Gemeindeverbindungsstraßen von Wickendorf werden ausgebaut
Der Stadtrat Teuschnitz gab in seiner Sitzung am Montagabend grünes Licht für den Ausbau der beiden Gemeindeverbindungsstraßen nördlich und westlich von Wickendorf.
Der Ausbau von Wickendorf West zur Staatsstraße 17 umfasst eine Länge von 612 Metern. Hierfür fallen laut Planung durch das Ingenieur-Büro HTS Plan aus Kronach Schätzkosten von 604.000 Euro an. Für die 829 m lange Ausbaustrecke Wickendorf Nord zum Kreisel rechnet man mit Kosten von 790.000 Euro. Hinzu kommen jeweils Nebenkosten in Höhe von 12 Prozent.
Wie Bürgermeisterin Gabriele Weber (CSU) informierte, wird die Maßnahme westlich mit FAG-Mitteln (Finanzausgleichsgesetz) gefördert sowie die Maßnahme nördlich mit GVFG-Mitteln (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz). Beide Male hofft man auf einen höchstmöglichen Fördersatz. „Ein Geh- und Radweg wird nicht gefördert, da hierfür eine Frequenz von circa 1.500 Fahrzeugen pro Tag erforderlich ist. Die Verkehrszählung ergab jedoch lediglich 500 Fahrzeuge am Tag“, erklärte sie. Für den Ausbau wird nur geringfügiger Grunderwerb erforderlich. Wegen der Oberflächenwasserableitung wurden bereits mit den Landwirten und Grundstückseigentümern Gespräche geführt. Auch eine Vorbesprechung mit dem Landratsamt wegen naturschutzrechtlicher Belange ist bereits erfolgt. Dabei gab es - so die Bürgermeisterin - von allen Seiten Zustimmung für die Maßnahme.
„Die Straßen werden bestandsorientiert ausgebaut mit einer durchschnittlichen Breite von 6 m“, informierte Christina Kleylein von HTS-Plan, die das Bauvorhaben erläuterte. Bisher betrug die Straßenbreite im Durchschnitt etwa 5,5 m. Der Gesamtaufbau für beide Straßen beträgt 70 cm. Beide werden rechts und links mit Leitplanken gesichert. Bei einzelnen Abschnitten werden Entwässerungseinrichtungen eingebaut. Im Bereich Wickendorf West wird der in der Mitte der Maßnahme nach unten verlaufende Bachdurchlauf mit erneuert. „Das Wasser wird gesammelt und abgeleitet, damit die Anlieger keine Probleme damit bekommen“, versicherte die Planerin. Die bislang von Autofahrern schlecht einsehbare Kuppe wird behoben, um die Sicht zu verbessern. Markus Wachter (CSU/FWG) verwies auf dort oftmals auftretende Schneeverwehungen, sodass man nicht zu tief bauen sollte. Laut Kleylein müsse man für den Erhalt der Fördermittel die vorhandenen Richtlinien einhalten. Man werde den möglichsten Mindestwert anwenden. Zudem würden zusätzliche Entwässerungsmulden geschaffen „Momentan meint man ja fast, von einer Schanze zu kommen“, bestätigte Michael Hebentanz (FW) die schlechte Sicht. Er fragte nach, ob durch eine entsprechende Abflachung eine Sicht bis zum Ortsschild geschaffen werden könnte. Die Planerin antwortete, dass man die vorgeschriebenen Sichtfelder einhalte. Diese würden zwischen 130 und 140 m betragen. „Das ist eine Kostenfrage“, schaltete sich die Bürgermeisterin ein. Sollte Material übrig sein, könne man auffüllen - aber nur dann, da eine Förderung nicht erfolge. In allen Bereichen versuche man, so die Planerin, die Straße - sofern möglich - etwas anzuheben; zwischen fünf bis zehn Zentimeter über der aktuellen Straße. Die Zufahrt zum Parkplatz des Sportverein werde für eine bessere Zufahrt etwas geschoben.
Da es sich im Bereich Nord um Naturschutzgebiet handelt, müssen Rinnen und Bordsteine eingebaut werden. Die bestehende Entwässerung wird neu angelegt. Im Bereich Wiesenmühle muss der Gehweg zum Teil neu angelegt werden. „Er wird verbreitert und verschiebt sich ein wenig nach oben“, erläuterte Kleylein. Grunderwerb werde hierfür aber nicht erforderlich. Bauende sei kurz nach der Zufahrt zur Kläranlage. Erneut Hebentanz erkundigte sich nach der technischen Machbarkeit eines Gehwegs beim Sportverein als Anbindung zum vorhandenen Wirtschaftsweg. Laut der Planerin gäbe es hierfür wegen der zu niedrigen Fahrzeugfrequenz keine Förderung. Aufgrund der abfallenden Böschung müsste das komplette Gelände aufgefüllt und profiliert werden. Bei einem geschätzten Aufwand von 50 Euro bis 60 Euro pro Meter ergäben sich Kosten von insgesamt rund 30.000 Euro. „Machbar ist alles. Es geht um die Verhältnismäßigkeit“, verdeutlichte sie. Der Beschluss für den Ausbau der beiden Gemeindeverbindungsstraßen in der vorgestellten Form erfolgte einstimmig. Der sich bereits in Vorbereitung befindliche Zuwendungsantrag wird in Kürze eingereicht. Mit einer Realisierung eines Teilabschnittes ist noch heuer zu rechnen. Mit welcher Straße man - hoffentlich bereits im Frühjahr - beginnt, steht noch nicht fest.
Informationen/Sonstiges
Die Bürgermeisterin bestätigte den Termin für die Stadtrats-Klausur am 2. und 3. März in Feuerstein und bedauerte, dass einige Gremiumskollegen nicht teilnehmen. In der letzten Verwaltungsgemeinschafts-Sitzung wurde beschlossen, dass die - alle fünf Jahre in einer anderen Rennsteigkommune stattfindende - Rennsteigmesse 2020 von Teuschnitz ausgerichtet werde. Der genaue Termin wird in der nächsten Arge-Sitzung festgelegt. Am 23. Januar ist die Submission des - im Rahmen der Neugestaltung der Stadtmitte erfolgenden - Bauabschnitts 1 vom Kräutergarten bis Spielplatz. Nach der Prüfung soll die Vergabe schnellstmöglich erfolgen. Weiter informierte sie, dass man ab dem 1. Januar mit Norbert Wurst einen neuen Klärwärtermeister eingestellt habe. Alexander Fehn (SPD) überreichte ihr ein von den örtlichen Vereinen erarbeitetes Nutzungskonzept für die alte Wickendorfer Schule. 3. Bürgermeister Werner Neubauer (CSU/FWG) erkundigte sich bezüglich des eingereichten Antrags der Feuerwehr Haßlach auf DSL-Anschluss im örtlichen Feuerwehrhaus. Laut Weber prüfe man vorliegende Angebote. Man sei sich noch nicht schlüssig, welche Technik verwendet werden soll. Die Entscheidung gelte dann auch für andere Feuerwehren mit dem gleichen Problem - wie beispielsweise auch die Wickendorfer Wehr.