Der Teuschnitzer Stadtrat beschloss in seiner Sitzung von Montagabend weitere Bau- und Umgestaltungsmaßnahmen im Rathaus. Es werden Haushaltsmittel von 50.000 Euro im Haushaltsplan 2018 bereitgestellt.

Im Zuge des KIP-Sonderförderprogrammes war im Rathaus ein Austausch aller Fenster, der Eingangstür und weiterer Türen erfolgt wie auch die Neugestaltung des Eingangsbereiches. Wie Bürgermeisterin Gabriele Weber (CSU) bereits bei einer Ortsbesichtigung dem Gremium erläutert hatte, bedürfen weitere Bereiche im Erd- und Obergeschoss dringender Umbau- und Sanierungsmaßnahmen außerhalb des KIP-Programmes.

Im Bereich Steueramt / Kasse ist der Abriss einer Wand zwischen den beiden Zimmern notwendig, um ein neues, größeres gemeinsames Zimmer zu schaffen. Hierfür bedarf es eines neuen Bodenbelags, einer neuen Decke sowie Malerarbeiten. Im Eingangsbereich sollen die bisherigen Maßnahmen mit einem glatten Putz im Treppenhaus fortgesetzt werden. Die Decke wird abgenommen und durch eine neue brandschutzsichere Decke ersetzt, verbunden mit einem neuen Beleuchtungskonzept. Auch eine neue Farbgestaltung ist vorgesehen. Die restlichen Zimmer im Erdgeschoss erhalten Glastüren. Im an den Aufenthaltsraum anschließenden Zimmer muss der Boden ausgetauscht werden. Netzwerkmanager Oliver Plewa, der darin arbeitet, wird mittelfristig in die Arnika-Akademie umziehen. Im Standesamt muss der Teppichboden ersetzt werden, während im Obergeschoss der Flur erneuert wird und einen neuen Bodenbelag erhält. Die Decke wird erneuert und neue Leuchtmittel angebracht. „Der Umbau des Sitzungszimmers wird zurückgestellt, da sich mittelfristig mit der Baumaßnahme Schwarzes Kreuz/Arnika-Arkade eine andere Lösung anbietet“, informierte die Bürgermeisterin. Die Maßnahmen werden vom Architekturbüro Schöttner aus Wallenfels und Stadtumbaumanagerin Bettina Seliger betreut. Ausschreibungen wurden vorbereitet. Die Kosten für die neue Einrichtung des Kassenbereiches und des Zimmers im Erdgeschoss übernimmt die Verwaltungsgemeinschaft. Einstimmig wurde Weber mit der zügigen baulichen Durchführung beauftragt.

Alte Schule Wickendorf wird Thema der Klausurtagung
In der letzten Sitzung hatten die Wickendorfer Stadträte der Bürgermeisterin ein Schreiben bezüglich der Sanierung und Nachnutzung der alten Schule in Wickendorf überreicht. Laut Weber war das dorfbildprägende Gebäude bereits im Februar 2017 in der Förderoffensive Nordostbayern mit einem Gemeinschaftsraum im EG und OG angemeldet. Betreut wird die Maßnahme vom Amt für ländliche Entwicklung in Bamberg. Die Wickendorfer hatten sich für eine Sanierung und künftige Nutzung als Dorfgemeinschaftshaus ausgesprochen. Dabei sicherten sie die Unterhaltung der öffentlich genutzten Räume zu. Zwecks Beauftragung eines Ingenieurbüros mit den Planungen muss die Nutzung als Dorfgemeinschaftshaus noch konkretisiert werden. Das Projekt wird ausführlich bei der Anfang März stattfindenden Klausurtagung besprochen. Michael Hebentanz (FW) fragte nach, ob das Projekt heuer noch aufgenommen werden könnte. Dies bejahte die Bürgermeisterin. Sobald man ein Konzept habe, könne man in die weiteren Verfahrensschritte - Beauftragung eines Ingenieurbüros sowie Einholung von Angeboten - einsteigen. Die Zusage seitens des Amtes liege bereits vor.

