Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Teuschnitz
Zahlreiche Ehrungen, die Neuwahl des Kommandanten und dessen Stellvertreters sowie die Verabschiedung eines wahren Feuerwehr-Urgesteins aus dem Führungskreis standen am 25. Juli bei der Jahreshaupt- und Dienstversammlung der Feuerwehr Teuschnitz auf dem Programm.
Von links: 2. Vorsitzender Bernd Dennochweiler und Vorsitzender Tobias Neder mit den Geehrten Lisa Strasser (20 Jahre), Angelina Trost (zehn Jahre), Ulrich Förtsch (30 Jahre), Eugen Glöckl (50 Jahre) sowie Sandra Wich (30 Jahre).
Kurz und bündig berichtete der Vorsitzende des 196 Mitglieder starken Vereins, Tobias Neder, vom pandemiegeprägten Vereinsleben anno 2020: Den drei Neuzugängen Anna Jakob, Gabriele und Thomas Weber standen fünf Abgänge entgegen. Ein gelungenes Faschingstreiben mit Tanz und Umzug sei im Februar 2020 gerade noch durchführbar gewesen – „und dann ging’s den Bach runter“, wie Neder zum Einzug der Corona-Pandemie resümierte. Mit Blick auf die 2022 anstehende 150-Jahr-Feier der Teuschnitzer Floriansjünger wolle man aber die begonnenen Planungen fortführen – selbstverständlich unter weiterer Beobachtung des Pandemiegeschehens. Gleiches gelte für die auf Oktober dieses Jahres in der Arnika-Stadt terminierte große Fackelwanderung der Kinderfeuerwehren des Landkreises, bei der mit einer Teilnehmerzahl von knapp 500 Personen gerechnet wird.
15-Mal musste die 42 erwachsene Feuerwehrdienstleistende zählende Wehr nach Worten des Kommandanten Christian Müller im vergangenen Jahr ausrücken. Als vorbildlich erachtete er die Kooperation mit den Stadtteil- und Nachbarwehren. Die Schlagkraft und Effektivität der Truppe sei trotz pandemiebedingt fehlender Übungspraxis – lediglich vier Ausbildungseinheiten konnten durchgeführt werden – mehr als beeindruckend. Den Gesamtstand aller Aktiven bezifferte der Kommandant inklusive Kinder- und Jugendabteilung auf 71 Frauen und Männer. Neu in der aktiven Mannschaft hieß er Lena Grebner, Maximilian Greser, André Lang, Daniel Schaller sowie Miriam Wenzel willkommen. Müller präsentierte ferner ein überarbeitetes Fahrzeugkonzept und setzte sich angesichts zunehmender Wald- und Flächenbrände sowie Umweltkatastrophen in den vergangenen Jahren für die Ersatzbeschaffung des nunmehr 32 Jahre alten Tanklöschfahrzeugs ein; ein Fassungsvermögen von „mindestens 3500 Litern Wasser und Platz für eine Staffelbesatzung“ sowie „überörtlichen Charakter“ solle dieses neue Vehikel nach Abwägung des Kommandanten aufweisen. Unterstützung erhielt er dabei von Bürgermeister Frank Jakob, der die Neuanschaffung als eine „Herzensangelegenheit“ bezeichnete, welche man bereits in den städtischen Investitionsplan aufgenommen habe. Weitere Absprachen mit anderen Gemeinden sowie eine Vorsprache bei Landrat Klaus Löffler seien diesbezüglich in Vorbereitung, so das Stadtoberhaupt. Dem pflichtete auch Kreisbrandinspektor Frank Fischer bei. Zu bedenken gab er indes, dass nur Fahrzeuge mit Tankinhalt von 4000 Litern bezuschussungsfähig sind. Er verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Beschaffung „bis September 2021 im Kreisrat abgesegnet wird. Die Vorarbeiten sind jedenfalls gemacht.“
2. Vorsitzender Bernd Dennochweiler hob die hervorragende Zusammenarbeit der 17 Atemschutzgeräteträger mit denen der Nachbarwehren aus Wickendorf und Tschirn hervor, wenngleich pandemiebedingt in 2020 lediglich zwei Atemschutzübungen abgehalten werden konnten. Dem Klischee der Feuerwehr als Männerdomäne standen dann eindrucksvolle Zahlen bei der Nachwuchsgewinnung gegenüber: So beträgt der Mädchenanteil in Teuschnitz nach Ausführungen der Jugendwartin Lisa Strasser und des Kinderfeuerwehrbeauftragten Alexander Berthold mittlerweile 62 Prozent – ein Kräfteverhältnis von 18 zu elf. Letztgenannter bekam in seiner Funktion als Kassier zudem eine hervorragende Kassenführung bescheinigt. Die Entlastung der Vorstandschaft und des Kassiers erfolgte einstimmig.
Bewegende Momente gab es bei der darauffolgenden Kommandantenwahl: Der bisherige 2. Kommandant Reiner Förtsch ließ sich nach mehr als einem Vierteljahrhundert in Führungsverantwortung aus Altersgründen nicht erneut aufstellen. Von 1989 bis 2003 als Kommandant und ab 2009 als Stellvertreter habe er die Erfolgsgeschichte der Wehr maßgeblich mitgeprägt, wie Kommandant Christian Müller in einer Laudatio ausführte. „Die Mannschaft und auch ich sind dir zu größtem Dank verpflichtet“, bemerkte er sichtlich gerührt. Sowohl er als auch Bürgermeister Frank Jakob überreichten ein Abschiedspräsent. „Es war mir eine Ehre, euer 2. Kommandant zu sein“, bekannte auch Förtsch. Einen im letzten Jahr auf eigenem Territorium nötigen Brandeinsatz der Kameraden kommentierte er mit einem Anflug schwarzen Humors: „Ich wollte doch bloß gucken, ob ihr auch was könnt.“ Bei der Wahl selbst wurde Christian Müller mit einem beeindruckenden Ergebnis von 32 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung erneut an die Spitze der Wehr gewählt; ihm zur Seite steht nun Florian Trost als 2. Kommandant. Die weiteren Wahlergebnisse: Neuer Fahnenbegleiter ist Maximilian Greser; Markus Horn fungiert künftig als Gerätehauswart.
Für langjährige Vereinszugehörigkeit dankte Vorsitzender Tobias Neder folgenden Personen in Form einer Urkunde: 50 Jahre: Eugen Glöckl; 40 Jahre: Stefan Rebhan; 30 Jahre: Jörg Förtsch, Ulrich Förtsch, Sandra Wich; 25 Jahre: Bianca Gratzke, Uwe Schmidt; 20 Jahre: Stefan Schmidt, Lisa Strasser; zehn Jahre: Lukas Martin, Laura Pflüger, Sybille Schröder, Sebastian Skalischuß, Marius Sommer, Angelina Trost.