Die Bayernwerk Netz (Bayernwerk) hat in diesen Tagen mit der Modernisierung und Instandhaltung der Freileitung zwischen den Umspannwerken Stockheim und Windheim im Landkreis Kronach begonnen. Der Verteilnetzbetreiber saniert Witterungs- und Alterserscheinungen und ersetzt das Seil an der Mastspitze, um die Versorgungssicherheit der Region sicherzustellen und die beiden Zielpunkte digital steuerbar zu machen. Im Ergebnis ist die Hochspannungsverbindung künftig auf die Herausforderungen der Energiewende vorbereitet. Das Bayernwerk plant den Bau bis Dezember dieses Jahres. Die Gesamtkosten liegen bei rund fünf Millionen Euro.

Bei der Ertüchtigung von Hochspannungsleitungen ersetzt die Bayernwerk Netz einzelne Mastabschnitte. Auf einer Leitung im Landkreis Kronach haben die Arbeiten (Symbolbild) nun begonnen.

Die Freileitung verläuft zwischen den Umspannwerken in Stockheim und in Windheim in den oberfränkischen Kommunen Steinbach am Wald, Teuschnitz, Pressig und Stockheim. „Mit der Digitalisierung der Umspannwerksanbindung und der Sanierung der Leitung reagieren wir auf die erhöhten Anforderungen an unser Netz in der Region. Wir stehen vor steigenden Anforderungen beim Strombedarf der örtlichen Industrie sowie beim Zubau Erneuerbarer Energien, deren Leistung vom Netz aufgenommen und verteilt werden muss“, erklärt Bauprojektleiter Gregor Dallmer-Zerbe vom Bayernwerk. „Durch die Ertüchtigung und Instandhaltung machen wir die Leitung fit für die Energiewende. So können wir indirekt Unternehmen beim Umstieg auf neue Energiequellen bei der Produktion unterstützen.“

Bauvorbereitungen laufen

Die beauftragte Baufirma EQOS Energie Osterreich GmbH hat in diesen Tagen mit den Bauvorbereitungen begonnen und erste Baustraßen zu Maststandorten verlegt. Die etwa 16 Kilometer lange Hochspannungsleitung besteht aus insgesamt 63 Masten. Einige der Masten stammen aus dem Jahr 1939. Um sie vor Korrosion zu schützen, werden sie regelmäßig neu beschichtet. Zudem werden 13 Masten ersatzneugebaut, damit bei steigenden Anforderungen im Betrieb die geforderten Mindestabstände der Leiterseile zum Boden eingehalten werden können. Der Verteilnetzbetreiber ersetzt dafür 12 Masten am gleichen Standort, ein weiterer Mast findet leicht versetzt einen neuen Standort. Um während der gesamten Bauphase die Stromversorgung zu sichern, errichtet die Bayernwerk Netz Provisorien für die zu ersetzenden Masten.

Verstärkung der Leitung

An den weiteren Masten wird die beauftragte Baufirma einzelne Bauteile und Stahlstreben verstärken oder tauschen, etwa an den sogenannten Mastköpfen – dem oberen Teil des Mastes. Die Bauexperten erneuern oder verstärken auch Fundamentteile oder einzelne Fundamente. Während der Bauzeit wird an verschiedenen Orten gleichzeitig gearbeitet. Sobald die Erneuerungen an Masten und Fundamenten abgeschlossen sind, zieht die Baufirma mittels eines Seilzuges ein neues Erdseil auf die Mastspitzen auf. Es dient als Blitzschutz und trägt ein leistungsstarkes Datenkabel zur technischen Beobachtung und den sicheren Betrieb der Umspannwerke in sich. Abschließend erfolgt der Rückbau der Provisorien und der Arbeitswege.

Wachstumsoffensive Energiezukunft Bayern

Die Sanierung der Freileitung Stockheim-Windheim ist ein wichtiger Baustein für die Energiezukunft Bayerns. Um das Stromnetz für die wachsenden Anforderungen fit zu machen, hat die Bayernwerk Netz GmbH die „Wachstumsoffensive Energiezukunft Bayern“ gestartet. Bayerns größter Verteilnetzbetreiber investiert bis ins Jahr 2026 insgesamt fünf Milliarden Euro in eine bessere Netzinfrastruktur. Im Zuge dieser Offensive werden Hochspannungs-, Mittelspannungs- und Niederspannungsnetze ausgebaut.