Bei der Stadtrats-Sitzung am Freitag im Café der Arnika-Akademie blickte Bürgermeisterin Gabriele Weber auf ein arbeitsintensives Jahr zurück. Es wurden Projekte von insgesamt 16 Millionen Euro auf den Weg gebracht beziehungsweise realisiert.

Die finanziellen Verhältnisse haben sich weiter gebessert. Erneut erhielt man Stabilisierungshilfe von 100.000 Euro, womit die Stadt als Pilotgemeinde des Programms nunmehr bislang von circa 6,5 Millionen Euro profitierte. „Auch darüber hinaus stellt der Freistaat derzeit für Investitionen und Projekte sehr viel Geld zur Verfügung“, würdigte Bürgermeisterin Gabriele Weber (CSU) in ihrem Jahresrückblick.

Die fertiggestellte Maßnahme Spielplatz, Festplatz und Kulturwiese wurde nach einjähriger Bauzeit am 12. Mai eingeweiht. Die circa 2 Mio. Euro teure Maßnahme wird mit 80 % über die Städtebauförderung bezuschusst. „Der Spielplatz wird sehr gut angenommen, auch von Familien aus anderen Orten“, freute sie sich. Nach langem Anlauf wurde im September mit dem Bauabschnitt II des Umbaus Stadtmitte vom Rathaus bis Pfarrhaus begonnen. Der Schlossgarten ist als erster Abschnitt in Arbeit. Dabei wurden der neue Parkplatz an der Kirchstraße angelegt, Wegeeinfassungen gebaut, Anpflanzungen vorgenommen, Fundamente der Türme des Stadtschlosses freigelegt und das Wasserspiel vor dem Rathaus angelegt. Mit den noch anstehenden Maßnahmen werden die Kosten auf circa 2 Mio. Euro geschätzt.

Auf das 6,3 Mio. Euro-Projekt „Schwarzes Kreuz“ erhält die Stadt einen Höchstzuschuss von 90 %: 4,772 Mio. Euro vom Freistaat; 338.000 Euro von der Oberfrankenstiftung. Der bauliche Ablauf ist aufgrund der Ensemblelage, Nachbargebäude und baulich-technischer Anforderungen eine große Herausforderung. „Wir hätten uns einen zügigeren Bauablauf gewünscht“, bedauerte sie. Zwecks einer Identität mit den Bürgern wurde im Oktober eine Bürgergemeinschaft gegründet. Bisher wurden 64 Anteile gezeichnet; Wunschziel sind 100.

Teuschnitz wurde in das Kommunalinvestitionsprogramm Schule (KIP-S) zuzüglich FAG-Mittel aufgenommen. Die circa 3,5 Mio. Euro teure Maßnahme mit Sanierung des Schulschwimmbades mit neuen Umkleidekabinen, Schwimmbadtechnik, Verlegung der Schwimmaufsicht und Belüftung, dem Abriss der alten Stützmauern und Neuanlegung einer Hangterrasse sowie Neugestaltung des Grundschulpausenhofs läuft seit Sommer 2019. Das Schwimmbad ist bereits entkernt; die Stützmauer wird in neuer, terrassierter Form und mit Schiefer wieder aufgebaut. Es entstehen Pflanzflächen. Der Pausenhof wird neu gepflastert.

Auch in den Ortsteilen tut sich einiges
Der Startschuss zur Dorferneuerung Haßlach fiel Ende 2019. Derzeit läuft die Ausschreibung für ein Planungsbüro zwecks Erarbeitung eines Konzepts, in das die Bürger mit einbezogen werden. Diese hatten bereits in einer Bürgerversammlung ihre Wünsche eingebracht - so eine Freiflächengestaltung, Sanierung des Bachbettes und Schaffung eines Gemeinschaftshauses. In Wickendorf ist die Sanierung Alte Schule im Gange. Im Erdgeschoss entstehen Gemeinschaftsräume für die Vereine und Dorfgemeinschaft, eine Küche sowie ein Lager; im Obergeschoss drei Mietwohnungen. Die Maßnahme ist mit 1,4 Mio. Euro geplant. „Das wird ein Schmuckstück in der Ortsmitte von Wickendorf“, zeigte sich Weber sicher. Die ideale Ergänzung ist der Abbruch des Haase-Hauses und Errichtung einer Parkfläche mit Kosten von circa 100.000 Euro. Der knapp 1 Mio. Euro teure Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße von Wickendorf zur Kapelle wurde zügig durchgeführt; hielt aber wegen der Durchquerung der Gashauptleitung des Bayernwerkes eine große Herausforderung parat. Begonnen wurde 2019 mit dem Ausbau der Garten-/Weidenstraße BA I als Folgeprojekt Reichenbacher Straße. Die Zufahrt zum Markt Neubauer konnte zeitgerecht hergestellt werden; die Kanalleitung in der Weidenstraße ist im Bau. Die Kosten belaufen sich auf circa 910.000 Euro.

