Am Freitag wurde das grundlegend sanierte Hallenbad in Teuschnitz feierlich eröffnet und gesegnet. Die Freude über den Abschluss der sich lange hinziehenden Maßnahmen ist groß.

Der DLRG-Nachwuchs zeigte sein Können und gab Einblicke in ihr Training.

Gruppenbild mit den Bürgermeistern des Schulverbands Teuschnitz, Frank Jakob aus Teuschnitz (fünfter von rechts), Karin Ritter aus Reichenbach (dritte von links) und Peter Klinger aus Tschirn (vierter von links) mit weiteren Ehrengästen.

Die Architekten Kersten Schöttner und Gottfried Jagusch-Pezolt gaben einen Einblick in die umfassenden Baumaßnahmen, wobei sich eine ganze Reihe an unerwartet auftretenden Problemen auftaten.

Bürgermeister Frank Jakob (rechts) überreichte an Miriam Morgenroth von der Regierung von Oberfranken symbolisch die allererste Eintrittskarte ins Schwimmbad.

Das Hallenbad erstrahlt nun im neuen Glanz.

Moderner, sicherer, schöner, zukunftsfähig! Lange mussten alle Wasserratten darauf warten - Nach fünfjähriger Umbau- und Sanierungszeit öffnete das Hallenbad an der Arnika-Grundschule Teuschnitz am 2. Juni dieses Jahres endlich wieder seine Türen für die Öffentlichkeit. Im Beisein von geladenen Gästen erfuhr das Leuchtturmprojekt am Freitag nun auch seine offizielle Eröffnung.

„Wir feiern heute nicht nur ein Bauwerk, sondern auch den Mut zur Investition in Bildung, Gesundheit und Zukunft unserer Kinder“, bekundete Schulverbandsvorsitzender Frank Jakob beim Festakt in der Schulaula. Im Hallenbad des Schulverbands Teuschnitz erlernten junge Menschen wichtige Fähigkeiten fürs Leben. Dies beginne mit der Wassergewöhnung am Anfang des Schwimmkurses, gehe weiter mit dem Erlernen des Schwimmens an sich und für viele gehe es weiter bis zur Ausbildung zum Rettungsschwimmer bzw. Ausbilder und Übungsleiter bei der DLRG. Das Ergebnis, das man jetzt vor sich sehe, sei ein langer und mit vielen Hürden versehener Parcours gewesen, durch den sich alle Beteiligten bewegt, manchmal durchgekämpft hätten.

„Es gab viele Probleme, die nicht immer vorhersehbar waren“, bedauerte der Teuschnitzer Bürgermeister. Begonnen habe es damit, dass - mit Beginn der Arbeiten in den angrenzenden Sanitärräumen - in der eigentlichen Schwimmhalle Wandfliesen abgefallen seien. Die Schwimmhalle sollte ja eigentlich erhalten bleiben. Als das Wasser im Becken abgelassen wurde, stellte sich heraus, dass die Beckenfliesen an vielen Stellen keine Haftung mehr hatten. Die in den Betonwänden liegende Flachdachentwässerung war undicht, wodurch Wasser in die Decke und Deckendämmung der Schwimmhalle lief. Hinzu kamen noch viele andere Punkte - mit der Folge einer Komplettsanierung des Beckens mit Überlaufrinne und Umgriff und letztlich der gesamten Schwimmhalle. Eine große Herausforderung habe auch die Corona-Pandemie dargestellt, als die Baustelle mehrmals nur schwach oder gar nicht besetzt gewesen sei. Dann kam es auch noch nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges vermehrt zu Lieferengpässen bei verschiedenen Gewerken.

