Stadtumbaumanagerin erstattet Bericht
Im Mittelpunkt der Teuschnitzer Stadtrats-Sitzung vom Montag stand der Jahresbericht des Stadtumbaumanagements. Erneut konnten viele Maßnahmen auf den Weg gebracht bzw. umgesetzt werden.
Die Stadt Teuschnitz wird seit mehreren Jahren vom Büro CIMA aus Forchheim bei den Maßnahmen im Bereich Städtebauförderung begleitet. Durch dieses Stadtumbaumanagement wird ihr fachliches Knowhow an die Seite gestellt, um die vielfältigen Aufgaben des Städtebaus fachlich und auch rechtlich sicher abarbeiten zu können. Mit Bescheid vom 5. Oktober 2021 erfolgte eine weitere Bewilligung der Regierung von Oberfranken für Oktober 2021 bis September 2023. Von den beantragten Kosten 152.900 € erhält Teuschnitz 122.400 € (80 %) Förderung. Hierfür ist ein jährlicher Bericht über die Arbeit des Stadtumbaumanagements der Regierung vorzulegen, der nun von Bettina Seliger in der Sitzung vorgestellt wurde.
„Besonders beschäftigte uns die Quartiersentwicklung des Schwarzen Kreuzes“, erklärte die Stadtumbaumanagerin. 2021 habe man mit großem Gerät die ersten drei Baukörper vorangetrieben. Das Gebäude mit dem prägnanten Filtermauerwerk steht; am Hauptgebäude wurde ein neues Dach aufgesetzt. Für 2022 sind der Ausbau des Hauptgebäudes, der Einbau neuer Fenster, Installationsarbeiten, das Aufrichten der hölzernen Decken sowie der Wand- und Dachkonstruktion vorgesehen. Man rechnet mit einer Fertigstellung Ende 2022. Für die Pächtersuche läuft die Vorbereitung vielschichtiger Marketingmaßnahmen sowie die juristische Gründung der Bürgergemeinschaft. Diese möchte sich durch die Installation einer Schaubrennerei einbringen. Weitere Aufgabenschwerpunkte waren die Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts für den Umbau der Stadtmitte als auch die Entwicklung eines Tourismuskonzepts, Besucher- und Parkleitsystems sowie des Innenentwicklungskonzepts „Innen statt Außen“. Die Stadt bewarb sich erfolgreich für die „Stadtimpulse“ und beteiligte sich am bayerischen Landeswettbewerb 2021. Im März soll eine Jahresbroschüre für die Stadt erscheinen. Sehr rege wahrgenommen wird die neue Wikimap-Online Bürgerbeteiligung.
„Ein Dauerbrenner ist das Kommunale Förderprogramm“, freute sie sich über ein großes Interesse an dem Programm, mit dem die Stadt private Baumaßnahmen zwecks Aufwertung des Stadtbildes fördert. Bislang erfolgten insgesamt 88 Sanierungsberatungen: 61 wurden bewilligt, 22 bereits abgeschlossen. Die förderfähigen Kosten belaufen sich auf rund 600.000 Euro bei einer bewilligten Gesamtsumme von fast 2 Mio. Euro.
Laut Bürgermeister Frank Jakob (FW) wurden im Bereich Städtebauförderung die Maßnahmen der letzten Jahre meist über die Förderschiene „Kleinere Städte und Gemeinden“ abgewickelt. Dieses Programm wird durch neue Förderprogramme ersetzt, darunter „Innen statt Außen“ (ISA). Auch die Stadt Teuschnitz wird künftig das Programm in Anspruch nehmen, unter anderem bei der Platzneugestaltung ehemaliger Schlecker. Die Stadt muss hierfür ein Innenstadtentwicklungskonzept vorlegen - mit der Darlegung, vor der Ausweisung neuer Baugebiete in Randbereichen, vorrangig die bauliche Entwicklung im Innenbereich zu forcieren. „Dies bedeutet aber nicht, dass keine neuen Baugebiete mehr ausgewiesen werden können bzw. dürfen“, stellte er klar. Das Konzept wurde 2021 vom Büro CIMA gemeinsam mit dem Büro „UmbauStadt“ erstellt. Die Kosten hierfür werden standardmäßig mit 80 % gefördert, für Konsolidierungsgemeinden mit 90 %. „UmbauStadt“ hatte im Vorfeld umfangreiche Datenerhebungen vor Ort durchgeführt. Es wurden mehrmals Abstimmungen mit der Stadtverwaltung bezüglich vorhandener Baulücken und Leerstände als mögliche Entwicklungsflächen bzw. Nachverdichtungspotenziale für das gesamte Stadtgebiet vorgenommen und Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Das bereits der Regierung übersandte Konzept wurde in seinen Grundzügen von Theresa Loos von CIMA und Matti Drechsel von „UmbauStadt“ vorgestellt. „Das A und O ist ein aktives Flächenmanagement“, verinnerlichte die Projektmanagerin. Man habe zahlreiche Potenzialflächen gefunden, die fast alle in privater Hand seien. Das Beste sei eine persönliche Eigentümer-Ansprache, um dabei die Verkaufsbereitschaft bzw. evtl. Beratungsbedarf abzuklären. In der Januar-Sitzung wird ein sogenannter Selbstbindungsbeschluss gefasst als Voraussetzung für das Generieren von Fördermitteln.
Informationen Bürgermeister: Nachdem die Arztpraxis Gläser Ende 2021 schließt, ist der Bürgermeister in ständigem Kontakt mit verschiedenen Akteuren zwecks einer Nachbesetzung. Leider gestalte sich dies nicht einfach. „Die Ärzte stehen leider nicht Schlange. Aus vielen Gesprächen geht man mit starker Ernüchterung heraus“, bekundete er. An drei Sonntagen habe er Gespräche mit einem potentiellen Nachfolger geführt. Er wisse allerdings aktuell noch nicht, ob es klappt.
