Der Landkreis Kronach setzt für die Schülerbeförderung zwölf zusätzliche Busse ein. Damit sollen nicht zuletzt vor dem Hintergrund von Corona überfüllte Busse vermieden werden.

Vor diesem Hintergrund wurden die Fahrpläne für die Schülerbeförderung neu überarbeitet. Diese Entscheidung hat Landrat Klaus Löffler bereits in der vergangenen Woche getroffen, um vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie das Ansteckungsrisiko so weit wie möglich zu reduzieren. Deshalb wurden von Gabriele Riedel und ihrem Team von der Mobilitätszentrale gemeinsam mit dem Planungsbüro vom Nahverkehrsberatung Südwest alle Busumläufe mit den dazugehörigen Schülerzahlen noch einmal genauer unter die Lupe genommen mit dem Ziel, in einem Bus nicht mehr als 50 Schüler befördern zu müssen. „Wir haben alles auf 0 gestellt, weil wir eine gewisse Verantwortung tragen, der wir auch gerecht werden wollen“, betont der Landrat.

Über diesen aktuellen Sachstand informierte Landrat Klaus Löffler am Dienstag die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Schulleiterinnen und Schulleiter in einer Besprechung im Landratsamt. „Die Sicherheit und die Gesundheit unserer Schüler steht über allem“, betonte der Landrat, der sich in diesem Zusammenhang bei Ministerpräsident Markus Söder für die am Montag beschlossene Kostenübernahme bedankte. Allerdings betonte Klaus Löffler auch, dass der Landkreis die Überplanung der Fahrpläne bereits zuvor angestoßen hatte und unabhängig davon auch umgesetzt hätte.

„Es geht nur im Miteinander“, beschwor der Landrat den notwendigen Zusammenhalt gerade auch zwischen dem Landkreis und seinen Kommunen. Deshalb bat er die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, beim Schulstart vor Ort präsent, Ansprechpartner auch für die Schulleitungen zu sein und als Multiplikator gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Mobilitätszentrale zu fungieren. Klaus Löffler erhielt dabei Unterstützung von Gerhard Wunder in dessen Funktion als Bürgermeister von Steinwiesen: „Das Mobilitätskonzept ist ein Meilenstein. Und wir als Bürgermeister müssen dahinter stehen, Diskussionen gemeinsam führen und dürfen den Landkreis damit nicht alleine lassen.“

Der Landrat bedankte sich nicht zuletzt bei den Schulleiterinnen und Schulleitern, die das neue Konzept durch ihre Flexibilität in der Gestaltung der Schulanfangszeiten zu großen Teilen erst ermöglicht hätten: „Das ist keine Selbstverständlichkeit und dafür bin ich wirklich dankbar.“

Die für das Mobilitätskonzept verantwortliche Gabriele Riedel informierte, dass in diesem Jahr alle Schüler – also auch die Grundschüler - Jahreskarten erhalten werden. Diese werden grundsätzlich über die Schulen verteilt. Neu ist: Alle Schüler von der fünften bis zur zehnten Jahrgangsstufe erhalten eine Zusatzkarte, mit der sie in den Ferien sowie an den Wochenenden ganztägig und an Schultagen ab 15 Uhr kostenlos (!) mit Bus und Bahn durch den gesamten Landkreis fahren können. Sollte die Verteilung der Fahrkarten nicht gleich am ersten Schultag erfolgen, müsse man sich keine Sorgen machen: „Es werden keine Schüler stehen gelassen!“ Gabriele Riedel bat anschließend die Schulleiterinnen und Schulleiter darum, die Fahrpläne zu kontrollieren und Rückmeldung hinsichtlich etwaiger Änderungswünsche zu geben.

Auf welchen Strecken zusätzliche Busse eingesetzt werden, stellte Landrat Klaus Löffler vor:

- Tettau – Pressig 
- Mitwitz – Gehülz – Kronach 
- Brand – Zollbrunn – Ziegelerden – Kronach 
- Reitsch – Gundelsdorf – Kronach 
- Seibelsdorf – Marktrodach – Kronach 
- Nordhalben – Steinwiesen – Kronach 
- Wallenfels – Kronach 
- Küps – Kronach

Völlig neu konzipiert wurde die Strecke Teuschnitz – Kronach als Direktverbindung. Diese Strecke wird künftig ebenfalls mit mehreren Bussen bedient, in denen auch die Schüler aus Rappoltengrün befördert werden. Die ursprüngliche Planung sah vor, die Schüler aus dem Bereich Teuschnitz nach Pressig zum Bahnhof zu bringen.

Eine weitere Änderung gibt es für die Schüler aus Haßlach bei Teuschnitz, die nun nicht zum Zug nach Pressig, sondern mit einem zusätzlich eingesetzten Kleinbus zum nur vier Kilometer entfernten Bahnhof nach Steinbach am Wald gebracht werden.

In der Summe ergeben sich daraus also zwölf zusätzlich eingesetzte Busse, deren Einsatz zunächst bis 31. Dezember 2020 befristet ist. Anschließend muss die Situation nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Entwicklung der Corona- Zahlen neu bewertet werden.

Wegen dieser aktuellen Änderungen zum Wohle der Schülerinnen und Schüler musste der für den 24. August geplante Testbetrieb der Schülerbeförderung nach hinten verschoben werden, um eine entsprechende Anpassung der Fahrpläne realisieren zu können. Darüber hinaus wurden kürzlich alle Eltern in einem Schreiben informiert. Für die positive Resonanz auf dieses Schreiben sind die Mitarbeiterinnen der Mobilitätszentrale sehr dankbar. In diesen Tagen wird von der Mobilitätszentrale ein weiteres Schreiben an die Schüler verschickt, in dem diese persönlich den für sie wichtigen Fahrplan erhalten. Diese Infos werden auch an die Schulen gehen, die wiederum die Fahrpläne über ihre Online-Plattformen zur Verfügung stellen werden.

Nachdem sich die Schülerbeförderung auch auf die bereits bestehenden Hauptlinien erstreckt, findet zum Montag, 7. September, ein genereller Fahrplanwechsel statt. Die entsprechenden Fahrpläne – inklusive der der Schülerbeförderung – werden am Wochenende auf der Homepage des Landkreises unter www.landkreis-kronach.de einzusehen sein. Zu beachten ist auch, dass nun durch die Verknüpfung des Öffentlichen Personennahverkehrs mit der Schülerbeförderung jedermann auch in den Schulbussen mitfahren kann. Auch das ist eine Neuerung im Vergleich zu den Vorjahren.