Rote Karte für die Straßenausbaubeitragssatzung
In Teuschnitz wird seit 1978 die Strabs angewendet. „Teuschnitz wurde aufgrund seiner finanziellen Lage stets vom Landratsamt zur Erhebung von Straßenausbaubeiträgen aufgefordert, da sonst die Zustimmung zur Durchführung der Maßnahme verwehrt worden wäre“, erklärte die Bürgermeisterin. Als Haushaltskonsolidierungsgemeinde hätte man ohne Anwendung der Strabs keine Stabilisierungshilfe erhalten. Die CSU-Landtagsfraktion hat bei ihrer Klausurtagung in Kloster Banz die Abschaffung der Strabs beschlossen. „Wir begrüßen das sehr“, so Weber. Man setze darauf, dass die fehlenden Haushaltsmittel mit einem höheren Staatszuschuss kompensiert werden. Ansonsten wäre es aufgrund der Haushaltssituation in Zukunft nicht oder nur schwer möglich, Straßenbaumaßnahmen durchzuführen. Auf Anraten des Bayerischen Gemeindetages und des Innenministeriums wird die Strabs vorläufig nicht mehr angewendet. Bei entsprechender Kompensation durch den Freistaat würde die Stadt bereits gezahlte Ausbaubeiträge den Bürgern zurückerstatten. Laut Geschäftsstellenleiter Thomas Weber liefen bei Verwaltungen Anfragen der Staatsregierung bezüglich in den letzten drei Jahren vorgenommener Maßnahmen unter Anwendung der Strabs. Man mache sich wohl über eine Zwischenlösung Gedanken.

Erweiterung des Sanierungsgebietes Stadtkern Teuschnitz
Für die Erweiterung des Sanierungsgebietes Stadtkern Teuschnitz war in der Oktober-Sitzung der Grundsatzbeschluss erfolgt. Mit der Planung wurde das Ing.-Büro Schöttner aus Wallenfels beauftragt. Am 7. Dezember fand die Bürgerbeteiligung statt, in der sich die Bürger für die Erweiterung aussprachen und wegen Sanierungsmaßnahmen nachfragten. Ziel der aktuellen Untersuchung ist es, den ortsbildprägenden Charakter in Verlängerung der Hauptstraße in nördlicher und östlicher Richtung wieder herzustellen. Städtebaulicher Handlungsbedarf ergibt sich für die Aufwertung für die Gestaltung der Vorgärten, der Zugangs- und Treppenanlagen, der Einfriedungen sowie Grünflächen, Verbesserungen der Fassaden- und Dachgestaltung, der Farbgestaltung der Fassaden sowie der Beseitigung drohender Leerstände. Mit dem Bericht zur Erweiterung des Sanierungsgebietes bestand Einverständnis. Die Träger öffentlicher Belange werden am weiteren Verfahren beteiligt.

Infos / Sonstiges:
Die Bürgermeisterin informierte über die Beschlüsse der letzten nichtöffentlichen Sitzung, darunter die Vergabe für die Erschließung des Baugebiets „Teuschnitz Aue“ an die Firma Krumpholz in Kronach zum Angebotspreis von rund 285.000 Euro. Die Freiwillige Feuerwehr Teuschnitz freut sich über ihr neues Löschfahrzeug. Einweihung ist am 27. Mai. Michael Hebentanz (FW) prangerte in Sachen Breitband an, dass einzelne Häuser in Wickendorf bisher nicht erschlossen seien und erkundigte sich hierfür wie auch für Außengehöfte nach Fördermöglichkeiten. Vodafone habe sich, so die Bürgermeisterin, innerorts zum eigenwirtschaftlichen Ausbau bereit erklärt. Außerorts versuche man eine Förderung über das Bayerische Förderprogramm als Einzelgehöfte zu bekommen. Zwecks einer Markterkundung habe man beim Planungsbüro IK-T angefragt, das jedoch derzeit überlastet sei. Mit dem Thema schnelles Internet müsse man sich insbesondere hinsichtlich des Ausbaus der Reichenbacher Straße auf einer Länge von 750 m beschäftigen. Da die Telekom hier nicht einsteige, überlege man, selbst Leerrohre zu verlegen. Alleine das Material koste aber 30.000 Euro. Zudem wisse man nicht, ob die Technik nicht in einigen Jahren überholt sei. Man wird weitere Daten zusammentragen und den Punkt bei der nächsten Stadtrats-Sitzung behandeln. Diese soll in den kommenden zwei Wochen stattfinden.