Bekanntgaben: In der letzten nichtöffentlichen Sitzung vom 22. November genehmigte das Gremium Zuschüsse nach dem kommunalen Städtebau-Förderprogram an Andreas Raab, Stadtgraben 7 für Sanierung der Holzbalkone, an Jürgen Helmreich, Kirchstraße 9 für Neugestaltung der Dachflächen und an Helmut Rehm, An der Stadtmauer 2 zur Aufwertung der Fassade und Neugestaltung einer Stützmauer. Der Auftrag für die Tragwerksplanung Leistungsphase 1-6 für Anbau und Sanierung des Kiga Wickendorf ergeht an das Ingenieurbüro Konrad zum Angebotspreis von 15.772 €. Die Stadt verkauft einen Bauplatz in der Petrus-Zweidler-Straße an Felix und Laura Keim aus Rothenkirchen für 32.718 €. Die Stadt überträgt die Aufgabe „Wohnungswesen“ teilweise auf den Landkreis Kronach.
Richtungsweisendes Jahr für Teuschnitz
Bei der Sitzung blickte der Bürgermeister auf ein arbeitsintensives Jahr zurück. In Wickendorf wurde die Brücke von der Bachstraße zur Dorfstraße wieder hergestellt sowie die Sanierung des alten Schulhauses abgeschlossen. Alle entstandenen drei Wohneinheiten wurden bereits vermietet. Das Hase-Haus wurde abgebrochen zugunsten einer Freifläche mit Parkplätzen und Grünbereichen. Die größte Maßnahme im Ort war der Neubau der Gemeindeverbindungsstraße von Teuschnitz nach Wickendorf mit dem begleitenden Radweg.
Der Ortsbereich Ortsmitte Teuschnitz konnte baulich weitgehend abgeschlossen werden. Nach Rücksprache mit Polizei und Landratsamt wird man noch die Parksituation angehen. Im Bereich Fa. Tautz und „In der Heimat wohnen“ wird eine Abgrenzung zwischen Fußgänger- und Parkbereich installiert, für den jetzigen Winter einstweilen provisorisch. Als Ergänzung zum Spielplatz wird gerade ein Sanitärgebäude mit Kiosk errichtet. Mit dem Abbruch des ehemaligen Schleckers und der anstehenden Platzgestaltung erzielt man an einem verkehrstechnisch wichtigen Punkt eine enorme Verbesserung. Der provisorisch hergerichtete Platz kann ab sofort zum Parken verwendet werden. Beim „Schwarzen Kreuz“ hat sich 2021 viel getan. Die Rohbauarbeiten sind nahezu abgeschlossen; am ehemaligen Löffler-Haus geht es nach dem Winter weiter. Für die Scheune dahinter wurde die Idee einer kleinen Schaubrauerei geboren, was über das Leader-Programm förderfähig wäre.
Zur Sicherstellung der Wasserversorgung für Teuschnitz und Wickendorf wird die neue Zuleitung über das Kremnitztal gebaut. Die Maßnahme ist bis auf ca. 100 m Leitung im Bereich Kremnitzmühle abgeschlossen. Die Restarbeiten erfolgen im Frühjahr 2022. Im Hallenbad stehen ab Januar die Deckenbauarbeiten an. Parallel dazu sind die Einbindung und Abdichtung des Beckenrandes mit den umlaufenden Rinnen vorgesehen. Man hofft auf eine Fertigstellung bis Mitte 2022. Aktuell wird in einem Seminarraum der Arnika-Akademie ein Übergangsquartier des Teuschnitzer Kindergartens eingerichtet. Ab Januar werden dort die Vorschulkinder untergebracht. Im Frühjahr 2022 soll mit dem Anbau der Krippe am bestehenden Kiga begonnen werden. Die Fertigstellung ist für Ende 2022 vorgesehen. Für die Sanierung des Kindergartens „Wickie“ in Wickendorf laufen derzeit die Vorbereitungen.
Die beliebten Produkte der Arnika-Akademie sollen zertifiziert werden, um diese auch in Verbrauchermärkten anbieten zu können. Die angebotenen Führungen und Kurse wurden etabliert und weiter ausgebaut. Mit Hilfe eines Förderprogramms konnte die Offene Ganztagesschule mit neuen Möbeln für die Aufenthaltsräume und Küche ausstatten.
In Haßlach wurden die etwas ins Stocken geratenen Vorbereitungen zur Dorferneuerung wieder aufgenommen. Der Arbeitskreis kam mehrmals zusammen und besprach für die Planungen relevante Aspekte. Hinsichtlich der Wasserversorgung gab es erste Abstimmungen mit der FWG. Die erste Straße wird die Ortsdurchfahrt sein, gefolgt von der Rosengasse. In Rappoltengrün waren umfangreiche Arbeiten an der Kleinkläranlage notwendig. In allen Ortsteilen wurden durch den Bauhof noch viele kleinere Maßnahmen durchgeführt.
Abschließend galt sein Dank allen Kolleginnen und Kollegen des Stadtrats, der Verwaltung, des Bauhofs und der Arnika-Akademie wie auch allen Einrichtungen, mit denen man sehr gut zusammenarbeite – so der Schule, den Kindegärten, der Pfarrei mit Dekan Detlef Pötzl, allen ortsansässigen Geschäftsleuten und Dienstleistern sowie Bürgern. Vertreter der jeweiligen Fraktionen gaben den Dank zurück, darunter auch der neue Fraktionsvorsitzende Lukas Neubauer (CSU/FWG), der dieses Amt ab Januar 2022 von Stefan Raab übernimmt.