Bei seiner zweiten Straßenbegehung machte sich am Freitag der Bau- und Umweltausschuss des Stadtrats Teuschnitz ein Bild von den Wickendorfer Straßen. Dabei bot sich das gleiche Bild wie vor zwei Wochen in Haßlach.

Straßenschäden in Wickendorf

Straßenschäden in Wickendorf

Zum Abschluss begutachtete man die Förtschendorfer Straße und die Fibigstraße.

Straßenschäden in Wickendorf

Zum Abschluss begutachtete man die Förtschendorfer Straße und die Fibigstraße.

Handlungsbedarf bei Förtschendorfer Straße hinauf zur Pfarrkirche.

Zum Abschluss begutachtete man die Förtschendorfer Straße und die Fibigstraße.

Der Dorfplatz wäre eine Dorferneuerungs-Maßnahme für sich, meinte Bgstr. Frank Jakob.

Frank Jakob, 2. von rechts, Bauhofleiter Georg Eidelloth, rechts, und der Bau-Ausschuss besichtigen Straßenschäden.

Auf dem Grundstück Dorfplatz 7 entstehen im kommenden Jahr Parkplätze.

Straßenschäden Dorfplatz

Handlungsbedarf bei Förtschendorfer Straße hinauf zur Pfarrkirche.

Fibigstraße ist die ´schlechteste´ Straße in Wickendorf.

Straßenschäden in der Bachstraße

Der Bau- und Umweltausschuss des Stadtrats Teuschnitz begutachtet nach und nach alle Gemeindestraßen im Stadtgebiet mit Stadtteilen. Die Straßen werden bewertet, um später eine Prioritätenliste für die Sanierung erstellen zu können. Nachdem das Gremium vor zwei Wochen die Gemeindestraßen in Haßlach in Augenschein genommen hatte, folgte am Freitagnachmittag nunmehr Wickendorf. Neben den Ausschuss-Mitgliedern freute sich Bürgermeister Frank Jakob (FW) auch über das Interesse weiterer an der Straßenbegehung teilnehmender Stadträte sowie Bauhofleiter Georg Eidelloth.

Die Bewertung erfolgt in fünf Kategorien: Allgemeine Unebenheiten, Risse und Fugen, Oberflächenschäden/größere Ausbrüche sowie Splittverlust und Flickschäden. Darüber hinaus werden auch die Randeinfassungen der Gehwege mit in den Fokus genommen. Das Bewertungsschema umfasst die Stufen 1 für keine Schäden über 2 und 3 für schwache bzw. mittlere Schäden bis hin zur Endstufe 4 für einen dringenden Handlungsbedarf an Erhaltungsmaßnahmen. Als zusätzliches Kriterium für die Ermittlung des Zustandswerts wurde jetzt auch die Verkehrsbedeutung der jeweiligen Straße mit aufgenommen. Je größer die Verkehrsbedeutung bzw. Frequentierung, desto dringlicher sind Straßenbaumaßnahmen und umso höher ist die Straße bzw. der Straßenabschnitt - so der Bürgermeister - in der Prioritätenliste anzusiedeln.

Allgemeine Unebenheiten, Spurrinnen, Risse, Flickstellen, Längs- und Querrisse sowie sonstige Oberflächenschäden - Auch dieses Mal war die Liste der von Jakob dokumentierten Schäden lange. Treffpunkt für die Begehung war die alte Schule in Wickendorf, deren Umbau und Sanierung gut voranschreiten. Im Erdgeschoss entstehen Gemeinschaftsräume für die Vereine und Dorfgemeinschaft, eine Küche sowie ein Lager; im Obergeschoss drei Wohnungen. Die Maßnahme der Stadt Teuschnitz wird aus Mitteln der Sonderförderung zur Beseitigung von Leerständen in Nordostbayern gefördert Ende des Jahres soll der Innenbereich fertiggestellt sein. „Das wird ein echtes Schmuckstück“, zeigte sich das Stadtoberhaupt sicher.

Die Besichtigung der Ortsstraßen begann am Dorfplatz, wo sich ein höchst unterschiedliches Bild bietet. Der erste Teilabschnitt bis hin zum Stich wurde neugemacht und befindet sich demzufolge in einem sehr guten Zustand; sprich in der Bewertungsstufe 1. Der Rest fällt jedoch unter die Kategorie „Schlechter geht es nicht“. „Der komplette Dorfplatz wäre eine Dorferneuerungs-Maßnahme für sich“, fand der Bürgermeister deutliche Worte angesichts dieses Schandflecks, wofür am Ende dann auch die 4 zu Buche stand. Während der Sailerweg gut in Schuss ist (Bewertung 2), ist der Zustand der Austraße wiederum zweigeteilt mit einer 4 für den ersten Teil sowie einer 2 für den zweiten Teilabschnitt. Ähnlich ist es beim Kronenweg: Der erste Teil ist „Picobello“ (Bewertung 1) und der zweite Teil denkbar schlecht (Bewertung 4). Beim dritten Teilabschnitt verhindern eine große Mulde und mehrere Querrisse die Bestwertung, sodass man hier auf eine 2 kommt. Durchgängig schlecht ist dagegen der Steinweg (Bewertung 4) und auch bei der Gemeindeverbindungsstraße herrscht aufgrund von Setzungen und Rissen Handlungsbedarf. Der Wiesenweg bewegt sich in den beiden Teilabschnitten zwischen 3 bis hin zur 4, während die Bachstraße - so der Bürgermeister - einfach nur „Totalschaden“ ist.

Ein wohlwollender Blick im Vorbeigehen fiel indes auf das Grundstück Dorfplatz 7. Das total heruntergekommene Wohnhaus im Wickendorfer Dorfkern konnte mittlerweile abgerissen werden. Es weicht einem Parkplatz, wobei die Platzgestaltung im kommenden Jahr angegangen wird. Die Stadt hatte das Anwesen erworben und das Projekt für das Programm FONOB beim Amt für ländliche Entwicklung (ALE) Bamberg angemeldet. „Wir sind froh, diesen Schandfleck endlich beseitigt zu haben und ihn 2021 neugestalten zu können“, zeigte sich der Bürgermeister erleichtert.

Das Schlechteste kommt zum Schluss Ihren Abschluss fand die Begehung mit der Förtschendorfer Straße und der Fibigstraße. Die Gemeindeverbindungsstraße bis hinauf zur Kreisstraße KC 17 ist nach der erfolgten Sanierung top in Schuss, während beim kleinen Teilstück hin zum Wickendorfer Kindergarten und zur Pfarrkirche großer Handlungsbedarf besteht. Das Sprichwort „Das Beste kommt zum Schluss“ mag für die Fibigstraße so gar nicht zutreffen. Im Gegenteil! „Wir sind uns wohl einig, dass die Fibigstraße die schlechteste in ganz Wickendorf ist“, redete der Bürgermeister Tacheles. Hinzu kommt die hohe Verkehrsdichte, sodass diese Straße auf der Straßenbau-Prioritätenliste wohl einen „Podest-Platz“ sicher hat. Die bei der Begehung gewonnenen Eindrücke bzw. festgestellten Mängel wurden erneut von ihm in einer Liste schriftlich festgehalten. Bei alledem müsse man sich im Klaren sein, so der Bürgermeister, dass die Stadt bei jeglicher Maßnahme jeweils mit der „vollen Palette“ - sprich Kanal, Wasser, Breitband-Ausbau usw. - dabei sein wird. Im neuen Jahr soll die Zustandsbewertung in den noch ausstehenden Stadtteilen fortgeführt werden.