Ein erfolgreiches Jahr für die Arnikastadt
Im Mittelpunkt der Teuschnitzer Stadtrat-Sitzung von Montagabend stand der Jahresrückblick von Netzwerkmanager Oliver Plewa. Dieser freute sich über ein sehr erfolgreiches Jahr der Arnikastadt Teuschnitz. Die Zeichen stehen auch weiterhin auf Wachstum.
„Die Arnikastadt Teuschnitz entwickelt sich zur Marke und das Projekt gibt wichtige Impulse für die weitere Stadtentwicklung“, freute sich Netzwerkmanager Oliver Plewa in seinem positiven Jahresrückblick. Die Ziele des Netzwerkmanagements wurden erfüllt, teilweise sogar übertroffen - beispielsweise bei den Besucherzahlen. So besuchten 2017 rund 60 Besuchergruppen den Kräuterlehr- und Schaugarten beziehungsweise die Arnika Akademie. Das Arnikafest zog rund 1.000 Besucher, die Erlebnistage „Körper-Seele-Geist“ rund 1.500 Besucher an. Das Arnika-Café hatte elf Mal geöffnet. In der Arnika Akademie fanden 21 Einzelveranstaltungen statt. Die Weiterbildung zum - bundesweit ausschließlich in Teuschnitz angebotenen - zertifizierten TEH-Praktiker war 2016/17 und 2017/18 jeweils mit 18 Teilnehmer/-innen ausgebucht. Die Gesamtbesucherzahl betrug 5.000 Personen zuzüglich der Einzelbesucher. „Das ist eine deutliche Steigerung im Vergleich der letzten vier Jahre“, verdeutlichte er.
2017 waren weitere wichtige Schritte auf dem Weg zum Kräuterzentrum in Oberfranken unternommen worden. Der Verein entwickelt sich zum Unternehmen. Die Betriebswirtschaft wird wichtiger. Die Arbeitskraft kann beziehungsweise muss zunehmend entlohnt werden. „Gleichzeitig wird das Ehrenamt weiterhin eine sehr wichtige Rolle in vielen Bereichen spielen“, verdeutlichte Plewa. Ziele für 2018 sind eine Verlagerung seines Büros in die Arnika Akademie. Der Laden „Naturmanufaktur“, der Anfang Mai Eröffnung feiert, soll sich mit einem Produktsortiment aus der Region, bei Einheimischen und Besuchern etablieren. Die Weiterbildung zum/zur zertifizierten TEH-Praktiker/-in soll weiter zielgerichtet beworben und in den Abläufen optimiert werden. Man hoffe, Kräuter für die Produkte der Naturmanufaktur von Landwirten aus der Region generieren, weitere TEH-Module ab 2019 anbieten und die Lehr- und Schauküche durch die Entwicklung von Angeboten besser auslasten zu können.
Der Kurs zum TEH-Praktiker, der im September startet, ist schon jetzt ausgebucht. Sollten weitere Anmeldungen hinzukommen, erwäge man, einen zweiten Kurs anzubieten. In seiner Vorschau verwies er auf das abwechslungsreiche Jahresprogramm, ersichtlich auf der Homepage www.teuschnitz.de. Ab 21. April findet ein Artenkenner-Seminar mit drei Modulen statt. Die Eröffnung des Ladens „Naturmanufaktur - grünerleben“ erfolgt am 6. Mai, das Arnikafest am 17. Juni, das TEH-Zusatzmodul „Kneipp-Basiskurs“ am 30. Juni und 1. Juli. Anfang April erscheint erstmalig das neue Magazin „Blütenblatt-das Arnikamagazin“ mit Informationen und Geschichten rund um die Themen Natur und Gesundheit. „Besonderer Dank gilt allen Akteuren des Arnikavereins Teuschnitz, die durch ihr herausragendes Engagement diese Entwicklung überhaupt erst möglich machten“, stellte Plewa heraus.
