In Teuschnitz wurde auch am Sonntagabend mit dem Nepomukbeten eine schöne Tradition gepflegt. Zahlreiche Gläubige versammelten sich an der Statue vor dem Rathaus, um dem Heiligen mit Gebeten und Liedern zu gedenken. Die Andacht wurden von der Stadtkapelle musikalisch umrahmt.

Eduard Daum hält als Vorbeter diese Tradition mit viel Engagement aufrecht und zeichnet seit vielen Jahren dafür verantwortlich. Die Statue zu Ehren des heiligen Johannes von Nepomuk wurde in Teuschnitz im Jahr 1753 errichtet. Heute steht sie vor dem Rathaus. Die Pfarrchronik berichtet, dass bereits Anfang des 18. Jahrhunderts das katholische Volk des Frankenwaldes alljährlich zum Wallfahrtsort Maria-Kulm pilgerte. In Teuschnitz sammelten sich die Wallfahrer und jede Familie sollte mindestens einen Teilnehmer stellen. Als die Wallfahrten infolge damaliger Kriegswirren eingestellt wurden, versammelte sich die Bevölkerung von Teuschnitz alljährlich vor dem Festtag (dem 16. Mai) zur Verehrung des Heiligen. Als im Jahre 1844 die Brechruhr in Teuschnitz ausgebrochen war und das Städtchen von den im Frankenwald grassierenden Seuchen Pest und Tuberkulose verschont wurde, gelobten die Bewohner, an der Verehrung des Heiligen festzuhalten.

Der Heilige Nepomuk:

Johannes (von) Nepomuk oder Johannes von Pomuk (lat.: Joannes de Pomuk, tschechisch: Jan Nepomucký oder Jan z Pomuku, * um 1350 in Pomuk bei Pilsen; † 20. März 1393 in Prag) war ein böhmischer Priester und Märtyrer. Er wurde 1729 von Papst Benedikt XIII. heiliggesprochen. Die Jesuiten erhoben ihn 1732 zu ihrem zweiten Ordenspatron. Nepomuk gilt als Brückenheiliger und Patron des Beichtgeheimnisses. Nach der Legende, die zur späteren Heiligsprechung des Johannes Nepomuk führte, entsprang sein Streit mit dem König nicht dem kirchenpolitischen Konflikt, sondern seiner Weigerung, das Beichtgeheimnis zu brechen. Demnach habe der Priester dem König nicht preisgeben wollen, was dessen von Wenzel der Untreue verdächtigte Frau ihm anvertraut hatte. Deshalb habe Wenzel ihn foltern und anschließend von der Prager Karlsbrücke ins Wasser stürzen lassen. Erstmals ist diese Version der Martyriumsgeschichte in dem um 1450 entstandenen Liber Augustalis („Kaiserchronik“) des Wiener Chronisten Thomas Ebendorfer belegt, der ihre Verbreitung für das Jahr 1433 attestiert. (Quelle: Wikipedia)