichtet. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem Festgottesdienst unter freien Himmel, im Ambiente des Kräutergartens. An Marktständen wurden allerlei Köstlichkeiten, regionale Bienenprodukte, Naturseife, Wildspezialitäten und natürlich Kräuterprodukte angeboten. Mit einem Kräuterquiz beteiligten sich Schüler des Kaspar-Zeuß-Gymnasiums im Rahmeneines Praxisseminars und luden die uch Schüler des Kaspar-Zeuß–Gymnasiums beteiligten sich im Rahmen eines Praxisseminars und brachten die Besucher beim Kräuterquiz zum Rätseln. Ein Highlight bildete, wie jedes Jahr, die Fahrt der Tschirner Schlepperfreunde in das Landschaftsschutzgebiet Teuschnitz Aue. Hier gab es für die Interessierten naturnahe Wiesenlandschaften, mit dem größten Bestand an wildwachsender, blühender Arnika im deutschen Mittelgebirgsraum zu bestaunen. Zahlreiche Besucher erfuhren Wissenswertes über so mach unscheinbares Kräutchen durch die Kräuterexpertinnen des Arnikavereins. Kräuterclowns sorgten nicht nur bei den Kindern für viel Gelächter sondern erheiterten auch so manchen Erwachsenen. Gastreferentin Regina Saller vom Landschaftspflegeverband Hof stellte das Arnika-Bundesprojekt, bei dem mit großem Aufwand versucht wird, die inzwischen seltene Pflanze Arnika im südlichen Vogtland wieder anzusiedeln. Die Imkerfamilie Mayek führte in die spannende Welt der Bienen. Die Fortschritte des Arnikastadt-Projekts stellte Netzwerkmanager Oliver Plewa vor. „Der Erfolg des Projekts ist der guten Zusammenarbeit von engagierten Akteuren des Arnikavereins, der Stadt Teuschnitz sowie dem Landkreis Kronach und dem Regionalmanagement Kronach geschuldet. Hier ziehen alle an einem Strang“ resümiert Plewa in seinen Ausführungen.

Um 16 Uhr kündigte Johannes-Peter Müller (1. Vorsitzendes des Arnikavereins) den oberfränkischen Meister im Männerballett an. Unter blauem Himmel, eingebettet von Kräutern, tanzte die Formation aus der Arnikastadt einen Kräutertanz und erntete dafür von den zahlreichen Besuchern aus ganz Oberfranken und Südthüringen viel Applaus.

Ein informativer und unterhaltsamer Nachmittag ging in Teuschnitz zu Ende. Alle Neugierigen können auch noch in den nächsten Tagen das Naturschauspiel der Arnikablüte bewundern, zum Beispiel auf dem Frankensteigla „Arnikaweg“. Die Arnika steht unter Naturschutz und darf nicht gepflückt werden.

Der Kräuterlehr- und Schaugarten ist täglich von 8.00 – 21.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos. Weitere Informationen über den Arnikaverein und seine Aktivitäten findet man unter www.teuschnitz.de.