Stadtrat auf Tour durch Wickendorf und Teuschnitz
Am Montagabend unternahm der Bauausschuss des Stadtrats Teuschnitz Ortsbegehungen in Wickendorf und Teuschnitz. Vor Ort machte sich das Gremium ein Bild zahlreicher aktuell anstehender Maßnahmen.
Bürgermeister Frank Jakob (FW) freute sich in seiner Begrüßung über das Interesse des Gremiums sowie einiger ebenfalls teilnehmender Stadträte zu den ersten gemeinsamen Ortsbegehungen. Vor Ort sollten die Ausschuss-Mitglieder einen gezielten Einblick in eine ganze Reihe an Maßnahmen gewinnen, für die aktuell Entscheidungen anstehen. An der Tour - zunächst in Wickendorf, folgend in Teuschnitz - nahmen auch Bauhofleiter Georg Eidelloth sowie Verwaltungsmitarbeiter Uwe Thoma teil. Zudem stieß Dekan Detlef Pötzl bei den Kirchen-relevanten Besichtigungspunkten hinzu.
„Instandsetzen oder dichtmachen?“ - Darum ging es an der seit Oktober letzten Jahres gesperrten, maroden Fußgängerbrücke in der Bachstraße in Wickendorf. Hier besteht insbesondere von den Anliegern großes Interesse am Erhalt des Bauwerks, das eine gewaltige fußläufige Abkürzung darstellt. Laut Eidelloth könne man die Fichtenholz-Brücke samt Handläufe seitens des Bauhofs zu einem vertretbaren Aufwand wieder instandsetzen. Hierfür müsse man das marode Bauwerk bis auf die Träger zerlegen. Sollten diese noch verwendbar sein, werde man darauf aufbauen. Wahrscheinlich würden aber neue benötigt, sodass man drei neue Stahlträger auflegen und darauf aufbauen müsse. Zur Ausführung sollen verzinkte Träger kommen, da diese nahezu unverwüstlich seien, sowie als Holzart Lärche. Er rechnete mit Materialkosten von 6.000 Euro. Der Ersatzneubau wird vorgenommen. Ansonsten hätte man die Zugänge rückbauen müssen, was mit zwischen 2.000 Euro und 3.000 Euro zu Buche geschlagen hätte.
Die schlecht einsehbare Kreuzung Wiesenweg / Dorfstraße monierte Markus Hofmann (FW), der damit ein Anliegen von Landwirten weitergab. Wenn diese von der rechten Seite aus mit schwerem Gerät in die Straße einfahren wollten, sei deren Sichtfeld sehr eingeschränkt. Um Abhilfe zu schaffen, wird am vorhandenen Laternenmast ein Spiegel angebracht. Michael Hebentanz (FW) regte in diesem Zusammenhang an, auch die Rechts-vor-Links-Regelung auf den Prüfstand zu stellen.
Keine Dauerlösung stellt die marode Bushaltestelle für die Schüler dar, die mit dem Bus zur Teuschnitzer Schule fahren. Nach Auskunft der Wickendorfer Stadträte wird die Bushaltestelle von rund 15 Kindern genutzt. Auch hier bestand Einverständnis, dass seitens des Bauhofs das Bauwerk inklusive Pfosten und Verkleidung wieder instandgesetzt wird. Auch eine Fläche für das Anbringen von Plakaten soll angebracht werden. Keinen schönen Anblick bietet auch das Anwesen Dorfplatz 7. Das total heruntergekommene Wohnhaus im Wickendorfer Dorfkern weicht einem Parkplatz mit Stellplätzen. Die Stadt hatte das Anwesen erworben und das Projekt für das Programm FONOB beim Amt für ländliche Entwicklung (ALE) Bamberg angemeldet. „Wir sind froh, diesen Schandfleck endlich beseitigen und neugestalten zu können“, verdeutlichte der Bürgermeister. Erklärtes Ziel sei es, das Gebäude heuer noch abzureißen, sollte man hierfür eine Abbruchfirma mit freien Kapazitäten finden. Neben dem Anwesen befindet sich das Wickendorfer Feuerwehrhaus, in dem vor Kurzem - wie Kommandant und Stadtrat Markus Wachter (CSU/FWG) berichtete - die tüchtigen Kameraden in Eigenleistung die WCs hergerichtet hatten. Leider weist das Gebäude am unteren Mauerwerk erhebliche Feuchtigkeitsschäden auf. Diese werden ebenfalls von den Kameraden weitgehend selbst, mit Unterstützung vom Bauhof, behoben. Die Stadt stellt hierfür das erforderliche Material. In der Kurve beim Anwesen Pfadenhauer im Wiesenweg werden die maroden Bäume entfernt und - aus Sicherheitsgründen - eine Leitplanke errichtet.
Gut voran geht es mit dem Umbau und der Sanierung der alten Schule in Wickendorf. Vorgestellt wurde das Projekt von Architekt Oliver See. Im Erdgeschoss entstehen Gemeinschaftsräume für die Vereine und Dorfgemeinschaft, eine Küche sowie ein Lager; im Obergeschoss drei Wohnungen. In den nächsten Wochen erfolgen die Ausschreibungen für die Außenanlagen und Malerarbeiten, das Vordach, die Türe usw. Das Auftragsvolumen liegt bei circa 110.000 Euro bei einem Gesamtvolumen von rund 1,4 Mio. Euro. Ende des Jahres soll der Innenbereich komplett fertiggestellt und die Außenanlagen zumindest weit fortgeschritten sein. Ob man bis dahin die komplette Außenanlagen fertigstellen kann, steht derzeit noch nicht fest. „Das wird ein echtes Schmuckstück“, zeigte sich Jakob sicher.
