Eine neue Zubringerleitung für Teuschnitz
Bereits in seiner Januar-Sitzung fasste der damalige Stadtrat den Grundsatzbeschluss für die Planung einer neuen Zubringerleitung nach Teuschnitz. Bei der Sitzung am Montag wurde nunmehr der aktuelle Sachstand vorgestellt.
Der Tagesordnungspunkt war zuletzt in der Sitzung vom 2. März behandelt und dabei dem Ingenieurbüro SRP aus Kronach der Planungsauftrag erteilt worden. Grundlage für die Planung der Zubringerleitung von Teuschnitz zum FWO-Abgabeschacht war die hydraulische Berechnung für den Stadtkern von Teuschnitz. Die Planungen waren zuvor bereits in der Sitzung vom 27. Januar vorgestellt und der Grundsatzbeschluss gefasst worden. Am 22. Juni fand ein Gespräch mit SRP im Rathaus zwecks Abstimmung des weiteren Vorgehens statt.
Wie Bürgermeister Frank Jakob (FW) informierte, kommt aktuell die circa 2,7 km lange Zuleitung für die Stadt Teuschnitz vom Hochbehälter oberhalb des alten Sportplatzes aus Richtung Reichenbach. Für die neue Anbindung der Stadt wurden zwei Varianten durchleuchtet - so die Erneuerung der bisherigen Trasse mit Strukturverbesserungen und verschiedenen Möglichkeiten einer Anbindung oder - wie im Januar bereits beschlossen - der Bau einer komplett neuen, durch das Kremnitztal führenden Zubringerleitung.
Mittels einer Präsentation stellte Claudia Stephan vom Büro SRP die Aufgabenstellung, Aufbau und Ziele der Berechnung, die Berechnungsergebnisse, den Planungsstand sowie die weitere Vorgehensweise vor. Für die Planungen war der Bedarf an Trinkwasser von täglich 125 m³, für Löschwasser von 48 m³ pro Stunde sowie des Versorgungsdruckes von 3,0 bar ermittelt worden. In ihrem Fazit empfahl sie die Anbindung an die FWO zur Verbesserung des Vordruckes (rund 4,0 bar im Ruhedruck), die Ausbildung einer Hoch- und Niederzone zur Einstellung der optimalen Druckverhältnisse, einen Austausch der eine zu geringe Fließgeschwindigkeit aufweisenden Leitungen sowie die Erneuerung der Zubringerleitung (größere Dimension) zur Reduzierung der Leitungsverluste bis in die Ortschaft. Für die Löschwasser-Entnahme im südlichen Stadtgebiet empfahl sie, die Leitungsdimension von DN 80 auf da 140 im Bereich der Hauptstraße (rund 550 m) auszutauschen.
Gemeinsam mit der Stadt habe man - so die Planerin - die am optimalsten erscheinende Lösung einer Anbindung beim Abgabeschacht der FWO entwickelt. Die Leitung soll das Tal der Kremnitzmühle durchqueren, dann den Waldweg hoch und über die Flurwege bis hin zum Knock verlaufen und dort an das bestehende Netz angebunden werden. „Das hat auch den Vorteil, dass es sich dabei nur um sehr wenig privaten Grund handelt“, führte sie aus. Derzeit ist das Büro mit der Fertigstellung der Entwurfsplanung inklusive Kostenberechnung beschäftigt. Im Herbst soll die Ausschreibung auf den Markt kommen, um im Frühjahr mit der Bauphase beginnen zu können. Der Förderantrag nach RZWas 2018 wurde bereits im April eingereicht. Man rechnet mit einem Bescheid in den kommenden Tagen sowie Gesamtkosten, inklusive Baunebenkosten, von 1.175.720 Euro netto.
