Nach einjähriger Bautätigkeit ist Teil 1 der umfassenden Sanierung des Teuschnitzer Stadtkerns abgeschlossen. Das Areal rund um Spielplatz, Festplatz, Kulturwiese, Jugendtreff und Stadtgraben wird am kommenden Sonntag mit einem großen Familienfest eingeweiht.

Kletterturm mit Rutsche

Es ist eine Herkulesaufgabe für die knapp 2.000 Einwohner zählende Stadt im Frankenwald - doch letztlich hat sie sich zu einem Leuchtturmprojekt mit Vorbildwirkung für andere Kommunen im ländlichen Raum entwickelt: Die umfassende Sanierung und Neugestaltung der Teuschnitzer Stadtmitte. Das Besondere: Der kleinen Stadt im nördlichen Landkreis Kronach ist es trotz knapper Haushaltslage gelungen, rund vier Millionen Euro für die umfassende städtebauliche Maßnahme aufzubringen. Darüber hinaus setzt Teuschnitz mit dem Ergebnis architektonisch Maßstäbe und schafft für den Lebens- und Wirtschaftsraum neue, nachhaltige Perspektiven.

Am kommenden Wochenende ist „Tag der Städtebauförderung“. Die Gemeinschaftsinitiative des Bundesbauministeriums, der Länder, des Deutschen Städtetages und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes feiert in diesem Jahr Jubiläum: Bereits zum fünften Mal findet der bundesweite Aktionstag statt. Die Teuschnitzer Bürgermeisterin Gabriele Weber wird diesen Anlass nutzen, um nach einjähriger Bautätigkeit - exakt nach Zeitplan - am Sonntag, den 12. Mai, den ersten von zwei Bauabschnitten einzuweihen. Rund zwei Millionen Euro sind in diesen ersten Bauabschnitt geflossen - zu 80 Prozent bezuschusst aus Mitteln der Städtebauförderung. Das Areal rund um Spielplatz, Festplatz, Kulturwiese, Jugendtreff und Stadtgraben wurde unter Federführung des Weimarer Büros für Landschaftsarchitektur „Freiraumpioniere“ neu gestaltet und an den Stadtkern angebunden.

Nicht nur bei der zeitlichen Planung, sondern auch bei der Durchführung der beachtlichen städtebaulichen Maßnahme, hat Teuschnitz Maßstäbe gesetzt. Bürgerbeteiligung, demokratische Mitbestimmung und -gestaltung sind wesentliche Erfolgsfaktoren. Bei der Gestaltung des 3.000 Quadratmeter großen Spielplatzes wurden die Wünsche der jungen Teuschnitzer mit berücksichtigt. Das neue Teuschnitzer Spielparadies wurde mit allem ausgestattet, was die Herzen von Kindern (und Eltern) höher schlagen lässt: zum Beispiel mit einem separaten Spielbereich für Kleinkinder, einer Spielwiese, einer Doppelseilbahn, Bewegungsgeräten für Klein und Groß, einem kleinen Waldspielplatz, Schaukeln, Sitz- und Liegepodesten, einem sechs Meter hohen Kletterturm, einer Kletterwand, einem Wasserlauf, einem kleinen „Strand“ mit Weiher und mit einer modernen Kneipp-Anlage.

Neben dem Spielplatz sind auf einer 5.000 Quadratmeter großen Fläche eine „Kulturwiese“, ein Festplatz und ein nach Plänen der Bauhaus Universität Weimar in Zusammenarbeit mit Teuschnitzer Jugendlichen gestalteter Jugendtreff entstanden. Im Rahmen der Baumaßnahmen wurde ein direkter Zugang von „Kulturwiese“ und Festplatz zur Arnika Akademie geschaffen. Darüber hinaus sorgt die bauliche Neustrukturierung für eine optimale Anbindung an den innerstädtischen Bereich.

„Neben einer intensiven Bürgerbeteiligung haben wir von Beginn an auf starke Partnerschaften gesetzt“, erläutert die Teuschnitzer Bürgermeisterin Gabriele Weber. „Die Planungen und die Durchführung fanden im engen Schulterschluss mit der Regierung von Oberfranken statt. Sie hat unser Vorhaben von Anfang an unterstützt und mit Rat und Tat begleitet.“ Die aufwändigen Vorplanungen inklusive eines großen Architektenwettbewerbs haben sich, so die Bürgermeisterin, gelohnt. „Wir haben renommierte und erfahrene Planer mit ins Boot geholt, wie das Büro ‚Freiraumpioniere‘ oder auch die Bauhaus-Universität Weimar, die sich intensiv mit unserer Stadt und den Bürgerwünschen auseinandergesetzt haben. Herausgekommen ist ein städteplanerisches Schmuckstück. Es ist den Architekten gelungen, das bewahrenswerte, malerische Ambiente unserer über 625 Jahre alten Stadt durch eine moderne Formensprache ästhetisch ansprechend und zukunftsweisend zu ergänzen.“ Gabriele Weber: „Hier ist ein Naherholungsgebiet für die ganze Familie entstanden. Damit unterstreichen wir einmal mehr: Unsere Stadt ist ein idealer Lebensraum für alle Generationen, insbesondere für junge Familien mit Kindern.“

Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts ist ein Etappensieg für Gabriele Weber. Schon jetzt laufen die Vorbereitungen für den zweiten Bauabschnitt auf Hochtouren. Im Juni beginnen die Bauarbeiten rund um Schlossgarten und Rathausvorplatz. Die Maßnahme soll im Juli 2020 abgeschlossen sein.

Die Sanierung und Wiederbelebung der Stadtmitte ist Teil eines umfassenden Zukunftsplans, den Bürgermeisterin Gabriele Weber gemeinsam mit dem Stadtrat für ihre Stadt entwickelt hat. Dazu gehören auch die Beseitigung und Neunutzung von Leerstand, die Ausweisung neuer Baugebiete, die Neugestaltung rund um das Quartier „Schwarzes Kreuz“, bis hin zur Betreuung der Senioren im Projekt „In der Heimat wohnen“.

Zum Teuschnitzer „Tag der Städtebauförderung“ am Sonntag, den 12. Mai 2019, haben sich zahlreiche Ehrengäste, darunter auch Oberfrankens Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, angekündigt. Die Stadt hat sich ein umfangreiches Festprogramm mit Attraktionen für die ganze Familie ausgedacht: Beginn ist um 13:00 Uhr mit einer Andacht und Segnung der neuen Anlage durch Dekan Detlef Pötzl; um 13:30 Uhr eröffnet Gabriele Weber die Veranstaltung. Es gibt ein vielfältiges Kinderprogramm mit einem Spiele-Parcours sowie kulinarische Köstlichkeiten, Führungen durch den Kräuterlehr- und Schaugarten und Kneipp-Vorführungen für die „Großen“. Die musikalische Umrahmung übernimmt die Stadtkapelle Teuschnitz; ab 17:00 Uhr gestalten DJ LuKi und Tim das musikalische Programm im Jugendtreff. Das „Arnika-Café hat ab 13:00 Uhr geöffnet.