Am 18. September kamen rund 100 Stadt- und Gemeinderäte aus 9 bayerischen und thüringischen Kommunen in der Rennsteighalle in Steinbach a. Wald zu einer Interkommunalen Gemeinderatssitzung der ILE Thüringisch-Fränkische Rennsteigregion zusammen, um für die Zukunft der Region Ideen zu erarbeiten.

Gruppenbild Bürgermeister der Kommunen von links: Thomas Löffler (Steinbach am Wald), Timo Ehrhardt (Ludwigsstadt), Nicole Vockeroth (Lehesten), Guido Kant-von der Recke (Wurzbach), Frank Jakob (Teuschnitz), Karin Ritter (Reichenbach), Peter Ebertsch (Tettau), Michael Pöhnlein (Nordhalben), Peter Klinger (Tschirn).

Zu Beginn der Veranstaltung wurde der Verein „ILE Thüringisch-Fränkische Rennsteigregion“ von den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der neun Mitgliedsgemeinden der ILE gegründet. Die bayerischen Kommunen Ludwigsstadt, Nordhalben, Reichenbach, Steinbach am Wald, Tettau, Teuschnitz, Tschirn sowie die thüringischen Städte Lehesten und Wurzbach haben bereits im vergangenen Jahr die Vorbereitung für die neue ILE angestoßen. Den Vorsitz der ILE „Thüringisch-Fränkische Rennsteigregion“ übernimmt Frank Jakob, Bürgermeister der Stadt Teuschnitz, stellvertretende Vorsitzende ist Nicole Vockeroth, Bürgermeistern der Stadt Lehesten.

Der Begriff ILE steht für Integrierte Ländliche Entwicklung und ist ein freiwilliger Zusammenschluss von mehreren Kommunen, die ähnliche Handlungserfordernisse haben. Um sich zu Themen auszutauschen, die alle betreffen, finden regelmäßige Treffen zwischen den Bürgermeistern und Verwaltungsangestellten statt. Dabei setzen sie sich gemeinsam Ziele für die Zukunft und erarbeiten Projekte, um diese zu verwirklichen. In Bayern arbeiten derzeit 955 Gemeinden in 124 ILE-Regionen zusammen. Eine Besonderheit der ILE „Thüringisch-Fränkische Rennsteigregion“ ist die grenzübergreifende Zusammenarbeit. Ziel ist es, diese zukünftig zu verstärken und die Gemeinden noch näher zusammenwachsen zu lassen.

In der Interkommunalen Gemeinderatssitzung wurde diskutiert, in welchen Handlungsfeldern gemeinsam gearbeitet werden kann und welche Projekte wünschenswert wären. Dazu haben die Gremienmitglieder in gemeindeübergreifenden Arbeitsgruppen Ziele und Projekte erarbeitet. So wurde beispielsweise über eine gemeinsame Immobilienplattform, grenzübergreifenden ÖPNV, Facharztzentren oder auch einen digitalen Wirthausatlas diskutiert.

Die Sitzung fand im Rahmen der Erstellung des Integrierten Regionalen Ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILREK) statt. Das Konzept bildet die fachliche Grundlage für die interkommunale Zusammenarbeit des kommunalen Zusammenschlusses und ist die Voraussetzung für die Nutzung von Fördermitteln. „Im Mittelpunkt steht jedoch nicht der finanzielle Aspekt, sondern eine gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe, um gemeinsam Zukunftsthemen anpacken zu können!“, sind sich die neun Bürgermeister einig.

Im Rahmen der Konzepterstellung findet derzeit auch eine Online-Beteiligung statt. Über eine interaktive Karte auf der ILE-Website www.ile-rennsteig.de haben alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Ideen und Anregungen mitzuteilen. In der digitalen Karte, der „WikiMap“, können Orte markiert, kurze Texte oder Fotos eingestellt und bereits vorhandene Einträge eingesehen und kommentiert werden. Die Beiträge werden erst nach Freischaltung durch das Planungsbüro sichtbar.

Bei der Gründung und Konzepterstellung werden die Kommunen vom Forchheimer Planungsbüro CIMA begleitet. Das Konzept wird durch das Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken und das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft gefördert. Nach Abschluss des Konzeptes soll im neuen Jahr die Umsetzung der Projekte der ILE „Thüringisch-Fränkische Rennsteigregion“ starten.