Auf Rückfrage von Michael Hebentanz (FW) bestätigte Stephan, das Problem der Stagnationsbereiche durch die Maßnahme nicht in den Griff zu bekommen. Hierfür seien weitere Maßnahmen notwendig. Markus Wachter (CSU/FWG) fragte nach, ob es durch einen verstärkten Druck zu Schwierigkeiten bei den Leitungen kommen könne. Bei alten Leitungen könne es - so die Planerin - zu Rohrbrüchen kommen. Diese Leitungen müssten aber aufgrund ihrer Beschaffenheit dann sowieso in absehbarer Zeit ausgetauscht werden. Wahrscheinlich werde anfangs das Wasser etwas trüber sein, was sich aber nach ein, zwei Wochen lege. 3. Bürgermeisterin Susanne Daum (MiM) erachtete eine Verbesserung für die Anwohner im nördlichen Raum für unbedingt notwendig, nachdem diese schon jahrzehntelang Probleme mit dem Druck hätten. Hedwig Schnappauf (FL) erkundigte sich nach dem Verbleib des alten Hochbehälters. Dieser wird aufgelassen und dadurch, solange noch kein Rohrbruch drauf ist, als Löschwasserbehälter nutzbar.
Laut dem Kommandanten der Teuschnitzer Wehr, Christian Müller, ist die Wasserleitung ab der Grenze Körnergasse, Sparkasse bereits aus den 60er-Jahren. Wenn man mit 8 bar draufgehe, kämen vielleicht 300 Liter raus. „Wir bräuchten aber 800 bis 1.000 Liter“, prangerte er an. Die Leitungen Am Torberg oder bei der Stadtmauer seien einen „Katastrophe“, was beim anstehenden Straßenneubau zu berücksichtigen sei. Im Bereich Löschwasser-Technik hätte man hier ohne Teiche oder Behälter keine Chance.
„Die Sicherstellung der Wasserversorgung und des Löschwassers sind eine absolute Pflichtaufgabe“, verdeutlichte auch der Bürgermeister, diese Maßnahme unbedingt angehen zu müssen. „Trinkwasser ist die Grundlage unseres Lebens. Das Geld sollte es uns wert sein“, stellte er heraus. Die Stadt muss in die Grundstücksverhandlungen treten. SRP hat bereits Angebote für Baugrund-Untersuchungen und Kampfmittelvorerkundung eingeholt. Diese sollen in der nächsten Stadtrats-Sitzung vergeben werden.
Viele Themen in Rappoltengrün und Haßlach
Der Bürgermeister freute sich über konstruktiv verlaufende Ortsbegehungen des Bau- und Umweltausschusses in Rappoltengrün und Haßlach. Dabei hatte sich das Gremium ein Bild von zahlreichen anstehenden Maßnahmen gemacht (wir berichteten). In diesem Zusammenhang teilte er mit, dass der Wasserstand des undichten Teiches in Rappoltengrün nach den Reparaturmaßnahmen steige. Laut Bauhof-Mitarbeiter Christian Müller sei er aber noch immer nicht ganz dicht, sodass man das Problem weiterhin angehen müsse. Die Beweidung im Hang gegenüber der Rappoltengrüner Kläranlage wurde - nach einem Gespräch mit Dietrich Förster vom Naturpark Frankenwald - auf den Weg gebracht. Der Bereich wird eingezäunt. Durch Haßlach wurde man vom ehemaligen Stadtrat Werner Neubauer geführt. Für die Reinigung des Haßlacher Dorfteichs müsse man eine kleine ferngesteuerte Raupe ausleihen, um damit rund 50 m auszubaggern. Auf Anregung der Bürger werden an verschiedenen Stellen im Ort Hundetoiletten aufgestellt.
Grünes Licht gab es für die Bauvoranfrage einer Abweichung vom Bebauungsplan im Baugebiet Teuschnitz-Aue. Peter Pensold möchte das Grundstück in der Petrus-Zweidler-Str. 13 erwerben und bebauen. Der Bauplanentwurf sieht die Errichtung eines Carports außerhalb der festgesetzten Baugrenze vor. Die Zustimmung erfolgte unter der Auflage eines etwaigen Regressverzichts; sollte evtl. ein Schneepflug Matsch oder Salz an den Carport schleudern. „Wir haben in dem Baugebiet viele Anfragen; gerade von jungen Leuten“, freute sich Jakob.