Eine Ergänzung erfährt die Straßenbeleuchtung in Richtung Sportheim. Damit die Besucher nicht mehr nachts im Dunkeln hinunter tappen müssen, werden hier noch zwei oder drei Lampen stationiert. Wie der Bauhofleiter berichtete, hat man noch drei Peitschenleuchten von der Weidenstraße übrig, bei deren Verwendung man rund 6.000 Euro einsparen könne. Die Lampen werden auf LED umgerüstet. Das Verlegen des Stromkabels ist in Eigenleistung mit einem überschaubaren Aufwand möglich. Der Bürgermeister wird sich mit dem Bayernwerk zwecks einer Konzeption in Verbindung setzen. Im Zuge der kompletten Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED soll in absehbarer Zeit auch ein einheitliches Gesamtkonzept der Straßenbeleuchtung auf den Weg gebracht werden, nachdem es in Wickendorf bislang viele verschiedene Arten von Leuchten gibt.
Der 1995 errichtete Kindergarten „Wickie" ist sanierungsbedürftig und braucht mehr Platz. Laut Stadtrat Michael Hebentanz (FW) sei die damals für 35 Kinder gebaute Einrichtung nach den heutigen pädagogischen Ansätzen für diese Kinderanzahl viel zu klein. „Eigentlich würde man den doppelten Platz brauchen“, verdeutlichte er. Hierfür stünde mit der angrenzenden Garage sowie dem ehemaligen Jugendraum eine optimale Anbaumöglichkeit zur Verfügung. Sowohl der Privateigentümer als auch die Kirche hätten signalisiert, ihre Räumlichkeiten abzugeben. Träger der Einrichtung ist der Kindergartenverein „Wickie“ Wickendorf. Dass der Platz hinten und vorne nicht ausreicht, bestätigten auch die Erzieherinnen Anna See und Diana Vetter, die von vielen „großen und kleinen Baustellen“ sprachen und sich andere Rahmenbedingungen wünschten. Das Raumproblem sei nur mit einem Anbau lösbar. Großen Handlungsbedarf gibt es auch im Garten. Hier ist aktuell ein Bereich - unter anderem mit dem mittlerweile total verbrauchten Wickie-Schiff bzw. Wickie-Haus und einer kaputten Schaukel - abgesperrt, bevor er von Eltern in mehreren Baueinsätzen wieder in Ordnung gebracht wird.
Auf dem Wickendorfer Friedhof wurde auf Initiative der örtlichen Stadträte ein Urnenfeld angelegt. Hier soll noch eine Ruhebank aufgestellt werden sowie ein Gedenkstein bzw. eine Gedenkstele, was noch beratschlagt wird. Auf Wunsch der Bevölkerung wird eine zweite Wasserentnahmestelle in zentraler Lage des Friedhofs, auf der rechten Seite, errichtet. Die Maßnahme ist zu einem sehr vertretbaren Aufwand machbar.
Um den Friedhof ging es auch beim ersten Besichtigungspunkt in Teuschnitz. Beim Kreuzdenkmal sorgen abfallende Laubblätter von vier - nicht mehr sehr ansehnlichen - Rotdorn-Bäumen für Unmut. Das Laub setzt sich in diesem Bereich sowohl an den Grabsteinen als auch beim Kreuzdenkmal fest und verunreinigt diese stark. Die Säuberung ist sehr zeitaufwändig. Landschaftsarchitekt Marcus Hamberger, der auch verantwortlich für den Umbau der Stadtmitte zeichnet, hatte zu einer Entfernung der Bäume angeraten, zumal diese auch die Sicht auf das Denkmal stark beeinträchtigten. Dem wird man nachkommen. Eventuell wird auf der Freifläche eine Sumpfeiche neu gepflanzt, worüber noch beratschlagt wird. Der Verwaltung lag ein Antrag auf Errichtung einer Urnenwand in Verlängerung des neuen Podests vor. „Von kirchlicher Seite spricht nichts dagegen“, bekundete Dekan Detlef Pötzl, dass die Geschmäcker eben verschieden seien. Eine Nachfrage an Urnen sei da, die eher noch zunehmen werde. Zu berücksichtigen sei aber auch der Pflegeaufwand für ein würdevolles Aussehen. Auch die entstehenden Folgekosten gelte es, den Interessenten zu vermitteln.
Abschließend beschäftigte sich das Gremium mit der Bepflanzung der städtischen Grünflächen entlang der Ortsstraßen. Eine Fläche war bereits zu Anschauungszwecken entsprechend bepflanzt worden. Dabei legt man vor allem Wert auf einen möglichst geringen Kosten- und Pflegeaufwand. Man will auch die Anlieger mit ins Boot holen, damit diese beispielsweise das Gießen übernehmen. Gerne dürfen diese die Pflanzflächen auch selbst gestalten. Noch vor bzw. kurz nach Beginn der Ferien sollen weitere Ortsbegehungen des Gremiums in Haßlach sowie Rappoltengrün folgen.