Im Mittelpunkt der Teuschnitzer Stadtrat-Sitzung vom Donnerstagabend stand der Abschlussbericht von Stadtumbaumanagerin Bettina Seliger. Erneut konnten zahlreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht beziehungsweise abgeschlossen werden.

Ein Aufgabenschwerpunkt der letzten Jahre des Stadtumbaumanagements war die Umsetzung des Realisierungswettbewerbs für die Neugestaltung der Teuschnitzer Stadtmitte. Die Arbeiten hierzu sollen Ende September abgeschlossen sein.

„So eine kleine Stadt und die wälzt so viel um“, würdigte Bettina Seliger im Abschlussbericht des Stadtumbaumanagements für die Projektzeit 15. September 2017 bis 14. September 2020. Die strategische Arbeitsgrundlage ihrer Tätigkeit bilde der städtebauliche Rahmenplan. Dass man so viele Projekte und Maßnahmen zur Stärkung und Profilierung der Arnikastadt Teuschnitz in der nunmehr ablaufenden Periode realisieren bzw. anstoßen konnte, sei insbesondere auch der guten Zusammenarbeit mit dem Netzwerkmanagement sowie dem Bürgermeister bzw. seiner Vorgängerin und der Verwaltung zu verdanken.

„Es ist immer ein gemeinsames Agieren, nie ein Alleingang“, betonte die Diplom-Architektin des Büros CIMA aus Forchheim. Aufgabenschwerpunkte der letzten Jahre waren die Umsetzung des Realisierungswettbewerbs für die Neugestaltung der Teuschnitzer Stadtmitte, die Quartiersentwicklung „Schwarzes Kreuz“, das Kommunale Förderprogramm, die Erweiterung des Sanierungsgebiets, die Entwicklung des Wohnprojekts Hauptstraße 12, die Gestaltung des Vorfelds der Arnika-Akademie, die Neuordnung sowie Erweiterung bzw. Sanierung des Hallenbads, die Erweiterung des Kindergartens sowie die Ortsentwicklung Haßlach. Das Vor-Ort-Management umfasste unter anderem die Öffentlichkeitsarbeit, die Organisation/Durchführung von Veranstaltungen sowie den Aufbau, die Leitung und/oder Begleitung themenbezogener Arbeitskreise. Insgesamt habe das Büro über 20 Projekte in vier Handlungsfeldern begleitet, angestoßen oder umgesetzt. Die durch den städtebaulichen Rahmenplan definierten Schwerpunktmaßnahmen konnten erfolgreich realisiert werden bzw. seien aktuell in Fertigstellung oder Bearbeitung.

Beeindruckend ist die Statistik für das Kommunale Förderprogamm, mit dem die Stadt private Baumaßnahmen zwecks Aufwertung des Stadtbildes fördert. Zwischen 2015 und 2020 erfolgten 73 Sanierungsberatungen; 50 wurden bewilligt, 22 bereits abgeschlossen. Die förderfähigen Kosten belaufen sich auf rund 377.000 Euro bei einer bewilligten Gesamtsumme von 1.342 Mio. Euro.

„Jetzt erfolgt die Weichenstellung für die weitere Stadtentwicklung, aber auch der Ortsteile“, appellierte Seliger, dass man - trotz aller Erfolge - noch viel Arbeit vor sich habe. Als Schwerpunkte ihres weiteren Wirkens erachtete sie eine Marketingstrategie für die Stadt Teuschnitz, eine Innenentwicklung im Rahmen der Förderinitiative „Innen statt außen“ bzw. „Flächenentsiegelung“, die Entwicklung touristischer Angebote, ein aktives Flächenmanagement mit Fortschreibung der Flächen-Datenbank sowie weiterhin die Beratung privater Sanierungsmaßnahmen im Kommunalen Förderprogramm. Massiv beschäftigen werde sie sich mit der Quartiersentwicklung „Schwarzes Kreuz“, wofür in der letzten nichtöffentlichen Sitzung die Massivbauarbeiten vergeben wurden. Von größter Wichtigkeit seien hier die Pächtersuche, die Etablierung der angedachten Bürgergemeinschaft sowie die Erstellung eines Designkonzepts für das geplante Infozentrum.

Glücklich zeigte sie sich darüber, die Stadt auch in Zukunft begleiten zu dürfen. Dem schloss sich Bürgermeister Frank Jakob (FW) an. Wie er informierte, wird die Zusammenarbeit mit dem Büro CIMA um weitere drei Jahre verlängert. Der Beschluss hierzu war in der letzten nichtöffentlichen Sitzung - zum Angebotspreis von 152.950,35 Euro - erfolgt.