Mario Stingl (SPD) erkundigte sich nach dem Aufbau eines Onlinehandels. Zunächst gelte es, so Plewa, den jetzigen Bedarf zu decken. Dann werde man sich um weitere Verkaufsstellen bemühen. Als dritter Schritt könne ein Onlinehandel erfolgen. Geplant sind - auf Nachfrage von Michael Hebentanz (FW) - gemeinsame Projekte mit dem Agrotourismus. Beispielsweise soll Teuschnitz als Ausflugsziel stärker beworben werden. Übernachtungsgäste sollen vor Ort gehalten werden, wobei er auf die im ehemaligen „Schwarzen Kreuz“ entstehenden Übernachtungsmöglichkeiten verwies. Erneut Mario Stingl (SPD) regte einen Betrieb des Arnika-Cafés an jedem Sonntag an. Hierfür bedürfe es - so Plewa - eines Betreibers. Derzeit habe man ausschließlich Helfer, die sich von Zeit zu Zeit einbringen können. Ein Betreiber, der dem Café seine „eigene Handschrift“ gäbe, wäre wünschenswert. Susanne Daum (CSU/FWG) verdeutlichte - auch in ihrer Funktion als Kassenprüferin - die enorme Umsatzsteigerung von weit über 80.000 Euro. Dies sei maßgeblich Plewas weit über das „übliche“ Maß hinaus gehendem Engagement zu verdanken. 2. Bürgermeister Stephanus Neubauer (CSU/FWG), der die Sitzung leitete, schloss sich dem an. Ein großes Lob zollte er dem Regionalmanagement des Landkreises Kronach mit Willi Fehn und Susanne Faller als wichtige Ansprechpartner. Man wird eine Vertragsverlängerung für den Netzwerkmanager beantragen.
Sanierung des Naturwegs Teuschnitz-Aue
Einstimmig beschloss der Stadtrat die Sanierung des 1999 errichteten, beliebten Rundwegs. Nach 20 Jahren sei, laut Plewa, eine Generalsanierung notwendig, um dessen Attraktivität zu steigern und neue Aspekte des Naturschutzes intensiver in das Konzept einzubinden. Die Generalsanierung sowie Überarbeitung des naturschutzfachlichen Ansatzes wird im Rahmen der Gebietsbetreuung im Naturpark Frankenwald geplant und deren Ausführung begleitet. Die Wegebaumaßnahmen umfassen eine Einfassung der Parkplätze und deren Aufschottern; die Errichtung von zwei Treppenanlagen mit Geländer, eine kleine Veränderung im Wegeverlauf sowie die Errichtung zweier Holzstege im Quellgebiet der Teuschnitz.
Als Wegmarkierung und zur Orientierung erfolgen eine komplette Neumarkierung, ein sich an den Gestaltungskriterien des Naturparks und der Arnikastadt orientierendes Layout sowie das Anbringen einer Übersichttafel mit dem gesamten Wegeverlauf im Parkplatzbereich. Angedacht als Informationseinrichtungen und zur Umweltbildung sind eine Informationstafel zu Natur und Landschaft, spezielle Infos zu Wiesenbrütern sowie ein abgestimmtes Begleitheft zur Mitnahme an Übersichtstafeln. Die Ausstattung sieht drei Ruhebänke sowie entrindete Baumstämme als natürliche Spielelemente vor. Zudem sollen im Parkplatzbereich drei Bäume gepflanzt sowie Arnika beziehungsweise Bärwurz angesiedelt werden. Die geplanten Kosten belaufen sich auf circa 30.000 Euro. Vom Naturpark Frankenwald wird ein Zuschuss von 50 Prozent gewährt. Der Rest verbleibt als Eigenanteil bei der Stadt, wobei man auf Spenden hofft. Die Realisation soll heuer erfolgen.
