Mit der Ausweisung eines neuen Baugebiets in der Petrus-Zweidler-Straße kommt man der Nachfrage nach Bauplätzen in Teuschnitz nach. Bei der Stadtrat-Sitzung am Montagabend wurde der Bebauungsplan vorgestellt und bewilligt.

Im Baugebiet „Teuschnitz-Aue“ sollen zunächst acht - von 16 möglichen - Baugrundstücke entstehen, mit einer Fläche jeweils um die 700 qm. Das Ingenieur-Büro HTS Plan hatte Pläne ausgearbeitet. „Wir wollen Bauwilligen viele Freiheiten lassen. Es wird keine starren Bebauungspläne geben“, betonte Bürgermeisterin Gabriele Weber (CSU), die die Planungen vorstellte. Es gibt keine festgelegte Kniestockhöhe, die Firsthöhe wird auf acht Meter festgelegt. Es werden alle Dachformen zugelassen - auch, auf Anregung von Markus Wachter (CSU/FWG), Flachdächer, die man zunächst außen vor lassen wollte.

Als eventuell spätere Erschließungs- beziehungsweise Stichstraße wird ein Grundstreifen liegengelassen. Damit will man es Eigentümern ermöglichen, ihre bisher als Gärten genutzten anliegenden Grundstücke später als Bauplatz - beispielsweise für Nachkommen - zu erschließen. Voraussetzung für das Schaffen eines Stiches ist allerdings, dass sich alle davon betroffenen Grundstückseigentümer einverstanden zeigen. „Zwingen kann man die Leute nicht“, betonte Weber. Die jeweiligen Eigentümer hatte man seitens der Stadt bereits kontaktiert. Bislang gibt es kein Interesse für eine spätere Erschließung. Im Flächennutzungsplan wird die Fläche zwischen dem Baugebiet Teuschnitz-Aue und dem Mischgebiet an der Reichenbacher Straße ebenfalls als Mischgebiet ausgewiesen. Das Gremium billigte den Bebauungsplan. Nächster Verfahrensschritt ist die Behandlung der Einwendungen und Anregungen der Bürger und Behörden. Hierfür erfolgt die öffentliche Auslegung des Bebauungsplanes vom 16. Januar bis 13. Februar 2017. Anschließend wird das Thema erneut im Stadtrat behandelt, bevor es an die endgültigen Planungen geht.

Projektanmeldung Schwarzes Kreuz für Förderoffensive Nordostbayern

Wie die Bürgermeisterin informierte, will die Staatsregierung dem fortschreitenden Bevölkerungsschwund in einigen Nordostbayerischen Landkreisen mit einer Aufwertung von Stadt und Ortskernen entgegenwirken. „Revitaliserungsmaßnahmen in Ortskernen in den Landkreisen Hof, Kronach, Kulmbach und Wunsiedel werden künftig mit einheitlich 90 Prozent bezuschusst“, so Weber. Im Rahmen der normalen Programme der Städtebauförderung oder Dorferneuerung sind es bisher 60 % bis 80 %. Für eine Aufstockung auf 90 Prozent stelle die Staatsregierung 18 Millionen Euro an Zusatzmitteln zur Verfügung. Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm ist das Vorliegen eines echten Leerstands, die Verfügungsberechtigung der Gemeinde über das Gebäude sowie die Vorlage eines Nutzungskonzepts. Das Gremium beschloss, den Um- und Ausbau des ehemaligen Gasthofes Schwarzes Kreuz, Hauptstraße 23 als Maßnahme anzumelden und stimmte einem städtebaulichen Wettbewerb zu. Eine Gegenstimme kam von Mario Stingl (SPD). Auf Anregung von 2. Bürgermeister Stephanus Neubauer (CSU/FWG) soll eventuell auch die alte Schule in Wickendorf angemeldet werden; schiebe man dieses Thema doch schon lange vor sich her. Laut der Bürgermeisterin habe vor längerer Zeit eine Privatperson Kaufinteresse gezeigt. Sie werde nachfragen. Falls kein Interesse mehr bestehe, werde man darüber in der Januar-Sitzung beratschlagen.

Teilnahme an Stadtrats-Sitzungen lässt zu wünschen übrig

Auf Antrag von Stadträtin Susanne Daum (CSU/FWG) verlas die Bürgermeisterin die Anzahl der Teilnahmen der Stadträte an den 15 Stadtrats-Sitzungen im ablaufenden Jahr. Da diese stark abwichen - in einem Fall waren es lediglich vier Teilnahmen - und auch zum Teil unentschuldigtes Fernbleiben vorlag, appellierte Daum, diejenigen sollten ihren - ihnen von ihren Wählern erteilten - Auftrag deutlicher wahrnehmen. Dies gelte auch für die Teilnahme an Veranstaltungen, denen manche nur „aus der Ferne" zuschauten, so als gehörten sie nicht dazu. Die Vereidigung von Alexander Fehn als Stadtrat wurde aufgrund Erkrankung auf die Januar-Sitzung verschoben. Fehn ist Nachrücker für den am 21.11.2016 verstorbenen Harald Fehn, dem die Bürgermeisterin auch in ihrem Jahresrückblick gedachte.