Markus Wachter (CSU/FWG) regte das Vorantreiben eines Radwegs von Marienroth nach Wickendorf - sprich eine zusätzliche Anbindung ohne Berge - an. Hedwig Schnappauf (FL) erkundigte sich nach dem Beleuchtungskonzept in der Stadtmitte. Dies sei - so Seliger - Bestandteil des von den „freiraumpionieren“ gewonnenen Architektenwettbewerbs. Ein weiteres Konzept bzw. eine Ausweitung besteht nicht. 3. Bürgermeisterin Susanne Daum (MiM) hoffte, baldmöglichst wieder eine Klausurtagung abhalten zu können. Michael Hebentanz (FW) appellierte, verstärkt das Thema Leerstand anzugehen. Angesichts des „Ballungsraums-Immobilien-Wahnsinns“ sei die Zeit hierfür aktuell sehr günstig. Aufgrund der Nachfrage, auch in den Ortsteilen, sollte man - in Absprache mit den Eigentümern - entsprechende Objekte auf den gängigen Plattformen bewerben. Seliger verwies auf das vorhandene Immobilien-Portal der Stadt Teuschnitz, wobei einiges in Umlauf sei. „Das ist ein Serviceangebot der Stadt. Wir makeln nicht“, verdeutlichte sie. Eigentümern, die dies wünschten, stehe man aber gerne unterstützend zur Seite. Vieles sei bereits im Verkauf bzw. Vermittlung. Der Leerstand in der Stadt sei nicht hoch. Dem pflichtete der Bürgermeister bei. Interessante Immobilien gingen ohne Probleme weg, was die Corona-Krise in gewisser Weise noch verstärke. „Der ländliche Raum wird als Wohnort interessanter“, zeigte er sich sicher.

Beschlüsse der letzten nichtöffentlichen Sitzung
Vergeben wurden die Massivbauarbeiten für das „Schwarze Kreuz“ für die Lose 1 und 2 zum Angebotspreis von 547.825,31 Euro bzw. 976.061,44 Euro jeweils an die Fa. Dechant aus Weismain sowie der Auftrag zur Erstellung eines integralen Konzepts zum kommunalen Sturzflutmanagement im Bereich Wickendorf-Steinweg an das Ingenieurbüro Stadt-Land-Fluss aus Bamberg zum Angebotspreis von 19.000,80 Euro. Erworben wurde das Grundstück Fl.Nr. 514/3 der Gemarkung Teuschnitz zum Kaufpreis von 1 Euro pro m² zzgl. Nebenkosten. Der Auftrag zur Sanierung des Kriegerdenkmals in Haßlach ging an die Fa. Eichhorn aus Ludwigsstadt für 3.903,40 Euro sowie für die Arbeiten an den Außenanlagen der Alten Schule Wickendorf an die Fa. Fehn Pflasterbau aus Haßlach für 60.148,18 Euro. Nachträglich stimmte das Gremium der Vergabe der Stahlbauarbeiten im Bereich ehemalige Schule Wickendorf an die Fa. SHFL Hümmer aus Kronach zum Angebotspreis von 28.352,52 Euro zu. Um eine Bauverzögerung zu vermeiden, war die Vergabe bereits als dringliche Entscheidung erfolgt. Erfreulicherweise ergibt sich hier eine Kostenminderung von 8.380,40 Euro zum veranschlagten Kostenverzeichnis.

Grünes Licht gab es auch für die Bauvoranfrage der Familie Feuerpfeil für das Grundstück Petrus-Zweidler-Straße 18, wofür das Gremium einer Befreiung der Festsetzungen zum Bebauungsplan hinsichtlich der Höhenlage zustimmte. Der Bürgermeister freute sich über den ungebrochen großen Zuspruch des Baugebiets. Nachdem zwei Häuser bereits errichtet wurden sowie sechs Reservierungen vorliegen, seien bereits acht der zehn Bauplätze belegt. Man müsse sich daher baldmöglichst um die Ausweisung neuen Baulands Gedanken machen.

Sachstand Baumaßnahmen
Der Bürgermeister informierte über die gut voranschreitenden Baumaßnahmen - insbesondere in der Teuschnitzer Ortsmitte, wo die Baufirma nunmehr mit einer verstärkten Mannschaft zugange sei. Der Abschluss der Maßnahmen ist für Ende September vorgesehen. Die aufgestellten Blumenkübel erhalten noch ihren endgültigen Standort. Damit soll vor allem auch die Parkmoral gezügelt, sprich ein „Zwischenrein-Fahren“ verhindert werden. Ebenfalls Ende September sollen auch die Maßnahmen in der Weidenstraße beendet sein. Hier werden aktuell die Gehsteige gepflastert, wobei die Einfahrts-Bereiche vordringlich behandelt werden. Für den Bereich Schule fand ein Vor-Ort-Treffen statt mit der Schulleitung sowie Vertretern des Kollegiums und der DLRG. Die vom Ingenieurbüro Kersten Schöttner erarbeiteten Vorschläge für die Musterung seien auf guten Zuspruch gestoßen. Das Farbkonzept wird noch detailliert zu Papier gebracht. Bis auf kleinere Restarbeiten fertiggestellt ist der Vorplatz zur Arnika-Akademie. Die Asphaltierungsarbeiten wurden bereits abgenommen. Zwischen dem Durchgang Arnika und Schule muss noch ein Vordach in Form einer Metall-Glas-Konstruktion angebracht werden. Damit sich die Gremiumsmitglieder selbst ein Bild machen können, regte er eine Ausschuss-Sitzung vor Ort an. Für den Radweg im Zuge des Baus der Gemeindeverbindungsstraße Wickendorf laufen aktuell Grundverhandlungen mit zwei Eigentümern. „Beide stehen dem Vorhaben positiv gegenüber. Ich bin guter Dinge, dass wir den Radweg wie geplant ausführen können“, freute sich Jakob, der auch für die Wasserleitung Teuschnitz die Kremnitz hoch aktuell in Grundverhandlungen steht. Über die Ergebnisse wird noch informiert.