Stadtkapelle Teuschnitz stellt sich neu auf
Der Generationswechsel an der Spitze der Stadtkapelle Teuschnitz ist mit einer Rochade vollzogen worden. Bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend wurde der 33-jährige Matthias Schweiger zum 1. Vorsitzenden gewählt. Der bisherige Vorsitzende Martin Kaschub gibt nach 24 Jahren an der Spitze das Ruder in jüngere Hände und übernimmt als stellvertretender Vorsitzender den alten Job des neuen Vorsitzenden.
Zu Beginn ließ Schriftführer Stefan Raab die vergangenen beiden Jahren Revue passieren. Diese standen ganz im Zeichen der Pandemie und ihren Beschränkungen. War man im Jahr 2019 noch insgesamt 114 Mal zu Proben und Auftritte zusammengekommen, so erreichte man im Jahr 2021 nur 38 und im Jahr 2020 gerade einmal 23 Zusammenkünfte, Proben und Auftritte.
Angesichts dieser sehr mageren Bilanz, die mit einem fast völligen Herunterfahren der Vereinsaktivitäten einherging, freute sich Vorsitzender Martin Kaschub in seinem Rechenschaftsbericht, dass man alle 57 Mitglieder bei der Stange halten konnte, Jetzt gelte es zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Das „Wiesenfest Light“, das im vergangenen Jahr Premiere feierte, und gut angenommen wurde, soll auch heuer wieder stattfinden. Auch Dirigent Bernd Jungkunz hatte nur einen kurzen Bericht zu geben. Ein geregelter Probenablauf sei nicht möglich gewesen, jeder wisse wie die eigene Leistung darunter litt. Deswegen ermunterte er alle, Corona so weit wie möglich vergessen zu machen, um neu anzufangen. Bis 2019 sei man weit über Landkreisgrenzen hinaus als Party- und Unterhaltungsband bekannt gewesen. Dieses Level gelte es wieder zu erreichen. Er wünschte den Musikern Spaß in der Gemeinschaft, damit das Gänsehautfeeling bei vielen wieder kommt.
Bürgermeister Frank Jakob, der gemeinsam mit Stephan Neubauer und Stefan Raab die Neuwahlen leitete, unterstrich, dass die Stadtkapelle Teuschnitz ein Garant für musikalische Unterhaltung auf allerhöchstem Niveau sei. Die Kapelle sei aus dem kommunalen und kirchlichen Leben nicht mehr wegzudenken. Sie trage den Namen der Stadt weit über Landkreisgrenze hinaus. „Die Teuschnitzer können stolz auf ihre Stadtkapelle sei“, so Jakob. Die Tatsache, dass alle Musiker trotz Corona dabei geblieben sind, zeige, dass der Verein super aufgestellt ist, alle seien mit Herzblut bei der Sache. Der Bürgermeister hoffte auf Mitwirkung der Stadtkapelle beim Teuschnitzer Altstadtfest, das heuer wieder im September stattfinden soll. Bei den Neuwahlen schlug Martin Kaschub Matthias Schweiger als neuen Vorsitzenden vor. Nachdem er das Amt 24 Jahre ausgeübt habe, sei es an der Zeit Jüngere an die Reihe lassen. „Es war eine schöne Zeit und hat immer Spaß gemacht“, so Kaschub, bei dem sich die Mitglieder mit langanhaltendem Applaus bedankten. Bernd Jungkunz würdigte die Leistungen von Martin Kaschub: „Man ist sich nicht bewusst wie unselbstverständlich manche Dinge sind“. In den vergangenen 25 Jahren habe Martin Kaschub große Verdienste um die Stadtkapelle erworben. Er trage großen Anteil daran, dass sich die Stadtkapelle verjüngt habe und dass sie eine neue Variabilität im Klang entwickeln konnte. Er war für Veränderungen offen, was zur großen Popularität der Stadtkapelle beigetragen habe. Auch die Jungmusikerausbildung habe durch seinen Vorsitz neuen Schwung erhalten, viele junge Musiker seien in den Verein integriert und der Fortbestand gesichert worden. Die Stadtkapelle sei ein fester Bestandteil seines Lebens gewesen und er verfüge über alle Tugenden, die einen guten Vorsitzenden ausmachen. Jeweils einstimmig gewählt wurden: Vorsitzender Matthias Schweiger; Stellvertreter Martin Kaschub; Kassier Hans Förtsch; Schriftführer Stefan Raab; Ausschuss: Frank Greser, Markus Hofmann, Andreas Raab, Christan Schnappauf und Lea Jungkunz; Kassenprüfer: Karl Buckreus und Andreas Raab; Jugendleiter; Lea Jungkunz und Steffi Schnappauf; Vereinshausmeister Andreas Raab; Notenwarte: Christian Schnappauf und Karl Buckreus.
NBMB-Kreisvorsitzender Wolfgang Müller ging auf die Pandemie ein, die alles verändert und das gesellschaftliche und kulturelle Leben zum Erliegen gebracht habe. Sie habe vor Augen geführt, dass vieles was als selbstverständlich angenommen werde, nicht selbstverständlich sei. Beispielsweise, dass Musiker immer da sind. Vielleicht erhöhe dies die Chance der Wertschätzung für die Musiker, so Müller. Der Kreisvorsitzende kritisierte, dass die „große Politik“ in der Pandemie die „Laienmusik“ nicht ausreichend berücksichtigt habe. Er bedankte sich bei den Teuschnitzer Musikern für ihr Durchhaltevermögen. Es sei spitze, dass niemand abgesprungen sei. Der Kreisverband habe nun eine große Aufgabe. Es gelte die Lücke zu füllen, die die junge Leute, die in der Musikerausbildung waren und sich während der Pandemie ein neues Hobby gesucht haben, gerissen haben. Im Anschluss nahm er die Ehrung der aktiven Musiker vor. Er hob dabei Lothar Jungkunz und Hans Grünbeck hervor, die für 60 Jahre aktives Musizieren geehrt wurden. Man könne mit Recht von „einem Leben mit und für die Blasmusik“ sprechen. Davor zog er symbolisch seinen Hut. Ebenso würdigte er Bernd Jungkunz, der für seine 25-jährige Dirigententätigkeit die Ehrennadel in Gold erhielt. Zudem zeichnete er Martin Kaschub und Stefan Raab mit der Ehrennadel in Gold für besondere Verdienste um die Blasmusik aus. Beide seien über Jahrzehnte in der Vorstandschaft tätig gewesen.
Ehrungen:
5 Jahre aktive Musikertätigkeit: Leonie Raab, Annika Rebhan
25 Jahre aktiver Musikertätigkeit: Andreas Suffa, Andreas Kraus
40 Jahre aktive Musikertätigkeit: Joachim Neubauer, Karl Buckreus,
60 Jahre aktives Musikertätigkeit: Lothar Jungkunz und Hans Grünbeck
Ehrennadel in Gold für 25 Jahre Dirigieren: Bernd Jungkunz
Ehrennadel in Gold in dankbarer Anerkennung der besonderen Verdienste um die Blasmusik: Martin Kaschub und Stefan Raab