Risse und Schlaglöcher, Splittverlust, Flickschäden, schadhafte Randeinfassungen - Am Freitagnachmittag machte sich der Bauausschuss des Stadtrats Teuschnitz bei einer Ortsbegehung ein Bild von den Straßen in Haßlach. Die Bestandsaufnahme zeigt ein klares Bild.

Auch der Moosweg ist in einem schlechten Zustand.

Bei der Neuen Siedlung herrscht akuter Handlungsbedarf.

Bürgermeister Frank Jakob dokumentiert die Schäden - hier die schlechten Verfugungen bei Randeinfassungen Am Berg u. Bergbrunn.

Eine glatte 4 gibt es für die Rosengasse.

Querrisse in der Straße ´Bergbrunn´ bei den Straßeneinlaufschächten.

Bürgermeister Frank Jakob (FW) freute sich in seiner Begrüßung über das Interesse des Gremiums sowie einiger ebenfalls teilnehmender Stadträte zur ersten gemeinsamen Straßen-Begehung. Vor Ort sollen die Ausschuss-Mitglieder die Gemeindestraßen im Stadtgebiet mit Stadtteilen nacheinander in Augenschein nehmen und sie hinsichtlich ihres Zustands bewerten, um - nach Beendigung aller Rundgänge - im Stadtrat eine Prioritätenliste für die Sanierung erststellen zu können. Begonnen wurde am Freitag in Haßlach, wo teilweise akuter Handlungsbedarf besteht.

Die Bewertung erfolgt in fünf Kategorien: Allgemeine Unebenheiten, Risse und Fugen, Oberflächenschäden/größere Ausbrüche sowie Splittverlust und Flickschäden. Darüber hinaus werden auch die Randeinfassungen der Gehwege mit in den Fokus genommen. Das Bewertungsschema umfasst die Stufen 1 für keine Schäden über 2 und 3 für schwache bzw. mittlere Schäden bis hin zur Endstufe 4 für einen dringenden Handlungsbedarf an Erhaltungsmaßnahmen.

Die Begehung startete am Ortseingang, von Teuschnitz kommend. Hier fiel zunächst ein wohlwollender Blick des Gremiums auf den neuen - in guter Kooperation mit dem Landkreis - provisorisch mit Frostschutz angelegten Fußgängerweg an der Kreisstraße. Bei einer Ortsbegehung Ende Juli hatten die Anwohner vorgebracht, nur fußläufig auf der Kreisstraße zu ihrem Anwesen zu kommen. „Dies war gerade auch für die Kinder insbesondere im Winter gefährlich, wenn sie von der Schule nach Hause auf der Kreisstraße laufen mussten“, erläuterte der Bürgermeister, der das Anliegen bei der Straßenmeisterei vorgebracht hatte. Innerhalb kürzester Zeit konnte dieses Problem durch eine Verrohrung des Grabens gelöst und somit eine Gefahrenstelle entschärft werden. Hierfür dankte er. Die Sanierung der Kreisstraße ist vom Landkreis für das Jahr 2023 geplant. Laut Jakob habe die Hitze der Kreisstraße stark zugesetzt. Der durch die Hitze weichgewordene Teer sei durch den Schwerlastverkehr regelrecht herausgerissen worden, was besonders für Radfahrer und Motorradfahrer Gefahren mit sich bringe.

Die Besichtigung der Ortsstraßen begann „Am Berg“, Richtung Sport- bzw. Kompostplatz, wobei den Ausschuss-Mitgliedern vor allem die schlechten Verfugungen bei den Dreizeiler-Randeinfassungen ins Auge stachen. Da die Straße ansonsten in einem guten Zustand ist, erhielt diese die Bewertung 2 - ebenso wie der „Bergbrunn“ mit deutlichen Querrissen bei den Straßeneinlauf-Schächten. Top in Schuss ist die erst neu gemachte Straße „Am Roller“ mit einer glatten 1. Diese Bewertung schaffte an dem Tag einzig noch die Straße „Am Hügel“, die zwischen 1 und 2 eingestuft wurde.

Häufig gab es dagegen die Kategorie 3 - beispielweise für die Ringstraße, die Obere Trab sowie die Thüringer Straße, bei der durchgehend bis zur Kreisstraße Setzungen der Randbereiche festzustellen sind. Leider gab es auch mehrmals die schlechteste Bewertung. Eine durchgehend glatte 4 erhielt die Rosengasse. In diesem Zusammenhang teilte der Bürgermeister mit, dass die FWG, falls man bei ihr bleiben sollte, für das Jahr 2023 eine komplette wasserleitungstechnische Sanierung der Straße vornehmen wolle. Die Stadt wäre hier mit der „vollen Palette“ - sprich Kanal, Breitband-Ausbau usw. - dabei. Wie ein Spinnennetz durchziehen sich die Risse durch die Ringstraße. Die durch Frost stark in Mitleidenschaft gezogene Straße steht ebenfalls auf der Planliste der FWG für 2023; ebenfalls unter der - so der Bürgermeister - „rein spekulativen“ Voraussetzung, dass man bei der FWG bleibe. Aktuell ist die Straße mit einer 3 zu bewerten. Bei jeglichem Ausbau, betonte Jakob, erfolge gleich eine Umstellung der bestehenden Beleuchtung auf LED-Technik. „Die Kosten werden sich innerhalb ein paar Jahren amortisieren“, verdeutlichte er.

In einem sehr schlechten Zustand befindet sich der Gemeindeplatz mit der Bewertung 4. Hier hofft man, im Rahmen der angedachten Dorferneuerung zum Zug zu kommen. Ebenfalls die schlechteste Bewertung gab es für die Neue Siedlung, den Moosweg sowie die Straße zur Bastelsmühle. Die Besichtigung endete mit der Bewertung der Gemeindeverbindungsstraße Haßlach Richtung Lauenhain, mit einer Bewertung zwischen 3 und 4.

Die bei der Begehung gewonnenen Eindrücke bzw. festgestellten Mängel wurden vom Bürgermeister in einer Liste schriftlich festgehalten. Eine solche Zustandsbewertung soll für alle Stadtteile vorgenommen werden.