Ausbau der Reichenbacher Straße (KC 8)
Die Ausschreibung hat das Landratsamt Kronach vorgenommen. Der Auftrag ging an die Firma STL aus Sonneberg. Der Kostenanteil der Stadt beträgt 585.395,67 Euro und setzt sich zusammen aus dem Straßenentwässerungskanal (anteilig), der neuen Kanal- sowie Wasserleitung als auch aus den Gehwegen. Kostenneutral sind die Positionen Hausanschlüsse für Kanal über 74.120,28 Euro sowie für Wasser über 84.622,15 Euro. Für die Einleitung des Oberflächenwassers werden vom Landkreis 42.000 Euro vergütet. Die Bürgerbeteiligung fand mit 48 Teilnehmern statt. Die Telekom nimmt keine Glasfaserverkabelung vor. Erfolge dies durch die Stadt, schlage dies mit 50.000 Euro zu Buche. Bei Gegenstimme von Michael Hebentanz (FW) beschloss man daher, lediglich eine Schutzrohrverlegung in beiden Gehsteigen vorzunehmen. Dies ermöglicht den Hauseigentümern, ein kleineres Schutzrohr durch ihr Grundstück bis ins Haus mit zu verlegen. Beginn des Ausbaus ist am 3. April, der Spatenstich durch Landrat Klaus Löffler am 9. April. Der Ausbau erfolgt in drei Bauabschnitten. Eine Vollsperrung ist unvermeidbar. Der Lkw-Verkehr wird großräumig umgeleitet. Es wird drei Bauabschnitte geben. Man rechnet mit einer Bauzeit bis in den Spätherbst.
Weitere Beschlüsse:
Die Stadt führt das seit 2005 laufende Haushaltskonsolidierungskonzept weiter. Einverständnis bestand mit den vorgeschlagenen Landschaftspflegemaßnahmen für 2018 über 68.729 Euro. Für die Stadt ergibt sich ein Eigenanteil von 6.067,13 Euro zuzüglich einer Verwaltungskostenpauschale von voraussichtlich 3.436,45 Euro. Der Beschluss erfolgte einstimmig; bei Susanne Daum (CSU/FWG) aber mit großem Unmut. „In der riesigen Ulme in Rappoltengrün haust der Specht und es wird nichts gemacht, obwohl es jedes Jahr im Plan steht“, ärgerte sie sich. Zudem sei beim Mulchen 2017 in Rappoltengrün ein Streifen am Hang ausgelassen worden. Laut Neubauer werde man beim Landschaftspflegeverband die über Jahre hinweg geplanten und doch nicht durchgeführten Maßnahmen monieren. Die Stadt beteiligt sich wiederum am internationalen Kunstprojekt HolzART“ im Juli dieses Jahres. Man rechnet mit Kosten von 650 Euro sowie für den Künstler zusätzlich Unterkunft und Verpflegung. Dabei soll erneut die Künstlerin Judith Franke, die die von Teuschnitz erworbene Arnika-Skulptur geschaffen hat, einen Baum bearbeiten. Man hofft, wiederum einen Sponsor für einen eventuell erneuten Ankauf zu finden. Grünes Licht gab es für den Antrag von Frank Steschulat, Frankenwaldstraße 14 für den Anbau eines Wintergartens auf den bestehenden Balkon sowie von Alexander und Julia Grüdl, Lange Straße 31 für den Neubau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage in der Petrus-Zweidler-Straße 19. Der 2. Bürgermeister freute sich über das rege Interesse an dem neu ausgewiesenen Baugebiet.
Informationen/Sonstiges:
Als sehr gelungen bezeichnete Neubauer die auf Burg Feuerstein stattgefundene Klausurtagung. Dabei habe man wichtige Kernthemen für die kommenden zwei Jahre definiert. Leider nahmen nicht alle Stadträte daran teil. Michael Hebentanz (FW) regte Verbesserungen der städtischen Homepage an. Mario Stingl (SPD) erkundigte sich nach dem Sachstand der Vereinsgemeinschaft. Hier wartet man noch auf Rückmeldungen einzelner Vereine, da noch einige Jahreshauptversammlungen anstehen. Hedwig Schnappauf (FL) fragte bezüglich der Breitband-Arbeiten im Bereich Windberg an, zumal die zerflatternden Plastikfolien kein schönes Bild ergäben. Die Arbeiten werden wohl erst nach Ende des Winters fortgesetzt.