Kremnitzkapelle feiert heuer ihr 150-jähriges Bestehen
Der Bau der Kremnitzkapelle war 1867 abgeschlossen und feiert heuer seinen 150. Geburtstag. Es handelt sich um einen neugotischen Sandsteinquaterbau, der seiner Größe wegen darauf schließen lässt, dass der Kremnitzmüller einst ein wohlhabender Mann war.
Laut Erzählungen wurde die Kapelle aufgrund eines Gelübdes des Kremnitzmüller gebaut, welche dieser während eines Schneesturms abgelegt hatte. Sie wurde von der Witwe, Barbara Kremnitzmüller erbaut und vom Pfarrer Wolfgang Förtsch am Dreifaltigkeitssonntag 1867 eingeweiht. Sie galt als Schmuckstück des oberen Frankenwaldes. Im Kriegsjahr 1916 verkaufte der damalige Besitzer der Kremnitzmühle seinen Besitz an einen Gütermakler, die Kapelle ließ er jedoch mit 210 qm Grundfläche abmessen und behielt sie in seinen Besitz. Losgelöst aus dem Eigentumsverhältnis der Kremnitzmühle und durch den umliegenden Wald einer starken Verwitterung ausgesetzt, wurde ihre Unterhaltung rasch zu einer Belastung des Eigentümers, der nun in Brauersdorf wohnte.
Seitdem ging es mit dem Zustand der Kapelle auf und ab. Die Kapelle wurde mal mehr, mal weniger genutzt und dementsprechend war der Verfall. Nach der Ausführung einer kostspieligen Reparatur versuchte der Besitzer 1925, die Kapelle an die Kirchenstiftung zu verschenken. Diese musste aber die Schenkung wegen fehlender Fundation zur Unterhaltung, ablehnen. Hierauf wurde die Inneneinrichtung in die Kirche nach Förtschendorf vergeben.
Im Juni 1944 wurde ein Bericht an das Landratsamt für Denkmalpflege in München erstellt, und kleinere Reparaturen ausgeführt. Im Jahr 1957 war durch das Hochwachsen des umliegenden Waldes wurde die Verwitterung und der Verfall der Kapelle weiter beschleunigt. Auch wurde der zum Kremnitztal führende Weg neu aufgeforstet. Der jetzige Besitzer, Georg Raab, Brauersdorf, erklärte sich bereit, die Kapelle kostenlos an die Kirchenstiftung Teuschnitz abzutreten. Wieder musste die Stiftung wegen der nun noch größeren Baulast die Schenkung ablehnen.
1963 verschlechterte sich der bauliche Zustand so sehr, dass vom Landratsamt Kronach eine Schließung und Absperrung wegen Einsturzgefahr angeordnet werden musste. Durch Eigeninitiative einiger Teuschnitzer unter Leitung von Dekan Geiger wurde die Kapelle bis auf die Sandsteinsanierung gründlich renoviert. Die Inneneinrichtung von Förtschendorf zurückgebracht, erneuert, und wieder in die Kapelle eingebaut. So konnte am 10.10.1965 in würdiger Weise die Jahrhundertfeier mit vielen Besuchern der umliegenden Ortschaften gefeiert werden.
Im Jahr 1977 sollten folgende Vorschläge umgesetzt werden. Isolierung der Grundmauern und Renovierung der angerichteten Schäden durch Menschenhand. Der Besitzer Walter Heil, der die Kapelle von Georg Raab erworben hat, wies darauf hin, dass ihm der Kostenvoranschlag von 96.000 DM zu hoch sei und deshalb der Kapelle der Förderverein wichtig sei zur Erhaltung beizutragen. Auch die Bevölkerung müsse mitziehen. Er unterstrich, dass er im Fall einer Erhaltung die Grunddienstbarkeit mit der Kath. Kirchenstiftung eintragen lasse.
Die Gründung des Kapellenfördervereins folgte am 23.Januar 1983 unter dem Vorsitz von Hans Neubauer. Dank der Zuschüsse, Spenden, Sachspenden und vieler Eigenleistung der Teuschnitzer erstrahlt nun die Kapelle wieder im festlichen Glanz. Die Einweihung fand am 26.und 27.Mai 1984 durch Pfarrer Horst Roth statt. Die vielen Ehrengäste, politische Mandatsträger, Stadt- und Kreisräte, die Vertreter der Banken, Firmenvertreter, kirchliche Abordnungen, und viele Gläubige aus dem oberen Frankenwald unterstrichen den hohen Stellenwert, welche die Kapelle geniest. Vorsitzender Hans Neubauer dankte allen, die zum Gelingen beigetragen haben. Besonders dankte der Walter Heil für seine tatkräftige Unterstützung bei den Renovierungsarbeiten. Einen besonderen Dank und Anerkennung gab es für den Kassier Alfred Rebhan, der den Innenraum der Kapelle mit seinen Gemälden mit einem Wert von über 30.000 DM verschönt hat. Auf Arbeits- und Materialkosten verzichtete er. Seine Werke stiftete er der Kath. Kirche Stiftung Teuschnitz. Auch dankte er Dieter Kaschub, der den Altar herstellte und von Alfred Rebhan verziert wurde.
Am 2.Pfingstfeiertag findet wieder eine Wallfahrt in die Kremnitzkapelle statt.
Die Kremnitzkapelle ist über Wanderwege in ca. 1 Stunde von Teuschnitz zu erreichen. Sie liegt idyllisch oberhalb des Kremnitztales. Entfernung von Teuschnitz ca. 2,5 km.