Stadtratssitzung am 01.08.2016

Eingangs der Sitzung hatte Michaela Morhard vom Regionalmanagement des Landratsamts das Mobilitätskonzept des Landkreises Kronach vorgestellt. Damit wird auch für Teuschnitz eine enorme Anzahl zusätzlicher Fahrten möglich.  

Wie Morhard betonte, ersetze der Bedarfsverkehr keine bisherigen Fahrten des Linienverkehrs. Vielmehr werde das bestehende Angebot ausgebaut und auch für die Teuschnitzer Bevölkerung wesentlich attraktiver. Den Bedarfsverkehr könne man telefonisch anfordern oder online buchen. Gefahren wird ab einer Person. Es werden nur Haltestellen angefahren, für die Buchungen bestehen. Der Bedarfsverkehr richtet sich pro Fahrt an bis zu acht Personen.

Über den gesamten Landkreis entstanden zunächst zwölf Korridore, die den ermittelten Bedarf widerspiegeln. Neu hinzugekommen ist der 13. Korridor Wallenfels - Steinwiesen - Nordhalben - Teuschnitz mit Teuschnitz als Mobilitätpunkt. Teuschnitz liegt in vier Sektoren. „Das ist eine enorme Angebotssteigerung“, verdeutlichte Morhard. Im Sektor 2 Teuschnitz-Tettau werden 75 Fahrten je Woche angeboten. Eingebunden sind 50 Haltestellen, davon 12 neue. Im Sektor 3 Teuschnitz - Wilhelmsthal sind 106 zusätzliche Fahrten pro Woche möglich. Eingebunden sind 45 Haltestellen, davon 20 neue. Hinzu kommt der Sektor 12 Teuschnitz - Ludwigsstadt mit 103 angebotenen Fahrten und 42 Haltestellen, davon 16 neue, sowie - nunmehr neu - der Sektor 13.

„Das Bedarfskonzept ist homogen“, freute sich Morhard. Insgesamt könnten im Landkreis rund 700 Fahrten pro Woche abgerufen werden, auch samstags und sonntags sowie in den Ferien. Die Fahrten hörten nicht an der Sektorengrenze auf, sondern man könne durch Umsteigen von einem Sektor in den anderen fahren. Die Telefonzentrale ist von 6.30 Uhr bis 21.30 Uhr besetzt. Die Buchungsanrufe sind kostenlos. Die früheste Fahrt erfolgt gegen 5 Uhr, die späteste zwischen 19 Uhr und 20 Uhr. Der Tarif liegt bei kurzen Fahrten etwas unterhalb des ÖPNV-Tarifes. Innerhalb der Gemeinde beläuft sich dieser für Hin- und Rückfahrt auf 2 Euro, wobei die Verwaltungsgemeinschaft als eine Gemeinde betrachtet wird. Jede weitere durchquerte Gemeinde schlägt mit einem Euro zu Buche. Es soll auch verbilligte Kinder-, Senioren- und Familientarife geben. Defizite im Mobilitätskonzept - derzeit zwischen 350.000 Euro und 400.000 Euro - werden bis zu 70 Prozent gefördert, den Rest übernehme der Landkreis. Man hoffe, in 2017 eine ähnlich hohe Förderung zu erhalten, was aber noch nicht sicher sei.

„Das ist eine Supersache und eine große Bereicherung nicht nur für uns, sondern für den gesamten Landkreis“, lobte Weber. In diesem Zusammenhang sprach sie auch die „Riesenprobleme" mit der Beförderung der Schüler, explizit der Kinder aus Haßlach, an. „Das Konzept war nicht für die Schülerbeförderung gedacht, sondern als Daseinsvorsorge“, erklärte Morhard. Eine Beförderung von Mengen an Schülern sei nicht möglich. Da es sich in Haßlach aber nur um eine Hand voll Kinder handele, könnten sich diese durchaus in solche Fahrten einbuchen. In Planung sind Schülertickets, damit diese aus Chancengleichheit nicht für diese Beförderung bezahlen müssten. Sicher zeigte sie sich, dass sich allgemein in absehbarer Zeit im Bereich Schülerverkehr Verbesserungen ergäben. Als schnelle Lösung sei aber dieser Bedarfsverkehr zunächst einmal für die Haßlacher Kinder perfekt. Mitte Oktober soll der Bedarfsverkehr starten. Derzeit ist man auf der Suche nach Transportunternehmen.