Bekanntgabe Beschlüsse aus letzter nichtöffentlicher Sitzung:
Beschlossen wurde die Anschaffung zweier Geschwindigkeitsanzeigetafeln der Fa. Wavetec Radar Solutions aus Solingen zum Angebotspreis von 3.553,08 Euro. Zudem erfolgte ein Grundsatzbeschluss hinsichtlich des Grundstückspreises für den Verkauf/Kauf gemeindlicher Grundstücke, wobei man den Richtpreis des Gutachter-Ausschuss des Landkreises Kronach zugrunde legen wird.
Informationen/Anfragen:
Das Mobilitätskonzept des Landkreises ist seit 1. August im Betrieb. Erwartungsgemäß gebe es - so der Bürgermeister - an manchen Stellen Nachbesserungsbedarf. Von der Bevölkerung seien im Rathaus viele Hinweise, Bedenken und Anregungen eingegangen; aber auch Lob für die Querverbindungen und Rufbusse. Hinsichtlich der Verbesserungsvorschläge fand ein sachlich verlaufendes Treffen im Rathaus mit Wortführern aus allen Ortsteilen statt, wobei es insbesondere um den Schul- und Werkverkehr Richtung Tettau ging. Die in einem Protokoll zusammengefassten Punkte wird Jakob mit der Projektleiterin Gabriele Riedel im Landratsamt besprechen; die Ergebnisse im Mitteilungsblatt veröffentlichen. „Es dauert halt, bis sich das einspielt“, bat er um Geduld.
Nach dem zweiwöchigen Betriebsurlaub hat die Fa. Reso GaLaBau die Baumaßnahmen in der Stadtmitte wieder aufgenommen. Ab Donnerstag wird die Firma mit verstärkter Mannschaft am Start sein. Während sich der eine Trupp Richtung Kriegerdenkmal vorarbeitet, nimmt sich der zweite des Bereichs zur Sparkasse hin an. Zu Verzögerungen kam es bei der Baustelle in der Weidenstraße. Nach einem ebenfalls zweiwöchigen Betriebsurlaub sollte es hier Ende Juli weiter gehen. Da sich über Tage hinweg nichts tat, hakte Jakob bei der Firma nach. Laut Auskunft des übergeordneten Bauleiters waren die Mitarbeiter beim Anbau am eigenen Betriebsgelände im Einsatz. Am Sitzungstag nahmen sie nunmehr wieder ihre Arbeit auf. Hedwig Schnappauf (FL) mahnte in diese Zusammenhang an, endlich die Straßenlampen in der Gartenstraße wieder anzuschließen. Michael Hebentanz (FW) fragte hinsichtlich des großen freien Areals in der Weidenstraße nach. Laut dem Bürgermeister ist dies als Grünfläche mit einem Zuweg zur Haustür vorgesehen. 2. Bürgermeisterin Karin Bayer (SPD) regte in dem Bereich evtl. Parkplätze für Wanderer an. Dies sei zu spät, entgegnete der Bürgermeister, da die neuen hohen Bordsteine nicht zum Überfahren geeignet seien. Markus Wachter (CSU/FWG) bat um Aufstellung eines kleinen Containers mit ein oder zwei Tonnen Splitt auf dem Wickendorfer Friedhof, damit Grabbesitzer die Löcher in den Wegen auffüllen könnten. Dem kommt man nach. Mario Stingl (SPD) fragte wegen des verschwundenen Bushalteschilds in der Stadtmitte nach. „Das ist uns auch ein Rätsel“, entgegnete Jakob. Eine Anzeige gegen unbekannt werde wohl nichts bringen. Am Sitzungstag wurde nunmehr ein neues Schild mit neuem Fahrplan aufgestellt.