Erlebnistage haben nicht zu viel versprochen
Aus Sicht der Veranstalter waren die Erlebnistage Körper Seele Geist ein voller Erfolg. Auch die Besucher äußersten sich durchweg positiv.
Den Vortrag über Achtsamkeit anhören, dem Ensemble Jazz Melange lauschen und dabei etwas Schnuckliges trinken, vielleicht gleich Mittagessen oder erst noch eine Klangschalenmassage genießen – wer am Wochenende zu den Erlebnistagen Körper Seele Geist nach Teuschnitz gekommen war, hatte die Qual der Wahl. Viele Besucher lösten dieses Dilemma ganz pragmatisch und machten in aller Ruhe einfach alles der Reihe nach durch. Und wer nicht alles an einem Tag schaffte, kam am nächsten wieder, wie ein Gast aus Lobenstein. „Es hat uns so gut gefallen gestern!“. Eine Besucherin aus Wiesbaden hat den Frankenwald und seine Bewohner so in ihr Herz geschlossen, dass sie ernsthaft darüber nachdenkt, hier ihren Ruhestand zu verbringen. „Es ist so wohltuend, dass bei dieser Veranstaltung nicht der Kommerz im Vordergrund steht“, sagte sie.
Natürlich müssen Aussteller, Gesundheitsanbieter und das Catering-Team auf ihre Kosten kommen. „Wir messen den Erfolg der Erlebnistage weniger nach Besucherzahlen, als daran, wie zufrieden die Akteure und die Gäste sind“, erläutert Annette Dix vom Organisationsteam, „und demnach können wir stolz und glücklich sein.“ Dem stimmt auch Hans-Peter Müller, der Vorsitzendes des Arnika-Vereins zu. Alle hätten sich viel Mühe mit der liebevollen Gestaltung der ansonsten recht nüchternen Seminarräume der Arnika-Akademie gegeben. „An jeder Ecke gibt es einen Blickfang.“
Als eine ganz besondere Veranstaltung bezeichnete der Kronach-Creativ-Vositzende Rainer Kober die Erlebnistage. Diese seien „freilich kein Dorffest“, sagte er in Anspielung auf die Bayern-3-Sause vom September. Hier träfen sich Menschen, die sich auf ihre Gesundheit, das Miteinander und ein Stück weit auch auf sich selbst orientierten. Sein Dank galt den zahlreichen Mitwirkenden des Erlebnisteams von Kronach Creativ, die in Kooperation mit der Arnikastadt und der Arnika-Akademie Teuschnitz und dem Agrotourismus Frankenwald zum zweitägigen Event eingeladen hatte.
Laut Teuschnitz’ Bürgermeisterin Gaby Weber träfe das Motto der Erlebnistage den Zeitgeist. Viele Menschen suchten nach inrerer Ruhe, Balance und gesunder Ernährung. Vor zehn Jahren hätte sich Teuschnitz um die Themen Gesundheit und Natur positioniert, was letztendlich zur Gründung der Arnika-Akademie geführt hatte. Sie freute sich über den Zuwachs von Ausstellern und Gästen: „Laufen Sie in Ruhe durch, genießen Sie, was geboten wird!“.
Da ließ sich niemand groß bitten. Die Kinder lachten mit der Clownstruppe „Freudenträner“ und bastelten mit dem jungen Team des Spielmobils vom Keisjugendring oder ließen sich schminken. Andrang herrschte durchgängig bei den Mikroskopen, die Christine Neubauer und Thomas Rebhan von der Ökologischen Bildungsstätte aufgebaut hatten. Die Kinder staunten nicht schlecht, wie schön Insekten in Nahaufnahme aussehen.
Wenn die Kinder glücklich sind, haben auch die Eltern etwas davon. Die konnten in Ruhe über die Marktstände schlendern und hatten Zeit für Gespräche an den vielen Infoständen der Direktvermarkter, Gesundheitshöfe, dem Agrotourismus oder dem Arnika-Verein. Vor allem aber war das Interesse am Angebot der alternativen Gesundheitsanbieter groß. Im dritten Jahr der Veranstaltung war von Berührungsängsten nicht mehr viel zu spüren: Viele Gäste nahmen eine Behandlung auf dem Shiatsu-Stuhl war, ließen sich auf eine meditative Körperreise mitnehmen oder von lateinamerikanischen Rythmen zum Tanzen animieren. Das Angebot an Musik und Klang war äußerst vielfältig: Neben Klangschalen in allen Größen gab es handgemachte Musik von Ute Fischer Petersohn, der Band artYshock und dem jungen Ensemble Jazz Melange der Musikschule Kronach.
Als Bereicherung wurden die Vorträge empfunden um die Themen Psychologie, Ernährung und Gesundheit. Beim Vortrag von Prof. Dr. Niko Kohls zum Thema Achtsamkeit am Sonntagvormittag war der Raum brechend voll.
Auch die Bilanz des Arnika-Cafés und der Schauküche war positiv. „Ich hatte jede Menge Essen vorbereitet und war in kürzester Zeit ausverkauft“, freute sich Genussbotschafterin Kerstin Rentsch.
„No, hat doch alles gepasst!“, resümierte Helmut Wagner vom Cateringteam. Welcher Oberfranke könnte sich ein schöneres Lob vorstellen?