„Dies alles führte zu einer Bauzeitenverlängerung, die wir uns so ganz bestimmt nicht gewünscht haben“, räumte er ein, dass er dabei auch viel Kritik über sich ergehen lassen musste. Gemeinsam habe man jetzt für die Arnika-Grundschule, benachbarte Schulen, den DLRG-Stützpunkt Teuschnitz sowie für die gesamte Bevölkerung etwas Wunderbares geschaffen, was natürlich auch seinen Preis habe. Vorbehaltlich noch auszuführender Restarbeiten und Erstellung des Verwendungsnachweises, werde man bei Gesamtkosten von circa 3,8 Mio. Euro landen. Dem stehe eine Förderung von derzeit 2,1 Mio. Euro gegenüber. Die Förderung für dieses Vorhaben war über das Förderprogramm KIP-S gedeckelt. Nachdem nicht alle in dem Programm genehmigten Maßnahmen umgesetzt bzw. genehmigte Maßnahmen nur im geringen Umfang ausgeführt wurden, könne es sein, hier weitere Fördermittel generieren zu können. Der Regierung von Oberfranken dankte er, dem Schulverband diese Möglichkeit eröffnet zu haben. In seinen Dank schloss er alle mit ein, die dieses Projekt ermöglichten - die Planer, Bauunternehmen, den Schulverband Teuschnitz mit Bürgermeisterin Karin Ritter aus Reichenbach, Peter Klinger aus Tschirn sowie den Ratsgremien - insbesondere auch seiner Amtsvorgängerin Gabi Weber und dem ehemaligen Geschäftsleiter Thomas Weber, die das Projekt damals auf den Weg gebracht hätten. Dank gebühre auch den Fördermittelgebern, der ganzen Schulfamilie und dem DLRG-Stützpunkt Teuschnitz sowie allen weiteren Beteiligten, insbesondere Hausmeister Harald Wich.

„Es war keine einfache Baustelle“, resümierte Kersten Schöttner vom gleichnamigen Architekturbüro. Anhand einer Bilderpräsentation gewährten er und der hauptverantwortlich zeichnende Planer Gottfried Jagusch-Pezolt interessante Einblicke in die umfassenden Maßnahmen - beginnend von den ersten Planungen in 2018, dem positiven Förderbescheid der Regierung von Oberfranken in 2019, dem Beginn der Rückbauarbeiten im Winter 2019 und Baustart in 2020 bis hin zur Fertigstellung.

Landrat-Stellvertreter Gerhard Wunder und Landtagsabgeordnete Sabine Gross würdigten den Mut der drei Kommunen Teuschnitz, Reichenbach und Tschirn - trotz angespannter Haushaltssituation - ein solches Projekt anzugehen und durchzuziehen. „Die Gelder werden knapper. Umso wichtiger ist es, diese sinnvoll für die Bürger einzusetzen“, nahm Gerhard Wunder die hohe Politik in die Pflicht, die Mittel insbesondere auch für die ländlichen Räume zur Verfügung zu stellen „Unsere Kinder haben es genauso verdient, schwimmen zu lernen, wie Kinder in der Großstadt“, fand er deutliche Worte. Dem konnte sich Sabine Gross nur anschließen, die das Bad auch als weiteren wertvollen Baustein für mehr Lebensqualität der Bevölkerung erachtete. „Ihr habt alles richtig gemacht und habt euch etwas getraut“, würdigte sie, wenngleich die Kosten schon heftig seien.

Schlüsselübergabe anders rum

Von der sonst üblichen symbolischen Schlüsselübergabe vom Planer an den Schulverband sah man ab. Stattdessen überreichte Bürgermeister Frank Jakob als Dank für die große Unterstützung Christoph Reichl und Miriam Morgenroth von der Regierung von Oberfranken symbolisch die allererste Eintrittskarte ins Schwimmbad mit der Nummer 1. Das Karten-Logo haben die Kinder der Schule unter Federführung ihrer Lehrerin Andrea Hofmann selbst entworfen. Die Schülerinnen und Schüler umrahmten auch den Festakt mit passenden Musikstücken sowie einem meditativen Tanz.

Im Anschluss verschafften sich alle Gäste einen Eindruck von dem Hallenbad, das einen herrlichen Blick über den Kräuterlehr- und Schaugarten sowie Teuschnitz bietet. Ein Highlight ist auch ein an der Hallenwand angebrachtes, zauberhaftes Unterwasser-Bild „Besuch beim Seepferdchen“ der heimischen Künstlerin Stela Maike Grützmann. Mit ausgewählten Worten segnete Gemeindereferent Andreas Roderer die Räumlichkeiten und alle Nutzer. Viel Applaus gab es für den Nachwuchs des DLRG-Stützpunkts Teuschnitz, der im Wasser bei verschiedenen Vorführungen schon beachtliches Können demonstrierte.