Sitzung Bau- und Umweltausschuss des Stadtrats Teuschnitz
Am Montagabend unternahm der Bau- und Umweltausschuss des Stadtrats Teuschnitz Ortsbegehungen in Wickendorf und Teuschnitz. Vor Ort machte sich das Gremium ein Bild aktuell anstehender Maßnahmen.
Bürgermeister Frank Jakob freute sich in seiner Begrüßung über das Interesse des Gremiums sowie einiger ebenfalls teilnehmender Stadträte an dem Termin. Vor Ort sollten diese einen gezielten Einblick in Maßnahmen gewinnen, für die aktuell Entscheidungen anstehen. An der Tour - zunächst in Wickendorf, folgend in Teuschnitz - nahmen auch Bauhofleiter Christian Müller sowie Verwaltungsfachwirt Uwe Thoma teil. Zudem stieß Verwaltungsangestellte Elke Jungkunz beim Tagesordnungspunkt „Friedhof Teuschnitz“ hinzu.
Das marode Buswartehäuschen in Wickendorf wird abgerissen. Zwecks Verlegung der Bushaltestelle hatte bereits eine Begehung der Stadträte stattgefunden. Als neuer Standort - ebenfalls am Dorfteich - war zunächst der Bereich gleich beim Abzweig der Förtschendorfer Straße in die Dorfstraße angedacht. „Ich habe aber Bedenken, dass eventuell ein Fahrer im Winter sein Fahrzeug nicht zum Stehen bringt und geradewegs in die Bushaltestelle hinein rauscht“, befürchtete der Bürgermeister, der diesbezüglich mit der Polizei und dem Landratsamt Rücksprache gehalten hatte. Dabei kam man zum Entschluss, die neue Bushaltestelle einige Meter weiter um die Kurve zu verlagern, wofür auch das Grundstück am Teich angepasst werden muss. Als nächste Schritte wird man die Höhe der Kosten sowie Fördermittel in Erfahrung bringen, bevor es dann in die Umsetzung gehen soll.
Der Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße (GVS) von Wickendorf bis zum Kreisverkehr Teuschnitz ist fertiggestellt und befahrbar. Die offizielle Freigabe findet am kommenden Freitag im kleinen Rahmen statt. „Die endgültige Beschilderung konnte noch nicht erfolgen, ist aber in Auftrag gegeben“, informierte Jakob. Derzeit ist eine provisorische Beschilderung mit den wichtigsten Schildern angebracht. Auch die Bepflanzung steht noch aus.
Für den Bereich beim Übergang Teuschnitzer Spielplatz zum Jugendtreff lag ein Antrag von Eltern vor, die Sportplatzstraße in einen verkehrsberuhigen Bereich umzuwandeln, um damit Gefahrensituationen zu entschärfen. Nach Auskunft der Polizeiinspektion Ludwigsstadt reiche hierfür - so der Bürgermeister - eine reine Ausweisung nicht aus. Vielmehr müssten für Autofahrer erkennbare Hindernisse bzw. Blockaden aufgestellt werden, die der Reduzierung der Geschwindigkeit dienen. Hedwig Schnappauf (FL) konnte sich mit der Idee aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens anfreunden. 3. Bürgermeisterin Susanne Daum (MiM) vertrat die Meinung, nicht jede Aufsichtspflicht der Eltern ersetzen zu können. Bauhofleiter Christian Müller mahnte an, bei der Entscheidung auch an den Winterdienst zu denken. Lukas Neubauer (CSU/FWG) schlug die Errichtung eines Zebrastreifens vor. Laut dem Bürgermeister befürworte dies die Polizei nicht, da ein Zebrastreifen den Kindern eine falsche Sicherheit vermittle. Die Mitglieder des Ausschusses bzw. Stadtrates sollen sich Gedanken zur Thematik machen. Die endgültige Entscheidung fällt im Stadtrat.
Stefan Srocka (FW) erkundigte sich nach dem Ergebnis des Wasserqualität-Gutachtens des Spielplatzteiches. „Die Qualität ist astrein. Es besteht keinerlei Gefahr“, bestätigte Jakob. Die starke Algenbildung resultiere aus einem zu nährstoffreichen Wasser. Begünstigt werde die Algenbildung durch die hohe Sonneneinstrahlung im Bereich Spielplatz. Entgegenwirken will man der Algenbildung durch einen möglichst hohen Sauerstoffeintrag. Eine weitere Möglichkeit wäre, den Teich komplett abzulassen und auszukratzen. Dabei würde man aber auch viel vom Untergrund mit herauskratzen. Von Präparaten auf chemischer Basis sehe man indes ab. „Das kann nicht unser Ziel bei einem Kinderspielplatz sein“, betonte er. Dankenswerterweise wird die Freiwillige Feuerwehr Teuschnitz den Versuch unternehmen, die Algen - im Rahmen einer Übung, durch Ölsperren abzuziehen.
Die letzte Station der Begehung war der aktuell einem Fleckenteppich gleichende Teuschnitzer Friedhof. In Teuschnitz werden bereits unterschiedliche alternative Bestattungsmöglichkeiten angeboten. Wie die für die Friedhofsverwaltung zuständige Mitarbeiterin Elke Jungkunz erläuterte, gehe die Tendenz klar weg von Erd- hin zu Urnenbestattungen - etwa im Verhältnis von 20 % zu 80 %. Zudem steige auch die Anzahl derer, die ihre Grabstätten vorzeitig auflösen möchten. Dem werde man nicht im Wege stehen. Aufgrund der hohen Nachfrage versucht man neue zusammenhängende Bereiche für klassische - also nicht anonyme - Urnengrüber zu schaffen. Hierfür schaut man, in welchen Bereichen aktuell Leerstellen vorhanden sind bzw. wo diese in Zukunft tendenziell mehr werden. Solche zusammenhängenden freiwerdenden Flächen sollen dann nicht mehr für Erdbestattungen vergeben werden. „Das ist nicht die angenehmste Aufgabe. Aber wir müssen da ran, um Struktur hineinzubekommen“, appellierte er. Auch über weitere alternative Bestattungsformen wie Urnenstelen oder eine Urnenwand gelte es nachzudenken.
Eigentümer von Gräbern hatten moniert, dass vermutlich Marter Grabsteinplatten untergraben. Jagdaufseher Thomas Schröder vermutete eher einen Waschbären als Übeltäter. Er wird eine Lebendfalle aufstellen, wozu die untere Jagdbehörde bereits ihr Einverständnis gegeben hatte. Das gefangene Tier wird an anderer Stelle freigelassen.
Neues gibt es in Sachen Gestaltung städtischer Grünflächen und Pflege von Wegerändern. Anna Bergmann von der ökologischen Bildungsstätte Mitwitz hatte bei einer Zusammenkunft einen neuen Leitfaden für Bauhöfe hinsichtlich der Weg- und Grünrandbepflanzung vorgestellt. Ende August/Anfang September soll diesbezüglich eine Schulung zur naturgerechten Bewirtschaftung bzw. Gestaltung von Straßenbegleitgrün durchgeführt werden. An einem weiteren Termin im Herbst wird Beate Singhartinger über die naturnahe Gestaltung innerstädtischer Grünflächen beispielsweise mit Blühwiesen bzw. Blühflächen informieren. Die Bepflanzung soll im Frühjahr 2022 erfolgen.
Bei weiteren Besichtigungen ging es um Grundstücksangelegenheiten. Bei der nächsten Stadtratssitzung am kommenden Montag sollen entsprechende Beschlüsse gefasst werden.