Schulverband Teuschnitz beteiligt sich an Nahverkehrskonzept
Bei der Schulverbands-Versammlung am Montag befürwortete das Gremium die Einführung des neuen Mobilitätskonzepts des Landkreises. Für die Sanierung des Schulschwimmbades laufen die Planungen auf Hochtouren.
Der Landkreis Kronach entwickelt derzeit ein umfassendes Mobilitätskonzept. Dabei wird auch der kreiseinheitlich geplante Schülerverkehr auf eine neue Grundlage gestellt. Geplanter Start ist August 2020. Zwingend ist es hierbei, dass die jeweils bislang von den Gemeinden und Schulverbänden getrennt geplanten und beauftragten Schülerverkehre in das kreisweite System integriert werden.
Die Vorsitzende, Bürgermeisterin Gabriele Weber (CSU) erläuterte bei der Schulverbands-Versammlung am Montag den Systemwechsel: „Die Aufgabe der Schülerbeförderung wird per Zweckvereinbarung ab 2020 dem Landkreis auf dessen Mobilitätszentrale übertragen. Der Landkreis übernimmt künftig im Zuge des ÖPNV die Beauftragungsüberwachung und Abrechnung der notwendigen Schülerbeförderung.“ Diese solle auf einem hohen Qualitätsniveau mit zeitgerechten Fahrzeiten und ausreichenden Kapazitäten erfolgen, was in verschiedenen Fällen eine Anpassung der Unterrichtszeiten erfordere - im Einzelfall bis zu 30 Minuten. Die notwendigen Kosten der Schülerbeförderung werden pauschaliert und jährlich mit 2 % dynamisiert. Als einheitliche Anlaufstelle wird eine Mobilitätszentrale im Landratsamt eingerichtet. Hierfür fällt für die Kommunen eine Verwaltungskostenpauschale von 5 % an.
Ein Vertragsentwurf des Landkreises für die Übernahme der Schülerbeförderung liegt vor. „Eine wesentliche Neuerung ist, dass der Schulverkehr in den öffentlichen Nahverkehr integriert wird“, informierte Weber. Die Grundschule Teuschnitz wurde beteiligt. Die Belange der Grundschule sind die Einplanung. Nach Rücksprache mit Schulleiter Klemens Löffler werden die Rückfahrten nicht - wie ursprünglich vorgesehen - in einem Ringverkehr berücksichtigt. Vielmehr erfolgen diese streckenbezogen nach Tschirn und Pressig. Weber verwies in diesem Zusammenhang auf die Thematik einer möglichen Schülerbetreuung zu Beginn und Ende des Unterrichts. Der Vertrag mit dem Busunternehmen Neubauer wird zeitgerecht gekündigt und die Schulverbandsvorsitzende ermächtigt, einen Vertrag beziehungsweise eine Zweckvereinbarung über die Schülerbeförderung mit dem Landkreis im Zuge des neuen Nahverkehrskonzeptes abzuschließen. Für die Mobilitätszentrale sollen - laut Weber - fünf Mitarbeiter als Ansprechpartner angestellt werden. Reichenbachs Bürgermeisterin Karin Ritter (SPD) vertrat die Meinung, die Kosten - anstatt der angedachten Verwaltungskostenpauschale - über die Kreisumlage zu finanzieren, da es sich dabei um eine „Landkreissache“ handele. Diese Anregung wird man bei den Gesprächen mit einbringen beziehungsweise nachverhandeln.
Weiter informierte Weber über die erfolgte Beantragung von Fördergeldern für die Teuschnitzer Schule aus dem bayerischen Förderprogramm „Digitale Klassenzimmer“. Der Freistaat will damit kommunale Sachaufwandsträger öffentlicher Schulen in ihrer Aufgabe unterstützen, die IT-Ausstattung ihrer Schulen zu verbessern. Die Schule hatte dafür ein umfassendes Medienkonzept erarbeitet und eingereicht. „Wir sind bereits sehr gut aufgestellt“, würdigte der Schulleiter. Wünschenswert wäre es aber, nachdem die Klassenzimmer bereits mit Whiteboards ausgestattet seien, auch die Fachräume mit solchen digitalen Tafeln zu ergänzen. „Das ist eine klasse Sache und das wird auch gebraucht“, zeigte er sich sicher. Eventuell wolle man das Konzept auch auf ein Tablet-Klassenzimmer ausweiten. Gefördert werden im Förderprogramm insbesondere auch Glasfaser-Anschlüsse für Schulen. Dies werde aber - so Weber - bereits über das Breitband-Konzept für die Kommune realisiert und müsse daher nicht mehr beantragt werden.
Die Bürgermeisterin gab auch einen Sachstand des Kommunalinvestitionsprogramms „KIP-S“. Wie bereits berichtet, wurde sowohl die Sanierung des Schulschwimmbades als auch die Neugestaltung des Pausenhofs in das Programm aufgenommen. Die von 1970 bis 1975 errichtete Schulschwimmhalle ist dringend sanierungsbedürftig. Geplant ist ein Erweiterungsbau, um einen sicheren Beckenumgang auf der ganzen Fläche zu ermöglichen. Sicherheitsmaßnahmen wie ein Erste-Hilfe-Raum und ein Notausgang müssen hergestellt; das Schwimmbecken selbst aufgrund seines Alters saniert werden. Die Schwimmbadnebenräume mit den Umkleidekabinen, Duschen und sanitären Anlagen müssen komplett erneuert werden. Die Elektroinstallation ist wirtschaftlich verbraucht und wird erneuert. Die erforderlichen Untersuchungen sind am Laufen. Es fanden bereits zwei Besprechungen mit dem Architekturbüro Schöttner statt. „Die technische Ausstattung wird am teuersten werden“, prognostizierte die Vorsitzende. Die DLRG Teuschnitz wird in die Planungen eng mit einbezogen. Auf deren Wunsch wird die Absenkung des Schulbeckens beibehalten, um für dort stattfindende Schwimmkurse einen niedrigen Wasserstand zu halten. Dringend sanierungsbedürftig ist auch der zur gleichen Zeit errichtete Pausenhof. Geplant ist unter anderem ein Abbruch der schadhaften Stahlbetonstützmauern. Angedacht ist hier beispielweise die Errichtung eines grünes Klassenzimmers.
Die Pläne werden nach Fertigstellung und abschließender Besprechung im Schulverband bei der Regierung zur Genehmigung eingereicht. Anschließend erfolgt die Ausschreibung. Man hofft, heuer noch die Planungen abschließen und bei der Regierung einreichen zu können. Baubeginn soll - wenn möglich - im späten Frühling 2019 sein. „Die Frage ist auch, wie schnell man Fachfirmen bekommt“, zeigte sich Weber realistisch. Auf Nachfrage von Susanne Daum (CSU/FWG) ergeben sich für die Besitzer von Schwimmbad-Dauerkarten keine Nachteile. Die Gültigkeit verlängert sich um die Bauzeit.
Unter Informationen teilte Löffler mit, dass sich seine Schule am kommenden Freitag am bundesweiten Vorlesetag beteiligt. Gelesen wird in der Bücherei und Schule, in der Kirche und Arnika-Akademie. Weber liest aus dem Buch „Die Nussknacker-Bande“ vor.