Leider wurden die Bemühungen um eine Nachfolge für die Arztpraxis Gläser bislang nicht von Erfolg gekrönt. Ein potenzieller Bewerber hat mittlerweile abgesagt – Dies teilte Bürgermeister Frank Jakob bei der Stadtrats-Sitzung am Montag mit.

Für die Quartiersentwicklung des „Schwarzen Kreuzes“ wurden die Dachdeckungs- und Klempnerarbeiten zu einem - so Bürgermeister Frank Jakob - „stolzen Preis“ vergeben. Die Mehrkosten wurden der Regierung gemeldet und von dieser zur Förderung bereits anerkannt.

„Wir haben ihm alle Möglichkeiten angeboten, die wir hatten“, verdeutlichte Bürgermeister Frank Jakob (FW), der mit einem potenziellen Bewerber an drei Advents-Sonntagen intensive Gespräche geführt hatte. Falls gewünscht, hätte dieser vor dem Schritt in die Selbständigkeit auch zunächst ein Angestelltenverhältnis bei der Teuschnitzer Ärztin Dr. Claudia Ilten eingehen können. Auch der Erhalt der Landarztprämie in Höhe von 60.000 Euro war bereits zugesichert worden.

„Dennoch hat er abgesagt“, bedauerte der Bürgermeister. Der Arzt habe Bedenken gehegt, dass es einer gewissen Zeit bedürfe, um den runtergefahrenen Praxisbetrieb wieder zum Laufen zu bringen. Dieses vermeintliche finanzielle Risiko habe er nicht eingehen wollen. Dr. Claudia Ilten dagegen sehe in einem schnellen Wiederaufbau keinerlei Probleme, da die Nachfrage der Patienten nach ärztlicher Versorgung riesengroß sei. „Viele Ärzte im nördlichen Frankenwald sind fortgeschrittenen Alters. Die Situation wird sich sicherlich noch verschärfen“, prognostizierte Jakob. Aktuell liefen Gespräche mit einem anderen Arzt. Inwieweit diese fruchteten, könne er nicht sagen. Leider werde es immer schwerer, Ärzte aufs Land zu bekommen. Aufgrund des Ärztemangels werde man wohl nicht mehr alle offenen Stellen besetzen können, worauf man sich einstellen müsse. Seitens der Politik gebe es zwar Maßnahmen bzw. Intentionen zum Gegensteuern. Bis diese Wirkung zeigten, werde es aber noch dauern. „Wir hoffen auf unser Glück“, versprach er, weiter am Ball zu bleiben.

Erfreuliche Infos gab es dagegen hinsichtlich der ehemaligen Bäckerei Wölfle. Die Investorin konnte nunmehr - wie bereits schon einige weitere Objekte in der Vergangenheit - auch dieses Anwesen erwerben. Die Renovierung habe bereits begonnen. Während das Café im Erdgeschoss regeneriert wird, soll im Obergeschoss eine Wohnung entstehen. Seitens der Verwaltungsgemeinschaft (VGem) laufen derzeit zwei Stellenausschreibungen. Für die Stelle im Bürgerbüro war am 16. Januar Bewerbungsschluss; um die Stelle im Steueramt kann man sich noch bis zum 31. Januar bewerben. Erfreulicherweise gingen für das Bürgerbüro 42 Bewerbungen ein. Die Entscheidung trifft die Versammlung der VGem. Bei ihrer Sitzung am 31. Januar wird eine Auswahl für die Bewerbungsgespräche getroffen. Das Verfahren werde transparent gestaltet. „Wir haben sehr gute Bewerbungen vorliegen. Das wird keine leichte Entscheidung“, zeigte er sich sicher. Bereits für den kommenden Donnerstag ist eine nichtöffentliche Info-Veranstaltung terminiert mit Vertreterinnen des Caritas Kreisverbands Kronach. Dabei wird es um die Zukunft der im Teuschnitzer Caritas-Stützpunkt angesiedelten Projekte „Gemeindeschwestern“ bzw. Quartiersmanagement „In der Heimat wohnen“ gehen. Die Caritas möchte die Projekte nach Ablauf der Förderung weiterführen, wofür es aber der Unterstützung der VGem bzw. der Kommunen bedürfe.

