In seiner Sitzung vom Mittwoch brachte der Schulverband Teuschnitz den Haushalt 2017 unter Dach und Fach. Er hat ein Gesamtvolumen von 357.200 Euro. Vor allem das Blockheizkraftwerk zahlt sich aus. Aber auch sonst gibt es viel Erfreuliches.

„Die Investition hat sich voll gelohnt. Wir brauchen fast keinen Strom mehr fremd zu kaufen, sondern erzeugen unseren Strom fast vollkommen selbst“, freute sich Kämmerin Sabine Fischer bei der Vorstellung des Haushaltsplanes 2017, um 50.000 Euro niedriger als im Vorjahr. Auf den Verwaltungshaushalt entfallen 303.000 Euro, auf den Vermögenshaushalt 54.200 Euro. Es erfolgt keine Kreditaufnahme. Verpflichtungsermäßigungen werden nicht festgesetzt. Die Schulverbandsumlage beträgt 244.000 Euro, der Höchstbetrag der Kassenkredite 50.000 Euro. Der Haushaltsplan ist nicht genehmigungspflichtig. Der Verwaltungshaushalt ist zum Vorjahr um 16.000 Euro zurückgegangen. Wesentliche Änderungen gegenüber dem Vorjahr betreffen bei den Ausgaben insbesondere den Schulunterhalt wegen Umzug des Werkraums über 12.000 Euro und die Kosten für die Offene Ganztagesschule über 11.000 Euro. Dem gegenüber steht eine Einsparung bei der Schülerbeförderung von 10.000 Euro. Hier galt ihr Dank insbesondere Rektorin Kerstin Zapf für die Optimierung der Busfahrzeiten.

Das 2014 in Betrieb genommene Blockheizkraftwerk wirkt sich positiv hinsichtlich der Einsparung von Energiekosten aus. „Wir hatten damals lange überlegt“, erinnerte sich die Schulverbandsvorsitzende, Bürgermeisterin Gabriele Weber (CSU). Der ausschlaggebende Grund für ein Blockheizkraftwerkes sei der aufwändige Unterhalt für das Schwimmbad gewesen, insbesondere die hohen Stromkosten. Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit der Thematik habe man sich für die Anschaffung eines eigenen Blockheizkraftwerkes entschieden. Die vorgeschriebene Voraussetzung für die Förderung eines solchen - mit Gas betriebenen, Strom erzeugenden - Blockheizkraftwerks sei eine Nutzung von 65 Prozent der Abwärme. Diese nutzt man in Teuschnitz für das Heizen des Schwimmbades. „Das war eine richtige Entscheidung. Für uns ist das eine Super-Anlage“, zeigte sich Weber sicher. Die Anlage lohne sich nur, wenn man die Abwärme für ein Projekt nutzen könne.  

Aufgrund der in dieser Höhe nicht erwarteten Vollbenutzungsstunden nimmt man nicht, wie ursprünglich angedacht, die - pauschal auf 30.000 Vollbenutzungsstunden berechnete - einmalige Kraft-Wärme-Koppelung-Förderung in Anspruch. Vielmehr stieg man auf eine - auf zehn Jahre verteilte - jährliche Förderung um, basierend auf der tatsächlichen Nutzung. „Damit fahren wir weitaus besser“, freute sich Fischer, die von „mega-unterschiedlichen“ Preisen der Anbieter sprach. So habe man in den letzten Jahren zwei Mal zu einem jeweils günstigeren Gasanbieter gewechselt. Hier galt Webers Dank dem Bayerischen Gemeindetag, der durch die gemeinsame Ausschreibung den Kommunen „Super-Preise“ verschaffe. Der Strom-Bezug, der einstmals jährlich bei rund 117.000 kWh (Kilowattstunden) lag, ging seit Inbetriebnahme des Blockheizkraftwerks stetig nach unten. 2016 lag er bei lediglich rund 21.000 kWh, sodass man jährlich rund 100.000 kWh an ehemals bezogenen Strom einspare. Zudem leiste man durch die Einspeisung ins Netz einen Beitrag für den Umweltschutz.  

