Stadtratssitzung vom 25.10.2016

Das Teuschnitzer Rathaus erhält neue Fenster und Türen. Dafür gibt es von der Regierung einen satten Zuschuss. Bei der Stadtrat-Sitzung am Dienstag stellte das Architekturbüro Grimme die Planungen vor.

Im Rathaus ist der Austausch von 62 Fenstern und sechs Türen, darunter auch die große Eingangstüre, vorgesehen. Ermöglicht wird dies durch die Regierung von Oberfranken, die die energetische Sanierung und den Abbau von Barrieren am Rathaus im Rahmen des Kommunalinvestitionsprogramms KIP fördert. Die rund 225.000 Euro teure Maßnahme umfasst die energetische Sanierung der Fenster und Türen sowie die Barrierefreihet für geh- beziehungsweise sehbehinderte Menschen wie auch Gehörlose. Dier vorläufig zugesagte 90prozentige Fördersumme beläuft sich auf 201.300 Euro, so dass lediglich ein Eigenanteil von zehn Prozent bei der Kommune verbleibt.

Der mit der Planung beauftragte Architekt Jürgen Grimme aus Burgkunstadt erläuterte die vorgesehenen Sanierungsarbeiten und –kosten. Die Planungen umfassen die Gestaltung der Fenster und Türen, die Farbe, Oberlichter und Fensterbänke. Es müssen Sandstein-,  Tischler-,  Gebäudereinigungs- sowie Maler- und Putzarbeiten vorgenommen werden. „Das Rathaus entstand zwischen 1850 und 1867 im Stil der Neugotik beziehungsweise Klassizismus“, so der Architekt. Unter Berücksichtigung der Historie waren Art und Farbe der Fenster mit Dr. Robert Pick vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege vorbesprochen worden. Es werden Holzfenster eingebaut. Zur Auswahl stehen die Farben Lichtgrau oder weiß sowie verschiedene Arten von Kippflügel-Fenstern. Von den 62 Fenstern sollen - so Bürgermeisterin Gabriele Weber (CSU) - 20 mit Oberlichtern zum Kippen für eine Frischluftzufuhr, ohne das ganze Fenster öffnen zu müssen, versehen werden. Aus Kostengründen soll dies lediglich bei den 20 besonders hohen Fenstern erfolgen. Grimme wird beim nächsten Termin verschiedene Fenster-Varianten zur Auswahl mitbringen. 

„Die Haustüre ist ein sehr prägendes Bauteil“, verdeutlichte Grimme. Hier sind verschiedene Möglichkeiten von geschlossen bis transparent  möglich. Die Haustür wird  behindertengerecht eingebaut. Nach dem Klingeln wird sich diese - auf Betätigung der Verwaltungsangestellten - automatisch ganz öffnen. Im Inneren soll die bisherige Glastür durch eine ebenfalls automatische Tür ersetzt werden. Aus optischen Gründen könnte die Klingel sowie ein Briefkasten in einer Stele untergebracht werden. Da aber der Rathausplatz in den kommenden Jahren umgestaltet werden soll, wird dies derzeit nicht weiter verfolgt, um sich nichts zu verbauen. So verhält es sich auch mit den Außen-Rampen für Behinderte. 

„Die Außenanlagen sollen erst 2018 realisiert werden. Sonst müssten wir das in zwei Jahren wieder umbauen“, erläuterte der Architekt. Daher werde man jetzt lediglich Verbesserungen an der Rufanlage vornehmen. „Das ist keine fertige, sondern die derzeit machbare Lösung – eine Übergangslösung bis zum Endziel“, betonte er. Dabei hoffte er, dass in den kommenden Jahren ein neues Förderprogramm für Barrieren-Beseitigung aufgelegt wird. Laut Stadtumbaumanagerin Bettina Seliger sollte man auch über einen Aufzug nachdenken; sollen doch bis 2023 alle öffentlich zugänglichen staatlichen Gebäude Bayerns barrierefrei gestaltet werden. Die hintere Türe soll dem Haupteingang angepasst werden. Sie wird aber nicht ersetzt, sondern lediglich überarbeitet - also farbig gestrichen oder mit Glaselementen versehen. Das Gremium genehmigte die Planungen, wobei die Feinheiten noch abgestimmt werden. Nach Einreichung des Zuschussantrages bei der Regierung und Genehmigung des vorzeitigen Maßnahmebeginns erfolgt die Ausschreibung. Der Zuschussantrag muss spätestens am 25. November bei der Regierung eingereicht werden.

„Das ist eine Supersache“, freute sich die Bürgermeisterin. Man habe sich viele Gedanken gemacht – auch über eine Neunutzung des „Schwarzen Kreuzes“, als Infostelle für die Arnika Akademie oder als kleines Fremdenverkehrsbüro, inklusive Toiletten. Sehr wünschenswert wäre eine Neugestaltung des Rathaus-Sitzungssaals - unter anderem mit „einigermaßen bequemen Stühlen“, nachdem die jetzigen aus dem Jahr 1978 stammen. Hier regte Grimme eine flexible Raumnutzung beispielsweise auch für das Abhalten von Vorträgen an.