Im Vorfeld der Baumaßnahmen am Teuschnitzer Kindergarten wurde mittlerweile die Gruppe der Vorschulkinder in den Räumlichkeiten der Schule untergebracht. Am Tag der Sitzung fand eine Begehung mit der Fachaufsicht Michaela Schneider vom Landratsamt Kronach statt. Der Bauhof baut aktuell ein sich noch im alten Kindergarten in Haßlach befindliches Spielpodest aus, um dieses im Übergangsquartier zu errichten. Für die Auslagerung muss mit rund einem Jahr gerechnet werden. Die Kita soll bis zum Winter bezugsfähig sein; die Außenanlagen im Frühjahr 2023 angegangen werden. Auch erfolgte an dem Tag eine Begehung des alten Schulhauses in Wickendorf als angedachtes Übergangsquartier für die dort ebenfalls anstehende Kindergarten-Sanierung. In diesem Zusammenhang laufen aktuell Abstimmungsarbeiten mit Vereinsvertretern. Hier müsse man eine Auslagerung von bis zu eineinhalb Jahren einkalkulieren. Für beide Übergangsquartiere gab es keine Beanstandungen.

Wie der Bürgermeister informierte, fand in der vergangenen Woche ein intensives zweieinhalbstündiges Gespräch gemeinsam mit seinen Bürgermeisterkollegen Peter Klinger aus Tschirn und Karin Ritter aus Reichenbach und dem Bundestagsabgeordneten Dr. Jonas Geissler statt. Besprochen wurden aktuelle, die Kommunen betreffende Themen – darunter die Ausgleichszahlungen für die in der Corona-Zeit entgangene Gewerbesteuer, regenerative Energien, ein drohender Pflegenotstand bei Einführung einer Impflicht in der Pflege, Breitband sowie insbesondere die ärztliche Versorgung bzw. Nahversorgung.

Aus der Sitzung
Siegfried Heinze aus Nordwalde im Münsterland wurde die Verwendung und Nutzung des Teuschnitzer Stadtwappens gewährt. Heinze, der eine private Homepage betreibt mit der Intension, die Wappen deutscher Städte, Gemeinden, Landkreise und Länder darzustellen sowie deren Herkunft und Bedeutung zu erläutern, hatte per Mail alle Gemeinden der VGem Teuschnitz um eine Nutzung ihrer Wappen gebeten.

Grünes Licht gab es auch für den Bauantrag von Johannes und Christina Schirmer für den Neubau eines Einfamilien-Wohnhauses in der Petrus-Zweidler-Straße. Auf dem Grundstück steht bereits ein Garagengebäude; hinter dem das Wohnhaus errichtet werden soll. Das Grundstück befindet sich nicht im Neubaugebiet, sondern im vorgelagerten Bauabschnitt 1. „Damit können wir wieder eine Baulücke schließen“, freute sich der Bürgermeister über das dadurch verbesserte Erscheinungsbild. In diesem Zusammenhang teilte er auch mit, dass die vor geraumer Zeit im Stadtrat behandelte Bauvoranfrage eines Holzhauses mit Keller in diesem Bauabschnitt ebenfalls zur Ausführung kommen wird. Damit gebe es in diesem Bereich lediglich nur noch eine Baulücke ganz vorne.

Fragen aus dem Gremium:
Mario Stingl (SPD) erkundigte sich nach der Rufbushaltestelle an der Bastelsmühle. Diese ist, wie der Bürgermeister antwortete, bereits eingerichtet.

Bekanntgabe Beschlüsse:
Der Auftrag für das Besucherleitsystem erging an die Fa. Ortner aus Niederlauer (25.006,66 €), für die Dachdeckungs- und Klempnerarbeiten beim Schwarzen Kreuz an die Fa. Jakusa Bedachungen aus Saalfeld (411.111,11 €) sowie für eine Abwassertauchpumpe für die Kläranlage Teuschnitz an die Fa. Dörnhöfer aus Kulmbach (6.545,00 €). Für die Feuerwehren Teuschnitz und Wickendorf werden 20 Schutzanzüge und Flammschutzhauben zum Angebotspreis von 27.955,88 € angeschafft.

Termine:
Die Stadtrats-Sitzungen 2022 sind am 21. Februar, 21. März, 25. April, 16. Mai., 20. Juni, 18. Juli, 19. September, 17. Oktober, 21. November sowie 21. Dezember, jeweils um 19 Uhr. Bereits am 26. Februar findet eine Klausurtagung im Arnika-Café statt. Hauptthema ist das Arnika-Projekt.