Recht erfreulich gestalten sich auch die Schülerzahlen im Schulverband, die sich auf einem Niveau von rund 80 Kindern stabilisierten. Derzeit zählt der Schulverband - inklusive fünf Gastschüler  - 81 Kinder: 41 Schüler aus Teuschnitz, 20 aus Reichenbach, 15 aus Tschirn, drei aus Steinbach am Wald sowie jeweils ein Kind aus Pressig und Ludwigsstadt. „Wir werden die vier Klassen halten können“, prognostizierte die Rektorin - und ebenso auch die beiden Gruppen der Offenen Ganztagesklassen. Die Schulverbandsumlage beläuft sich 2017 auf 244.000 Euro (2016: 254.200 Euro) und damit pro Schüler auf 3.210,53 Euro (2016: 3.580,28 Euro). Der Ausgleich des Verwaltungshaushaltes erfolgt unabhängig von der Schulverbandsumlage durch eine Zuführung an den Vermögenshaushalt von 36.200 Euro (Vorjahr: 61.400 Euro).

Der Vermögenshauhalt hat sich gegenüber dem Vorjahr um 34.000 Euro verringert. An Investitionen sind allgemeine Anschaffungen über 2.000 Euro vorgesehen sowie eine Darlehenstilgung über 52.200 Euro. Bei den Einnahmen kommt der Grundstücksverkauf an die Stadt Teuschnitz für die Kulturwiese als Erweiterung des Kräutergartens mit 8.000 Euro in Ansatz. Der Vermögenshaushalt wird ausgeglichen durch eine Entnahme aus der allgemeinen Rücklage von 10.000 Euro sowie die Zuführung vom Verwaltungshaushalt mit 36.200 Euro. Der Schuldenstand am 01.01.2017 beläuft sich auf 607.343  Euro. Abzüglich der Tilgung von 52.164 Euro beträgt er am Jahresende 2017 555.179 Euro. Man ist damit auf einen guten Weg, schuldenfrei zu werden.  Der Rücklagenstand beträgt am 31.12.2017 17.000 Euro. In der Finanzplanung für die nächsten fünf Jahre ergeben sich keine besonderen Änderungen. Größere Investitionen sind nicht vorgesehen. Das Haushaltsvolumen im Verwaltungshaushalt wird sich auf circa 300.000 Euro pro Jahr einpendeln. Der Haushaltsplan 2017 wurde ebenso genehmigt wie der Finanzplan für 2016 bis 2020.

Die Kämmerin informierte auch über die Haushaltsjahre 2015 und 2016. Das Jahresrechnungsergebnis 2015 beläuft sich auf 459.638,61 Euro, davon Verwaltungshaushalt 346.553,35 Euro und Vermögenshaushalt 113.085,26 Euro. Für 2016 liegt der Haushaltsansatz bei 407.900 Euro, davon Verwaltungshaushalt 319.500 Euro und Vermögenshaushalt 88.400 Euro.

Erfreuliches konnte die Rektorin vermelden. Die angeschafften Whiteboards und Laptops würden von allen Klassen mit großer Begeisterung genutzt. „Es ist wichtig, dass die Kinder mit den neuen Medien aufwachsen“, zeigte sie sich sicher. Die hohe Investition zahle sich aus. Weiter durfte sich ihre Schule über zwei hohe Auszeichnungen freuen, darunter im Oktober - als einzige Schule im Landkreis - als „MINT-freundliche Schule“. „MINT“ steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik - Bereiche, die die heutige, hochtechnisierte und digitalisierte Welt mehr und mehr beherrschten. Die Ehrung wurde von der bundesweiten Bildungsinitiative „Mint Zukunft schaffen" unter Schirmherrschaft von Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle und der Kultusministerkonferenz vorgenommen. Der Titel gilt für drei Jahre. Verlängert wurde das Umweltschule-Zertifikat.

Schulverband bleibt beim bisherigen Umsatzsteuerrecht
Anfang 2016 ist eine Neuregelung im Umsatzsteuergesetz in Kraftgetreten. Bisher waren Gemeinden nur in Ausnahmefällen der Umsatzsteuer unterworfen. Die wird künftig auf alle Bereiche der wirtschaftlichen Betätigung der Gemeinde ausgeweitet. Die Neuregelung gilt grundsätzlich für alle Umsätze ab dem 1. Januar 2017. Die Gemeinden haben die Möglichkeit, die derzeitige Rechtslage bis Ende 2020 beizubehalten. Der Schulverband beschloss, hiervon Gebrauch zu machen. Weiter beschloss das Gremium die Sondertilgung eines Darlehens über 21.218,50 Euro aus den vorhandenen Rücklagen.