Freie Fahrt zwischen Teuschnitz und Wickendorf
Die ausgebaute Gemeindeverbindungsstraße mit Radweg zwischen Teuschnitz und Wickendorf wurde ihrer Bestimmung übergeben. Die Freude über das „Happy End“ der Baumaßnahme ist groß.
„Die Maßnahme ist sehr gut gelungen“, freute sich Bürgermeister Frank Jakob (FW) bei der offiziellen Verkehrsfreigabe am Freitagmittag. Beim Corona-bedingt nur im kleinen Rahmen erfolgenden Festakt ließ er noch einmal die beiden Projekte Revue passieren, deren Grundstein schon vor drei Jahren gelegt wurde. Bereits in der Stadtrats-Sitzung vom 22. Januar 2018 hatte das Planungsbüro die Eckdaten für den Ausbau des Teilstücks vorgestellt.
„Demnach wurde festgestellt, dass der Ausbau auf einer Länge von 829 m mit reinen Baukosten von 790.000 Euro zu Buche schlagen wird, ohne Nebenkosten wie Ingenieur-Honorar usw.“, erläuterte der Bürgermeister. Die Straßenbreite war mit 6 m vorgesehen. Der Radweg wäre nicht förderfähig gewesen, da die erforderliche Verkehrsbelastung der Straße nicht vorlag. Der Stadtrat stimmte der geplanten Maßnahme damals einstimmig zu. Die Entwurfsplanung für die Straße und den Radweg übernahm das Büro HTS aus Kronach, das dann auch die nunmehrige Baumaßnahme als Bauleitung begleitete. Hierbei galt sein Dank insbesondere Thomas Kleylein.
Aufgrund der Haushaltssituation 2019 musste die Maßnahme in das Jahr 2020 verschoben werden. „2020 wurde seitens des Bundes ein Förderprogramm zur Klimaschutzinitiative aufgelegt. Über dieses Programm war unter anderem auch die Förderung neuer Radwege möglich“, freute er sich über den schließlich erfolgten Zuwendungsbescheid in Höhe von 36.230 Euro. Ein Förderantrag wurde auch für den Straßenbau gestellt mit Gesamtkosten von 981.000 Euro, wovon letztlich 836.000 Euro förderfähig waren. Zugesagt wurden hierfür Mittel von 680.000 Euro und somit eine Förderung von 80 % der förderfähigen Kosten. Den Zuschlag unter mehreren Bietern erhielt die Fa. Strabag, die auch schon die andere Gemeindeverbindungsstraße von Wickendorf zur KC 17 gebaut hatte. Am 16. März dieses Jahres fand die erste Baustellen-Besprechung vor Ort statt. Die Arbeiten dauerten - nach einigen Unterbrechungen aufgrund des langen Winters - bis Ende Juni.
„Die Maßnahme ist bis auf die endgültige Beschilderung, wofür bereits der Auftrag erteilt wurde, sowie die Neuanpflanzungen abgeschlossen“, erklärte Jakob. Sein Dank galt der bauausführenden Firma mit Polier Mario Triebel und Bauleiter Stefan Köhler für das gute Miteinander sowie den angrenzenden Grundeigentümern für ihr Entgegenkommen; musste man doch für die Baumaßnahme Teilstücke erwerben bzw. benötigte die Baufirma Flächen zur Lagerung von Material und Maschinen. Seinen Mitarbeitern der Verwaltung und des Bauhofs dankte er ebenso wie der Regierung von Oberfranken und dem Landratsamt Kronach mit Landrat Klaus Löffler für die Unterstützung.
„Der Radweg muss leider, wie auch schon vorher, die Straße kreuzen, da sich das letzte Stück vor Wickendorf auf der rechten Seite im FFH-Gebiet befindet. Der Naturschutz hat dort höchste Priorität“, betonte der Bürgermeister. Auf der Straße wird es wegen der Überquerungen Geschwindigkeitsbeschränkungen geben müssen. Der Radweg wurde vom Verlauf her dem bestehenden Geländeverlauf angepasst; da der Aufwand für Böschungen usw. sonst zu hoch geworden wäre. Die Leitplanken wurden nach den Vorschriften für Straßenbau ausgeführt, wurden also nur dort angebracht, wo tatsächlich notwendig. Auch hier waren der Stadt die Hände gebunden
„Ich bin überzeugt, dass wir nun wieder eine Lücke im Puzzle unserer schlechten Straßen geschlossen haben“, so das Stadtoberhaupt. Gleichwohl wisse man, dass es noch viele Lücken gebe. Diese versuche man, im Rahmen der zur Verfügung stehenden finanziellen Möglichkeiten, nach und nach zu schließen. Abschließend dankte er dem Stadtrat, der die Maßnahme von Anfang an mitgetragen und stets Anregungen und Hinweise mit eingebracht habe. „Unsere Heimatstadt wurde damit wieder ein Stück attraktiver“, zeigte er sich sicher.
Mit sorgsam ausgewählten Worten aus der Bibel erbat Dekan Detlef Pötzl den Segen und den Schutz Gottes für alle Nutzer der Straße. Wie wichtig diese Verkehrsinfrastruktur sei, merke man erst, wenn man Umwege fahren müsse. Für den Bau einer Straße sowie eines Radwegs bedürfe es des Einsatzes vieler. Umso größer sei die Freude, wenn eine Maßnahme am Ende gut gelungen sei.
Nachdem der Bürgermeister das symbolische Absperrband durchschnitten hatte, hieß es dann auch offiziell: Freie Fahrt nach Wickendorf!