Aufgrund stetiger Nachfrage wurde in Teuschnitz im BA II des Baugebiets in der Petrus-Zweidler-Straße Baurecht für zehn Häuslebauer geschaffen. Der Preis ist mit 42 Euro/m² sehr günstig. Zwei Bauplätze sind verkauft; zwei reserviert. Für die Erschließung entstanden Kosten von 475.000 Euro. Als Ergebnis einer Bedarfsermittlung erfährt der Kiga Teuschnitz heuer den Anbau einer Kinderkrippe. Mit der 660.000 Euro-Maßnahme wird Platz für 100 Krippen- und Kindergartenkinder geschaffen.

Die Straßenausbaubeitragssatzung ist Geschichte. Im Zuge einer Härtefallregelung wird Bürgern, die in den letzten fünf Jahren Ausbaubeiträge gezahlt haben, teilweise eine Erstattung ermöglicht. Die Abschlussbescheide für die Entwässerungseinrichtung wurden kürzlich versandt. Die Abrechnung erging nach Schlussrechnung für die Reichenbacher Straße. Die meisten Beitragszahler erhalten eine kleine Rückzahlung. „Das kommunale Städtebauförderprogramm ist ein voller Erfolg“, freute sie sich über bislang 39 erfolgte, davon 26 bewilligte Anträge. 2019 hatten 14 Hauseigentümer das Programm in Anspruch genommen. Durch einen Gesamtzuschuss von 250.000 Euro, davon 50.000 Euro von der Stadt, konnten Investitionen von circa 833.000 Euro generiert werden.

Was sonst noch wichtig war / Ausblick und Dank
Im März 2019 wurde in Teuschnitz die Misereor-Fastenaktion des Erzbistums Bamberg eröffnet. Sven Schuster wurde als Nachfolger des am 30. April 2020 ausscheidenden Geschäftsstellenleiters Thomas Weber vorgestellt. Die Planung der Rennsteigmesse 2020 ist in vollem Gange. Am 18. Mai wurde der Brunnen in Haßlach eingeweiht. Die Arnikastadt freute sich über regen, auch internationalen Besuch. Beim oberfränkischen Bauseminar der Regierung in Bayreuth sprach die Bürgermeisterin zum Thema „Eine Stadt wird zur Marke“. Die Firma ASCO ging insolvent; der Orts-Caritasverbands Teuschnitz löste sich auf.

In ihrem Ausblick auf 2020 verwies Weber auf die Kommunalwahlen, den Umbau/Sanierung der Hauptstraße 12 mit einer Investition von 1,5 Mio. Euro, den BA II der Gemeindeverbindungsstraße Wickendorf und die Schaffung eines Tourismus-/Info-Centrums in der Hauptstraße 23. Es muss ein Pächter für das Schwarze Kreuz gesucht und die Ausstattung der Gastwirtschaft festgelegt werden. Fertiggestellt werden sollen die Stützmauern der Schule, der BA II der Stadtmitte, die Gartenstraße und Weidenstraße, die Alte Schule Wickendorf und der Parkplatz neben dem FFW-Haus.

Ihr Dank galt abschließend der bayerischen Staatsregierung, der Regierung von Oberfranken, dem Landratsamt Kronach, der Firma Cima Stadtmarketing, dem Stadtrat und Bauhof, der Verwaltung, den Rettungsorganisationen, Vereinen sowie allen Ehrenamtlichen. An den Stadtrat sowie an ihren Nachfolger beziehungsweise ihre Nachfolgerin im Amt appellierte sie, auch weiterhin so vertrauensvoll zusammenzuarbeiten. Dem Dank schlossen sich Stefan Raab und Karin Bayer an, die namens der CSU/FWG- beziehungsweise SPD-Fraktion das gute Miteinander ebenso herausstellten wie Susanne Daum namens der Rappoltengrüner Bevölkerung. Die Bürgermeisterin habe - würdigte Raab - das Gesicht der Stadt so maßgeblich positiv verändert wie bislang niemand zuvor.